Mama • Baby • Blase  By  cover art

Mama • Baby • Blase

By: Barbara Walcher Lydia Grossgasteiger
  • Summary

  • Barbara Walcher, EEH (Emotionelle Erste Hilfe) Therapeutin, und ich, Lydia, sprechen über Schwangerschaft, Geburt und die ersten Lebensjahre mit Baby. Dabei beziehen wir uns auf jene Themen, die in diesem Zeitraum präsent sind und auch mich als Mama bewegen. Wir beide begeben uns auf eine Reise, wo wir selbst noch nicht wissen, wo sie uns hinführen wird. Auf dieser Reise möchten wir euch mitnehmen. Wir versuchen Themen offen zu begegnen und Worte zu finden, wo manchmal Worte noch fehlen. Dabei schauen wir auf Themen, die gerade in meinem Muttersein und in Barbaras Praxis wiederkehrend sind. Wir werden auf physiologische Entwicklungsthemen der Kinder blicken und unsere Ansprüche und Erwartungen hinterfragen. Wir wissen, dass Familie so vieles sein kann und dass das Leben mit Kindern so bunt und verschieden ist, wie es eben Familien gibt. Daher ist uns bewusst, dass wir all diesen Realitäten nicht gerecht werden können. Wir möchten dich, liebe Zuhörerin, einladen, daraus das mitzunehmen, was für dich passt. Alles andere lass einfach hier.
    Lydia Grossgasteiger
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Episodes
  • #45 Postpartale Depression
    May 31 2024
    In dieser Podcastfolge sprechen wir über ein Thema, das viele Eltern betrifft und dennoch oft im Verborgenen bleibt: peri- und postnatale Erkrankungen. Etwa 10-15% der Frauen erleben solche Krisen und doch wird in der Öffentlichkeit kaum darüber gesprochen. Für Betroffene können alltägliche Dinge zu riesigen Herausforderungen werden: das Anziehen der Kinder oder das Abzupfen einer verwelkten Rose. Es fühlt sich an, als müsste man einen ganzen Berg erklimmen.

    Diese Zeit ist besonders schwierig, weil im Gehirn etwas passiert, das die Kontrolle über die eigenen Gedanken erschwert. Man spürt, dass etwas nicht stimmt und trotz aller Anstrengung ist es nicht steuerbar. Das damit einhergehende Gefühl von Hilflosigkeit und Verzweiflung kann überwältigend sein. Angst wird zum ständigen Begleiter. Es scheint eine unüberwindbare Situation. Der Wunsch, diesen Gefühlen zu entkommen, kann so groß werden, dass Suizid oft der einzige Ausweg scheint.

    Doch es gibt Hilfe und Unterstützung, auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wäre man ganz allein. Wo können sich Betroffene hinwenden:
    • Erste Hilfe Ambulanz in jedem Krankenhaus rund um die Uhr
    • Zentrum für psychische Gesundheit: Hier kann man ohne Einweisung hingehen und erhält Unterstützung für eine entsprechend passende Hilfe
    • Hausarzt:ärztin: Eine gute erste Ansprechperson, wenn man unsicher ist und eine erste Abklärung benötigt
    • Hebammen oder andere medizinische, psychologische oder psychotherapeutische Fachpersonen: Sie bieten Unterstützung und Beratung, sei es im stationären sowie im ambulanten Bereich wie z. B. im Gesundheitssprengel oder bei Mutter-Kind-Beratungsstellen.
    Werden Postpartum- oder andere Depressionen über einen langen Zeitraum nicht behandelt, können sie chronisch werden. Zu den Symptomen gehören:
    • Einfache Alltagsaufgaben scheinen unbewältbar
    • Anhaltende Ängste oder Panikgefühle
    • Über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen anhaltende Überforderung
    • Kraftlosigkeit, die es bereits am Morgen schwierig macht aus dem Bett zu kommen
    • Chronische Stimmungsschwankungen ohne Besserung, im Gegensatz zum vorübergehenden Baby-Blues
    • Schlafstörungen
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Anhaltende Appetitlosigkeit
    • Erledigen von Alltagsroutine nur oder die einfache Versorgung der Kinder erfolgt nur noch mit großer Kraftanstrengung
    • Die Planbarkeit von Dingen wird enorm wichtig, weil alles außerplanmäßige Stress verursacht.
    Hier einige mögliche Hilfestellen
    Für eine erste Selbsteinschätzung empfehlen wir den Bogen „Schatten und Licht“, der über diesen Link abrufbar ist: https://schatten-und-licht.eu/Selbsttest/Fragebogen-Selbsteinschaetzung-BFAG.pdf

    Hier einige Kontaktadressen für Südtirol:
    • Zentrum für psychische Gesundheit (ZPG), Krisentelefon für Hilfe bei psychischen Notfällen: 800 101 800
    • Bruneck: 0474 586340
    • Brixen: 0472 812 960
    • Bozen 0471 305810
    • Meran 0473 263600
    Für Kinder betroffener Eltern gibt es ansprechende Bücher zum Thema, damit auch Angehörige Worte finden, für das, was gerade erschüttert:
    • Luka der traurige Blauwal - ab 3 Jahre
    • Als Mama nur noch traurig war - ab 4 Jahre
    • Molly und das große Nichts - ab 6 Jahre
    • Papas Seele hat Schnupfen - ab 6 Jahre
    • Sonnige Traurigtage - ab 8 Jahre
    Und hier einige Links zu Liedern und Texten, die der Depression eine Sprache geben:
    • Sarah Conner: Stark https://youtu.be/8P84rrWlTrE
    • Findling: https://youtu.be/6KToQL1AlbM
    • Torsten Sträter "Die acht am wenigsten hilfreichsten Phrasen bei einer Depression: https://www.youtube.com/watch?v=GXQ90Bo_Oz0

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    1 hr and 8 mins
  • #44 "Mama will nicht mehr ..."
    May 11 2024
    Anlässlich der Sensibilisierungskampagne MutterNacht 2024 stellen wir diese Folge unter das diesjährige Thema "Mama will nicht mehr". Ja, das Familienleben ist getaktet. Eltern wissen heute um die kindlichen Bedürfnisse. Sie wollen diesen gerecht werden. Gerade Frauen stellen dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse hinten an. Das führt dazu, dass sie mit dem Heranwachsen des Kindes zunehmend an ihre Grenzen gelangen. Der Spagat zwischen Muttersein, Arbeit und Partnerschaft gepaart mit dem Anspruch, dem Muttermythos zu entsprechen, überfordert. Dieses sogenannte „Mental Load“, dem Gefühl alleine verantwortlich für die Familien- und Beziehungsorganisation zu sein, ist soziokulturell verwurzelt. Viele Paare rutschen mit der Geburt eines Kindes schleichend in diese traditionelle Rollendynamik, verlieren sich als Paar aus den Augen. Das Gefühl des Alleinseins wächst. Zweifel, Scham und Versagensgefühle belasten den Familienalltag. Und immer dann, wenn wir als Mutter oder Vater glauben in die Elternrolle hineingewachsen zu sein, steht die nächste Veränderung an.

    In dieser Folge sprechen wir über veränderte Rollenbilder, steigende Erwerbsquoten, Wandel der Erziehungsprinzipien, vermehrte Fremdbetreuung und rasanten gesellschaftlichen Wandel gepaart mit Zukunftsängsten, hohem Selbstanspruch und Freizeitstress. Vor allem setzen wir uns mit der Frage auseinander: Wie können Frauen, die statistisch gesehen nach wie vor einen Großteil der Care-Arbeit leisten, trotz anhaltendem Schlafmangel, zunehmend ausdrucksstärkeren heranwachsenden Kindern und Rundumorganisation sich selbst in ihren Bedürfnissen wahrnehmen und gemeinsam als Paar an ihrer Elternrolle wachsen?

    https://www.hdf.it/de/mutternacht

    Gedanken zum Muttertag: https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/31-gedanken-zum-muttertag


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    45 mins
  • #43 Co-Regulation
    Mar 29 2024
    Kinder benötigen am Lebensanfang eine emotionale Unterstützung in ihrem Gefühlserleben, insbesondere dann, wenn der Wirbelsturm an Emotionen hohe Wellen schlägt. Voraussetzung für eine unterstützende Co-Regulation ist die Empathiefähigkeit, die durch die Aktivität unserer Spiegelneuronen ermöglicht wird. Über diese Fähigkeit können wir uns mit anderen verbinden, indem wir uns auf die Gefühlslage des Gegenübers einstimmen. Das Kind ist abhängig von einer solchen zwischenmenschlichen Interaktion. Sein Gefühlsspektrum will erlebt und entfaltet werden. Auf diesem aufregenden Ritt benötigen Kinder jemanden, der über die Nutzung der Körpersprache, Mimik und der verbalen Sprache ihr emotionales Erleben spiegelt und so haltgebend eine Orientierung über diese sogenannte Co-Regulation vorlebt. Dabei ist es bedeutend, dass sich das Gegenüber vom emotionalen Sog des Kindes lösen kann, indem es eine stabilisierende Präsenz einnimmt. Diese Fähigkeit der Selbstregulation können wir üben. Kinder geben uns hierfür ein breites Übungsfeld.

    Die Selbstregulation setzt die Fähigkeit der Differenzierung voraus. Konkret bedeutet dies, dass der emotionale Ausdruck des Kindes nicht als persönliches Versagen oder Kränkung gedeutet wird. Das Kind sendet über seinen Ausdruck ein Signal seines inneren Erlebens. Über den kindlichen Ausdruck wird immer auch etwas in uns als Eltern angerührt, werden eigene Erfahrungen unbewusst verknüpft und angeregt. Eine Bewusstseinsentwicklung hierfür ist bedeutend. Wir Erwachsenen besitzen diese kognitive Reflexionskompetenz, welche das Kind in seinem Heranwachsen erst noch entwickeln wird. So liegt es an uns Eltern zu differenzieren: Was gehört zu unserem eigenen emotionalen Lebensrucksack und was ist die emotionale Not des Kindes im Gegenwartsmoment? Über eine Beobachtung des eigenen inneren Erlebens entsteht ein Raum zwischen dem kindlichen Ausdruck und unserer Reaktion darauf. Dem impulsiven Reagieren, das die emotionale Wucht befeuert, wird so entgegengewirkt.

    Nicht immer gelingt das. Eltern sind mit den auftretenden Gefühlen, die mit dem kindlichen Ausdruck einhergehen oft überfordert. Das darf sein. In solchen Momenten benötigen auch wir jemanden, bei dem wir uns in unserer Not anlehnen können. Ein haltgebendes Gegenüber gibt uns als Erwachsene die Möglichkeit, belastende eigene Erfahrungen nachzunähren. Das kann der Partner oder die Partnerin, eine gute Freundin, ein guter Freund oder eine Fachperson sein. Offen zu sein, Unterstützung anzunehmen und sich eigenen emotionalen Verletzungen zuzuwenden, verändert. Denn die Fähigkeit zur Co-Regulation ist eine lebenslange Reise. Sie ist eine Quelle der Verbundenheit, des Wachstums und der Weiterentwicklung, sowohl für uns als auch für unsere Kinder.
    Buchtipp:
    • Daniel J. Siegel, Mary Hartzell; 2004: Gemeinsam leben, gemeinsam wachsen. Wie wir uns selbst besser verstehhen udn unsere Kinder einfühlsam ins Leben begleiten könnnen. Arbor Verlag GmbH
    Hinweis Podcast:
    • Folge 3.1 Anleitung: Atemschaukel: https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/03-1-anleitung-atemschaukel
    • Folge 3: Selbstanbindung: https://letscast.fm/sites/mama-baby-blase-5068fbbd/episode/03-selbstanbindung

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    37 mins

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