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Nach dem meisterlichen Erstlingswerk "Max und Moritz" war für Claude-Oliver Rudolph klar, dass er sich mit weiteren Meistern des Märchens auseinander setzen wollte: den Brüdern Grimm...

Im März 1944 wird Ginette Kolinka zusammen mit ihrem Vater, ihrem Bruder und ihrem Neffen von Avignon nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ginette ist die Einzige, die Monate später nach Paris zurückkehrt. Sie schildert eindringlich, wie sie die Schläge, den Hunger, die Kälte, die Nacktheit, den Hass, das Grauen im Lager überlebt hat.

"Max Werner kam neben eine junge Russin zu sitzen, die er zum ersten Mal sah, - ihren langklingenden Namen überhörte er bei der Vorstellung, doch wurde sie von den anderen einfach als Fenia oder Fénitschka angeredet. In ihrem schwarzen nonnenhaften Kleidchen, das fast drollig unpariserisch ihre mittelgroße ganz unauffällige Gestalt umschloss und eine beliebte Tracht vieler Züricher Studentinnen sein sollte, machte sie zunächst auf ihn keinerlei besonderen Eindruck."

Adine ist in Paris Künstlerin geworden. Nun wirft sie einen Rückblick in ihre Vergangenheit und erkennt in ihrer Beziehung zu ihrem Jugendfreund Benno "wieviel weniger unser Leben von dem abhängt, was wir bewusst erfahren und treiben, als von heimlichen, unkontrollierbaren Nerveneindrücken." Mit der Einsicht, dass die "Liebesleidenschaft wie die letzte und äußerste Einsamkeit" ist, offenbart sich ihr das Machtverhältnis zweier Liebender in dem stets eine Unterwerfung verborgen ist.