Episodes

  • Harte Ziele: John Woo und Jean-Claude Van Damme auf der Jagd
    Jun 23 2024
    „Harte Ziele“ („Hard Target“) ist ein fesselnder Actionfilm von John Woo aus dem Jahr 1993, der seine erste Regiearbeit in Hollywood darstellt. Der Film ist in New Orleans angesiedelt und bietet die perfekte Bühne für Woos unverwechselbaren Stil. New Orleans, Anfang der 1990er-Jahre: Natasha Binder sucht ihren Vater, einen ehemaligen Marinesoldaten, der mittlerweile auf der Straße lebt. Sie wird ihn nicht lebend finden, denn der Obdachlose wurde in einem brutalen Jagdspiel ermordet. Gegen eine Bezahlung von einer halben Million US-Dollar können reiche Geschäftsleute unter der Aufsicht des Sadisten Emil Fouchon Menschen jagen und töten. Da die Polizeibehörden unterbesetzt sind, können sie der Gewalt nur tatenlos zusehen. Einzig der ebenso toughe wie Roundhouse-kickende Chance Boudreaux stellt sich im Auftrag von Natasha dem brutalen Spiel entgegen. Es ist ein Plot wie geschaffen für einen Actionspezialisten wie John Woo. Mit „Hard Boiled“ und „The Killer“ entwickelte Woo in Hongkong eine ganz eigene, stilprägende Sprache für ein Kino der Eskalationen. Menschen wie Gewehrkugeln tänzeln in Zeitlupe, während seine Sets wie ein Feuerwerk in ihre Einzelteile zerlegt werden. Nachdem er in seinem Heimatland damit großen Erfolg hatte, geht er in die USA. „Harte Ziele“ ist Woos erster Film, der unter der Aufsicht großer amerikanischer Filmstudios entstanden ist. In dieser Filmmagazin-Folge besprechen wir, ob Woos US-Debüt auch heute noch funktioniert und welcher Kick uns von Jean-Claude Van Damme am besten gefallen hat.
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    28 mins
  • Golden Kamuy – Auf den Spuren von One Piece
    Jun 16 2024
    Ein mysteriöser Schurke versteckt einen sagenumwobenen Schatz, der von einer illustren Riege an Kleinkriminellen, Militärangehörigen und einer zusammengewürfelten Truppe von Außenseitern gesucht wird. Ja, das klingt alles ganz schön nach One Piece. Aber falsch gedacht! Es geht um Golden Kamuy: Eine Manga-Serie, die gleich in zweifacher Form ihren Weg auf die Bildschirme gefunden hat – einmal als Anime und als zwei Stunden Realverfilmung auf Netflix. In dieser Folge unseres Filmmagazins nehmen wir die außergewöhnliche Schatzsuche von Golden Kamuy unter die Lupe und beleuchten, wie verschiedene Medien die Geschichte inszenieren. Die Handlung spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und dreht sich um den „Unsterblichen Sugimoto“, einen Veteranen des Russisch-Japanischen Krieges. Sugimoto erfährt von einem sagenumwobenen Goldschatz, der den Ainu, den Ureinwohnern Nordjapans, gestohlen wurde und irgendwo auf der Insel Hokkaido verborgen ist. Die Hinweise zur Schatzkarte sollen auf der tätowierten Haut von etwa zwei Dutzend entflohenen Häftlingen zu finden sein. Sugimoto, der bald auf die junge Ainu Asirpa trifft, ist jedoch nicht der Einzige, der den Schatz aufspüren will. Eine Gruppe von Soldaten und ein alter Samurai verwandeln die sonst ruhige Insel in ein Zentrum aufregender Abenteuer. Ob Golden Kamuy mit dieser bekannten Prämisse eine packende Geschichte entfaltet, wird zu besprechen sein. Außerdem bereden wir, wie gut die Serie die historischen und kulturellen Elemente Japans mit Action und Abenteuer verknüpft.
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    41 mins
  • „Darkman“ – Der vergessene Wegbereiter für moderne Superheldenfilme
    Jun 9 2024
    Zu den größten Tragödien der neueren Filmgeschichte gehört sicherlich der Umstand, dass Sam Raimi nur noch sehr wenige Filme zu verantworten hat. Nachdem der US-Amerikaner in den 1980er-Jahren mit der Evil-Dead-Reihe eine neuartige Bildsprache für Horrorfilme entwickelte, durfte er in den 2000ern-Jahren seine Obsession mit Superhelden ausleben. Zwar ist Raimis Spider-Man 2 (vor allem für einen Moderator des Filmmagazins) einer der besten Genre-Vertreter. Doch zwischen Peter Parker und Ash Williams gibt es noch eine weitere Figur, ohne die Raimis Meisterwerk wohl nie so hoch geschwungen wäre. „Darkman“ von 1990 gilt als Meilenstein, der den Weg für einige der besten Superheldenfilme aller Zeiten geebnet hat.
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    32 mins
  • Verschenktes Potenzial? Die Netflix-Doku zum „Angriff auf Wembley“
    Jun 2 2024
    Die Netflix-Dokumentation “Das Euro-Finale: Angriff auf Wembley” wirft einen eindringlichen Blick auf die chaotischen Ereignisse, die sich rund um das EM-Finale 2021 im Wembley-Stadion in England abspielten. Sie zeichnet ein lebhaftes Bild davon, wie Tausende von ticketlosen Fans das Stadion stürmten und eine Spur der Verwüstung hinterließen. Die Dokumentation schildert eindrucksvoll, wie die Begeisterung der Fans über Englands erstes großes Finale seit 1966 und die aufgestaute Frustration aufgrund der COVID-19-Lockdowns zu einem unkontrollierten Ansturm auf das Stadion führten. In unserem Podcast diskutieren wir, dass die Dokumentation unserer Meinung nach zu unkritisch mit den Verantwortlichen und den Fans umgeht. Sie bleibt unter den Möglichkeiten einer wirklich tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Ereignissen von vor drei Jahren. In dieser Woche wird Martin, der derzeit im Umzugschaos verschollen ist, von unserem Auswechselspieler Ilja vertreten.
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    40 mins
  • Kann man den besten Action-Film aller Zeiten übertreffen? - „Furiosa: A Mad Max Saga“
    May 26 2024
    Fast zehn Jahre nach „Mad Max: Fury Road“ geht es erneut auf die sonnenverbrannten Straßen von Australien mit „Furiosa: A Mad Max Story“. Statt der bisherigen Hauptfigur steht dieses Mal aber die Hintergrundgeschichte von Furiosa im Vordergrund und wie sie zur toughen Kriegerin wurde. Für Action-Oldie George Miller ist es wahrlich kein leichtes Unterfangen. Fury Road von 2015 gilt als einer der besten Filme des 21. Jahrhunderts, hat unzählige ikonische Szenen kreiert. Dort anzuschließen und den Film vielleicht sogar zu übertreffen, dürfte selbst einem Maestro wie Miller schwer fallen. In dieser Filmmagazin-Folge sprechen wir über das Prequel und wie es die Mad-Max-Welt anders interpretiert als der Vorgänger. Denn wo Fury Road kohärent entlang einer Verfolgungsjagd erzählt, fasert Furiosa manchmal aus, trotz immer noch beeindruckender Action. Unsere Kritik im Filmmagazin-Podcast.
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    43 mins
  • Komplett lost durch „Lost Highway“
    May 19 2024
    David Lynchs “Lost Highway” ist ein Film, der die Zuschauer seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1997 fasziniert und verwirrt. Mit seiner nichtlinearen Erzählstruktur und surrealistischen Bildsprache lässt der Film zahlreiche Deutungen zu. Die Geschichte folgt Fred Madison, einem Jazz-Saxophonisten, der in einen Strudel aus Paranoia und Mord verwickelt wird. Lynch bricht dabei aber mit konventionellen Erzählweisen und schafft eine Traumwelt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie zu verschwimmen scheinen. Die Unklarheit des Films ist beabsichtigt. Lynch selbst hat sich gegen klare Interpretationen ausgesprochen und betont, dass seine Werke auf einer emotionalen und unterbewussten Ebene erlebt werden sollen. “Lost Highway” ist ein Film, der mehr Fragen aufwirft, als er beantwortet. Auch bei uns! Aber wie „gut“ kann ein solcher Film sein? Für Fans von David Lynch und Liebhaber des Surrealen bleibt “Lost Highway” sicher eine Wegmarke im DVD-Regal. Viele andere könnten mit diesem Film allerdings fremdeln. Wir sprechen darüber im Podcast!
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    37 mins
  • Ein Monster wider Willen und die Erfindung des Smartphones
    May 12 2024
    Ein wöchentlicher Hobby-Podcast hat manchmal das Problem, dass man nicht immer die Zeit für ein einheitliches Thema findet. In dieser Filmmagazin-Folge wollen wir euch aber trotzdem nicht im Content-Dschungel allein lassen und besprechen daher die letzten Filme beziehungsweise Serien, die wir gesehen haben. Lucas fängt mit dem Anime Kaiju No. 8 an, bei dem die Hauptfigur Kafka Hibino als ein Art Monster-Tatortreiniger die Hinterlassenschaften und Überreste von riesigen Monstern entfernt. Einige unglückliche Zufälle später wacht die Putzkraft jedoch selbst als Monster auf – „Die Verwandlung“ von Franz Kafka lässt grüßen. Kaiju No. 8 ist dabei nicht nur eine gewitzte Monsterserie, sondern bietet auch Einblicke in die erstarkende Militarisierung Japans. Martin spricht zum einen über die leider sehr formelhafte Rom-Com „Als du mich sahst“ mit Anne Hathaway in der Hauptrolle. Im Film lernt Hathaways Figur, eine 40-jährige Mutter in der Midlife-Crisis, einen hippen, superberühmten Boyband-Sänger kennen. Der Altersunterschied zwischen beiden Turteltauben sorgt dabei nicht nur auf privater Ebene für Probleme. Auch die Gesellschaft überkippt das Paar mit allerlei Erwartungen, Hass und Zwietracht. Leider interessiert sich dafür der Film zu wenig und konzentriert sich lieber auf die Tausendste Liebeserzählung nach Schema F. Blackberry ist da deutlich spannender. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung des ersten Smartphones sowie der steile Aufstieg und spätere Fall der Firma dahinter. Und trotz mancher Klischees bietet Blackberry eine lohnenswerte Reise in die Vergangenheit.
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    54 mins
  • Wieso "All of Us Strangers" kein Kitsch ist
    May 5 2024
    Ein fast verlassenes Hochhaus, zwei Fremde und die große Liebe: Was zunächst nach einer Schmonzette im Nachmittagsprogramm eines drittklassigen Fernsehsenders klingt, ist so viel mehr. In Andrew Haigh betörend schönem Liebesfilm steht nicht nur die Beziehung von zwei verlorenen Seelen im Vordergrund. Im Kern erzählt der Film eine so simple wie präzise Geschichte über Einsamkeit und Traumabewältigung. Adam hat in jungen Jahren seine beiden Eltern verloren. Er hält sich als Drehbuchschreiber über Wasser, sitzt den meisten Tag aber lethargisch auf seinem Sofa. Als er Harry kennenlernt, scheint es auf einmal voranzugehen. Die tiefsitzende Einsamkeit lässt sich zumindest kurzzeitig beiseiteschieben, was auch daran liegt, dass Adam seine Eltern in einer Art Traumrealität besuchen kann. Dann treffen sich Eltern und Kind, dieses Mal nur im selben Alter erneut und können endlich über all das sprechen, was sie verpasst haben. In dieser Filmmagazin-Folge sprechen wir über All of Us Strangers und warum es der Film schafft, zu berühren und ohne jemals in die Fettnäpfchen üblicher Erzählungen über die große Liebe zu treten.
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    45 mins