Episodios

  • Folge 18 - die mit dem leeren Akku
    Oct 7 2025

    Nach Wochen voller Termine, Events und Diskussionen über Nachhaltigkeit ist sie plötzlich überall spürbar: die Müdigkeit.
    In dieser Folge geht es um genau dieses Gefühl. Nicht um Zahlen, Gesetze oder Pflichten, sondern um das, was dazwischen liegt.
    Um das Paradox einer Bewegung, die einst für Haltung stand und heute oft in Prozessen stecken bleibt.

    ich spreche über die Erschöpfung, die sich breitmacht, wenn Verantwortung zum System geworden ist.
    Über den Druck, der bleibt, wenn Engagement ins Leere läuft.
    Und über den Moment, in dem man sich fragt, ob man eigentlich noch begeistert klingt ... oder nur noch funktioniert.

    Zwischen Reflexion und Resignation öffnet sich am Ende etwas Neues. Kein Neustart, kein Masterplan, sondern ein kleiner Riss in der perfekt organisierten Erschöpfung.
    Dort entsteht ein anderes Gefühl: kein Burnout, sondern Bewusstsein.
    Und vielleicht ist genau das der Punkt, an dem Nachhaltigkeit wieder Sinn bekommt.

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    22 m
  • Folge 17 - Die mit dem Druck: Nachhaltigkeit muss…
    Sep 29 2025

    Nachhaltigkeit muss… sexy sein.
    Nachhaltigkeit muss… sich rechnen.
    Nachhaltigkeit muss… bezahlbar sein.
    Nachhaltigkeit muss… sich wieder lohnen.
    Und natürlich: Die Sorgen der Leute müssen ernst genommen werden.

    Wer mit Menschen über Nachhaltigkeit spricht, hört diese Liste fast reflexartig. Anstatt darüber zu reden, was wir längst tun könnten und müssten, wird Nachhaltigkeit erst einmal mit Bedingungen überzogen. Sie muss glamourös sein, sie muss den ROI in drei Jahren bringen, sie darf nicht zu viel kosten, sie soll Spaß machen und bitteschön jedem gefallen. Nur dann, so die Logik, hat Nachhaltigkeit eine Chance.

    In dieser Folge nehme ich diese Muss-Liste auseinander.
    Kapitel für Kapitel breite ich die Vorurteile aus, wie man sie tagtäglich hört. Und danach sage ich, warum sie Unsinn sind.

    Ich rede darüber, warum Nachhaltigkeit eben nicht sexy sein muss, sondern wirken muss.
    Warum sie nicht den Quartalsbericht bedienen soll, sondern unsere Zukunft absichert.
    Warum das Argument „bezahlbar“ eine bittere Verdrehung ist, wenn Flutkatastrophen wie im Ahrtal Milliarden verschlingen, während wir hierzulande um Centbeträge an der Zapfsäule diskutieren.
    Warum es grotesk ist, Nachhaltigkeit als Investment zu sehen, das sich „wieder lohnen“ soll.
    Und warum es kein Ausweis von Empathie ist, immer nur die eigenen Komfortsorgen ernst zu nehmen, während existenzielle Ängste anderswo ignoriert werden.


    Was bleibt, ist die Erkenntnis: Nachhaltigkeit muss uns überhaupt nichts beweisen.
    Wir sind es, die liefern müssen.

    Hört rein, lacht mit, ärgert euch oder schüttelt den Kopf.
    Und vor allem: Fragt euch, welche Muss-Bedingungen ihr selbst schon gestellt habt und ob es nicht längst Zeit wäre, sie über Bord zu werfen.

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    30 m
  • Folge 15 - Die mit den Grenzen
    Sep 23 2025

    Folge 15: Die mit den Grenzen

    Leute, wir müssen Grenzen setzen. Nicht die, über die Politiker in Talkshows streiten, sondern die, die wirklich zählen: die planetaren Grenzen.

    In dieser Folge schauen wir genau hin:

    • Wo kommt das Konzept her und warum ist es mehr als nur ein hübsches Diagramm für Nachhaltigkeitsberichte?

    • Welche Grenzen sind 2025 schon überschritten und wie sieht das in Deutschland und Europa konkret aus?

    • Warum absolute Grenzwerte für Emissionen so gnadenlos sind und wieso relative Reduktionsziele ein schlechter Witz sind.

    • Was Unternehmen praktisch tun können, um sich an diesen Realitäten auszurichten.

    • Und: ein Exkurs zu Bioregions die Idee, die Natur selbst zum Organisationsprinzip zu machen.

      Am Ende bleibt ein bitteres Fazit: Grenzen sind kein Spaßverderber, sondern die letzte Rettung.

    Und ja – wir schauen auch kurz auf die politische Realität: von Trump über Putin bis Musk und der absurden Idee, dass die Lösung vielleicht nicht hier, sondern auf dem Mars liegt. Spoiler: tut sie nicht.

    🔗 Weiterführende Infos:

    • Stockholm Resilience Centre – Überblick Planetary Boundaries: https://www.stockholmresilience.org/research/planetary-boundaries.html

    • Planetary Health check: https://www.planetaryhealthcheck.org/

    • Aktueller Stand:

      (https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adh2458

    • Science Based Targets Initiative (SBTi): https://sciencebasedtargets.org

      • Kontext & Diskussion zu Bioregions (Ralf Thurm, R3.0): https://www.youtube.com/watch?v=xptnNJ8p8N8



      UPDATE 25.08.2025: Kaum ist die Folge draußen, holt uns die Realität ein - nun ist die 7. von 9 Planetaren Grenzen gebrochen: Ozeanversauerung.

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    39 m
  • Folge 16 - Die mit dem Märchen von der VSME
    Sep 22 2025

    Die mit dem Märchen von der VSME

    Es war einmal ein Standard für kleine und mittlere Unternehmen. Er sollte alles leichter machen, Ordnung ins Chaos bringen und den bösen Wolf namens CSRD fernhalten. Sein Name: VSME. Die freiwillige Lösung, das große Happy End. So zumindest das Märchen.

    Die Realität ist weniger zauberhaft.
    Die VSME ist ein politischer Kompromiss, ein Feigenblatt, das KMU Orientierung vorgaukelt, ohne echte Substanz. Ein Standard, der eher Symbolpolitik ist als Werkzeug. Denn wenn man ehrlich hinsieht, merkt man: Das Wichtigste fehlt.

    Materialität? Verwässert und ins „if applicable“ verschoben.
    Strategie? Überhaupt nicht vorgesehen.
    Governance? Ein blinder Fleck.
    Internationale Anschlussfähigkeit? Kaum.

    Statt echter Steuerungslogik gibt es eine Light- und eine Medium-Variante – Basic und Comprehensive. Klingt flexibel, ist aber in Wahrheit die Wahl zwischen „zu wenig“ und „immer noch nicht genug“. Wer glaubt, damit sei das Thema Nachhaltigkeit erledigt, wird sich wundern. Banken, Kunden und Lieferketten akzeptieren PDFs ohne Substanz nämlich nicht.

    In dieser Folge erzähle ich das ganze Märchen – und warum es kein Happy End hat. Wir reden über die Entstehung der VSME, die Rolle von Brüssel und EFRAG, das politische Timing im Kontext von CSRD und ESRS und die großen Lücken, die bleiben. Wir schauen uns an, warum viele Unternehmen die VSME gerade als „Rettung“ feiern – obwohl sie dadurch nichts lernen und in zwei Jahren genauso blank dastehen wie heute.

    Die Moral von der Geschicht:
    Wer die VSME nur abhakt, lernt Nachhaltigkeit nie. Wer sie als Einstieg nutzt, kann etwas Ordnung gewinnen. Aber mehr auch nicht. Ein Rettungsring aus Styropor – hübsch anzusehen, aber gefährlich, wenn die Wellen hochschlagen.

    Shownotes
    • Überblick zur VSME beim DNK: [Link]
    • Empfehlung der EU-Kommission vom Juli 2025: [Link]
    • EFRAG Informationen zur VSME: [Link]
    • Kontext zur CSRD und den ESRS: [Link]

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    26 m
  • Folge 14 - Die mit der Effizienz
    Sep 15 2025

    Effizienz allein reicht nicht.

    In dieser Folge von Irgendwas mit Nachhaltigkeit? geht es um die drei großen Strategien, die seit Jahrzehnten die Debatte um eine nachhaltige Zukunft prägen:

    • Effizienz - also die klassische Steigerung von Produktivität, mehr Output mit weniger Input, „mehr mit weniger“

    • Suffizienz - die Idee, dass wir nicht alles optimieren, sondern auch bewusst weniger konsumieren, weniger arbeiten, weniger verbrauchen

    • Konsistenz (Cradle to Cradle) - der Ansatz, Dinge von Grund auf so zu gestalten, dass sie nicht weniger schädlich, sondern von Anfang an nützlich sind

    Wir nehmen diese drei Pfade genauer unter die Lupe. Was können sie leisten? Wo sind ihre Grenzen? Und warum landen wir so oft in einer Einseitigkeit, die uns nicht weiterbringt?

    Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Rebound-Effekten: Warum Effizienzgewinne häufig verpuffen, wenn wir nicht gleichzeitig Grenzen setzen. Hier geht es um Beispiele aus Alltag und Wirtschaft, um Modelle aus der Forschung und um Best Practices, die zeigen: Rebounds sind kein Naturgesetz, sondern können gezielt vermieden werden.

    Dabei beziehe ich mich auch auf die Ideen von Nico Paech, der die Suffizienz als Kern einer Postwachstumsökonomie beschrieben hat, und auf die Ansätze von Michael Braungart, der mit dem Cradle to Cradle-Prinzip ein anderes Verständnis von „ökologisch effektiv“ in die Debatte gebracht hat.

    👉 Mehr zum Weiterlesen und Vertiefen (Juhuu, ab jetzt gibt es Shownotes!):

    • Postwachstum - Infos und Texte von Nico Paech

    • Circle2Cradle - Michael Braungart & Cradle to Cradle Konzepte

    • R3.0 - Ralph Thurm und Bioregionalismus

      • Wuppertal Institut - Arbeiten zu Suffizienz und Ressourceneffizienz
      • Netzwerk Wachstumswende

    • Die Reise durch Effizienz, Suffizienz und Konsistenz zeigt: Jede Strategie hat ihre Stärken, jede ihre Tücken. Am Ende bleibt die spannende Frage: Wie gehen wir mit diesen Pfaden wirklich um und was folgt daraus für unser Verständnis von Nachhaltigkeit?

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    35 m
  • Special - Startklar für CSRD & Co: Der Kurzschluss | Folge 8:Was ihr sofort tun könnt, auch wenn ihr noch nicht „bereit“ seid
    Sep 10 2025

    Der perfekte Moment, um zu starten, kommt nie, aber anfangen könnt ihr trotzdem sofort. Wir geben euch drei Quick Wins, die ihr heute umsetzen könnt, um euer Reporting ins Rollen zu bringen.


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    4 m
  • Special - Startklar für CSRD & Co: Der Kurzschluss | Folge 7: Der 5-Phasen-Fahrplan
    Sep 10 2025

    Reporting wirkt oft wie ein unüberwindbarer Berg, bis man ihn in fünf Etappen zerlegt. Diese Folge gibt euch den klaren Fahrplan vom Kick-off bis zum geprüften Bericht.


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    4 m
  • Folge 13: Die mit der Biodiversität - fünf Finger, eine Faust
    Sep 8 2025

    Alle reden über CO₂, Klimaziele und Lieferkettenberichte - aber Biodiversität rutscht still in den Hintergrund. Dabei ist sie das Betriebssystem unseres Planeten: Ohne Artenvielfalt, Ökosysteme und genetische Vielfalt läuft gar nichts.

    In dieser Folge nehmen wir das Thema mal anders in die Hand - buchstäblich: fünf Finger für die Biodiversität.

    Vom Daumen (Grundverständnis) über den Zeigefinger (globale Bedeutung) und den Mittelfinger (Unternehmensrisiken) bis zum Ringfinger (erste Schritte) und den kleinen Finger (zukünftige Pflichten).

    Am Ende wird daraus eine Faust und die können wir nicht länger in der Hosentasche lassen.

    Mit Musikzitaten, Humor und Klartext, Biodiversität so erklärt, dass es hängen bleibt.


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    23 m