Episodios

  • Saisonvorschau 2025/26 (Folge 11)
    Sep 22 2025

    In Folge 11 von „Schwerpunkt Theater“ schauen wir auf die Spielzeit 2025/26: Welche Themen prägen die neuen Spielpläne in Schauspiel, Musiktheater, Tanz, Kinder- und Jugendtheater sowie Figurentheater? Wo setzen neue Leitungen Akzente – und welche Debatten markieren den Start in die Saison?


    In der aktuellen Folge spricht Thilo Sauer mit Detlev Baur über Spielplanmuster im Schauspiel: Zentralabitur als Motor für Kleist und Erpenbeck, Chancen und Grenzen von Romanadaptionen, dazu Gegenbeispiele mit Bühnenenergie wie „Das große Heft“. Thema ist auch ein pragmatischer Blick auf Krisenzeiten: erfolgreiche Uraufführungen, die weiterwandern, Publikum als Mitdenkkategorie, zwei neue Hannah-Arendt-Abende im Oktober. Im Fokus außerdem: Sebastian Hartmann mit einem Programm zwischen „Hauptmann von Köpenick“, „Gefährliche Liebschaften“, „Serotonin“ und einem neuen Text von Wolfram Lotz.

    Autor und Dramaturg John von Düffel berichtet von seinem Start am ETA Hoffmann Theater Bamberg: „Inhalt first“ als Leitlinie, Führung mit Klarheit statt Lautstärke, er will die Nähe zu Proben und Ensembles suchen. Wie Begeisterung im Publikum kulturpolitische Spielräume öffnen kann und welche Entscheidungen ein kleineres Haus verlangt.

    Ulrike Kolter ordnet das Musiktheater ein: Mozart bleibt Spitzenreiter, es gibt neue Wagner-Zugänge an mehreren Häusern, Experimente in Form und Technik, etwa ein VR-„Rheingold“ am Theater Koblenz. Uraufführungen und titelgebende Frauenfiguren von „Malina“ bis „Kassandra“, dazu ein gelungener Generationswechsel in Bielefeld.

    Im Tanz setzt Miguel Schneider Aufbruch als kuratierte Reibung. Kanon neben aktuellen Handschriften, Residenzen als Motor für Probenkultur und Bildsprache, mehr erzählende Abende von „Carmen“ bis „Romeo und Julia“. Als Saisonkopf: Marcos Morau: präzise, surreal, diskursfreudig.

    Mit Martina Jacobi geht es um Kinder- und Jugendtheater: Neue Leitungen in Dresden, Leipzig, Berlin, Themen wie Einsamkeit, Leistungsdruck, Rechtsruck, zugleich viel Zutrauen. Neben Adaptionen entstehen zahlreiche Uraufführungen; „The Drop“ verhandelt die Folgen der Pandemie. Eine preisgekrönte Autor:innenstimme zeigt, wie zarte Sprache große Gegenwart erreichbar macht.

    Andreas Falentin blickt aufs Figurentheater, das in der neuen Saison mit großer Literatur im Maßstab der Puppe auffährt. Zudem trifft Ost-Tradition auf neue West-Impulse. Beispiele reichen von „Wallenstein“ als spartenübergreifendem Projekt bis zu einem wortlosen Kinderstück nach Carson Ellis. Christoph Werner steht für Sichtbarkeit und Bandbreite, zwischen Caspar-David-Friedrich-Imaginationen und einem Chemnitzer Dokudrama über Kindertransporte.


    Foto: Tom Schulze. Die mit dem Mülheimer KinderStückePreis 2025 ausgezeichnete Uraufführung von „T-Rex, bist du traurig? (Steht dein T für Tränen?)“ am Theater der Jungen Welt in Leipzig.

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    51 m
  • Saisonbilanz 2024/25 (Folge 10)
    Aug 20 2025

    In Folge 10 von „Schwerpunkt Theater“ ziehen wir Bilanz der Saison 2024/25: Was musste man wirklich gesehen haben – und was verrät die alljährliche Kritiker:innen-Umfrage der DEUTSCHEN BÜHNE diesmal über Trends?


    Host Thilo Sauer spricht mit Chefredakteur Detlev Baur über die Auswertung der Antworten von rund 60 Kritiker:innen: Warum tauchen die „großen Nummern“ seltener auf, während spartenübergreifende Formate und kleinere Häuser – vom Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau bis Magdeburg – punkten? Und wieso sorgt Pina Bauschs „Kontakthof – Echos aus der Zeit“ für einen unerwartet klaren Tanz-Moment der Saison?

    Tanzkritikerin Melanie Suchy ordnet die Aufmerksamkeit um Florentina Holzinger zwischen Oper und Tanz ein, erzählt von Preziosen der freien Szene (etwa im Frankfurter Mousonturm) und davon, warum „Erbe“ gerade im Tanz so heikel verhandelt wird. Mit Tobias Prüwer geht’s um den Osten auf der Theaterlandkarte, um starke Kinder- und Jugendtheater-Positionen – etwa eine pointierte Schiller-Überschreibung am TDJW Leipzig – und um Arbeitsweisen jenseits des Regie-Genies: Kollektiv, Ensemble, Teamleistung. Zum Schluss blickt Joachim Lange aufs Musiktheater: neue Werke und kluge Zweitaufführungen (u. a. „Innocence“, „Die Passagierin“), starke Dirigate und die Frage, wie wir Erinnerung, Provokation und Repertoire heute erzählen. Eine Folge zwischen Bilanz, Trendradar, Kulturpolitik und mit viel Liebe für Details abseits der großen Namen.


    Foto: Florentina Holzinger in ihrer Inszenierung „Sancta“ © Matthias Baus

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    1 h y 1 m
  • Feminismus auf der Bühne (Folge 9)
    May 15 2025

    Das Missverhältnis der Geschlechter auf den Bühnen wandelt sich weiter: Feministische Überschreibungen sind präsent wie nie zuvor und Adaptionen mit weiblich gelesenen Figuren verändern den Stückekanon. Folge 9 von „Schwerpunkt Theater“ zum Heft-Schwerpunkt „Feminismus auf der Bühne” rückt Künstlerinnenschaft in den Fokus.


    „Welche Rollen spielt eigentlich die Frau?“ fragt Host Thilo Sauer in unserem Podcast und versucht gemeinsam mit Redakteurin Martina Jacobi herauszufinden, was „Feminismus“ für einen persönlich überhaupt bedeutet. Die Auflösung starrer Geschlechterrollen auf den Bühnen beobachten jedenfalls beide – im Schauspiel wie im Musiktheater. Da mischt die Berliner Regisseurin Anna Weber derzeit die Gattung mit ihren feministisch-bunten Inszenierungen auf und möchte Frauenfiguren im Musiktheater sichtbarer machen. „Die Frau in der Oper ist entweder krank, hat einen Schaden oder wird bald sterben. Und meistens ist es eine Frau neben vielen Männern. Dieses Missverhältnis möchte ich umswitchen, damit wir mehr weiblich gelesene Figuren auf der Bühne sehen.“ Welche Rolle die Neu-Zusammensetzung von Werken dabei spielt und warum Humor auf Kosten marginalisierter Gruppen nicht mehr geht, erklärt sie im Gespräch. Außerdem analysiert Autorin Anne Fritsch die Arbeitsweise der israelischen Dramatikerin Sivan Ben Yishai, die mit ihren feministischen Überschreibungen – etwa Ibsens „Nora“ – viel gespielt wird. Zum Abschluss betont Martina Jacobi, dass sich auch männliche Rollenbilder radikal ändern – und das Theater der perfekte Ort ist, darüber kritisch zu reflektieren.


    Foto: „Eliza” am Staatstheater Nürnberg © Konrad Fersterer

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    57 m
  • Praxis-Check: Inklusion am Theater (Folge 8)
    Mar 25 2025

    In Folge 8 von „Schwerpunkt Theater“ steht ein Praxis-Check zu Inklusion im Fokus: Wie gelingt es, Theater für alle zugänglich(er) zu machen – trotz baulicher Hürden, knapper Kassen und struktureller Herausforderungen?


    Host Thilo Sauer spricht in dieser Episode mit Akteur:innen der Theaterlandschaft. Mit Chefredakteurin Ulrike Kolter geht es um neue Ansätze zur Barrierefreiheit – von technischen Lösungen wie Audiodeskriptionen und Gebärdensprachdolmetschung bis hin zu Konzepten wie Relaxed Performances, die alternative Theatererfahrungen ermöglichen. Schauspieler Max Freitag vom inklusiven Theater Thikwa in Berlin gibt Einblicke in seine Arbeit und die Sichtbarkeit von Künstler:innen mit Behinderung. Intendant Moritz Gogg vom Erzgebirgischen Theater- und Orchester GmbH beschreibt, welche strukturellen Veränderungen notwendig sind und wie sich Inklusion mit begrenzten Mitteln umsetzen lässt. Daran knüpft Theatervermittlerin Sandra Rasch mit der Gefahr (und Tendenzen) an, dass Inklusionsprojekte bei finanziellen Engpässen als Erstes gestrichen werden. Schließlich schildert DEUTSCHE BÜHNE-Redakteur Andreas Falentin seine – zum Teil sehr persönliche – Perspektive auf die Herausforderungen und Potenziale inklusiver Theaterarbeit und spricht über die inklusive Schauspielausbildung am STUDIYOU des Schauspiels Wuppertal, das mit einem individuellen Lernkonzept auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Studierenden mit Beeinträchtigung eingeht.


    Foto: Julia Meier (Schneekönigin) und Aline Blum (Kay) in der inklusiven Produktion „Die Schneekönigin“ am Schauspiel Wuppertal © Uwe Schinkel

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    55 m
  • Budgetkürzungen – Was ist uns das Theater noch wert? (Folge 7)
    Jan 31 2025

    In Folge 7 von „Schwerpunkt Theater“ dreht sich alles um eine drängende Frage: Können wir uns das eigentlich leisten? Zwischen Inflation, Haushaltskrisen und Kulturkürzungen steht die Theaterlandschaft unter Druck. Doch wie hoch ist der Preis, wenn diese Räume der Demokratie und des künstlerischen Austauschs verschwinden?


    Dazu diskutieren wir mit Chefredakteur Detlev Baur über die aktuellen Einsparungen in Berlin, München und darüber hinaus. Was bedeuten die Kürzungen für die Theater? Wird künftig weniger experimentiert? Und warum geht Hamburg mit seinem Kulturhaushalt einen anderen Weg? Zudem kommen Stimmen aus der Theaterpraxis zu Wort: ⁠Sven Schlötcke⁠, Geschäftsführer des Theater an der Ruhr, spricht über utopische Räume und das Theater als gesellschaftlichen Resonanzraum. ⁠Dr. Christoph Dittrich⁠, Intendant des Theater Chemnitz, berichtet über Chancen und Herausforderungen der ⁠Kulturhauptstadt Europas 2025⁠. Außerdem liefern weitere Intendant:innen – ⁠Andrea Gronemeyer⁠ (Schauburg München), ⁠Kathrin Mädler⁠ (Theater Oberhausen), ⁠Carola Unser-Leichtweiß⁠ (Hessisches Landestheater Marburg) und ⁠Joachim Klement⁠ (Staatsschauspiel Dresden) – Einblicke in die kulturpolitischen Debatten unserer Zeit.


    Foto: Karikatur „...Die Aufziehpuppe der Politik?“ von Charlie Casanova

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    48 m
  • Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2024 (Folge 6)
    Nov 22 2024

    In Folge 6 unseres Podcasts „Schwerpunkt Theater“ dreht sich alles um den Deutschen Theaterpreis DER FAUST. Am Abend der Verleihung im Theater Gera haben Martina Jacobi und Miguel Schneider Stimmen gesammelt: Von Nominierten, Preisträger:innen und dem Intendanten des Gastgeber-Theaters Kay Kuntze. Außerdem sprach Thilo Sauer mit der Chefredaktion, Ulrike Kolter und Detlev Baur, über das Auswahl-Verfahren sowie die Stimmung in Gera zwischen Politik und Party.

    Ist DER FAUST wirklich der Oscar der deutschen Theaterszene? Wie funktioniert das Auswahlverfahren und welche Kategorien sind in der 18-jährigen Geschichte des Preises dazugekommen? Thilo Sauer und die Redaktion der DEUTSCHEN BÜHNE erzählen von der Preisverleihung am 16.11.2024 im Theater Gera. Weitere O-Töne von der Party danach stammen unter anderem von Jurorin Nicola May, Regisseurin und FAUST-Gewinnerin Joanna Lewicka und einem Mitglied vom Theaterjugendclub des Theaters Nordhausen, an den ein Perspektivpreis ging. Der Themenschwerpunkt in Heft 6/2024 der DEUTSCHEN BÜHNE stellt alle Nominierungen vor und porträtiert Lebenswerk-Preisträgerin Nele Hertling.

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    39 m
  • Saisonvorschau 2024/25 (Folge 5)
    Oct 9 2024

    In Folge 5 des Podcasts „Schwerpunkt Theater“ richtet Thilo Sauer den Blick auf die kürzlich angelaufene Spielzeit 2024/25. Dabei wird der Themenschwerpunkt aus dem Septemberheft der DEUTSCHEN BÜHNE aufgegriffen. Im Gespräch sind Theaterkritiker Michael Laages, Redakteur Andreas Falentin sowie die Chefredaktion Ulrike Kolter und Detlev Baur.

    Die Redaktion der Deutschen Bühne diskutiert die programmatischen Highlights der neuen Spielzeit: Etwa Demis Volpis Eröffnungspremiere als Ballettchef in Hamburg, die verschiedene choreografische Handschriften vereint. Oder die gesellschaftlich aufgeladene Inszenierung von „dumme Jahre“ am Deutschen Nationaltheater Weimar, bis hin zu neuen Werken von Komponistinnen wie Rebecca Saunders, die das Musiktheater weiblicher werden lässt. Besondere Aufmerksamkeit erhalten auch spartenübergreifende Projekte wie ein olfaktorischer Tanzabend am Theater Hof, der „alle Sinne verführt“ und das Theatererlebnis auf eine ungewöhnliche sensorische Ebene hebt.



    Foto: Armela Madreiters „südpol.windstill“ am Theater und Orchester Heidelberg: Yvonne Kespohl, Robert Sievert, Theresa Leopold © Susanne Reichardt

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    52 m
  • Saisonbilanz 2023/24 (Folge 4)
    Sep 1 2024
    Was bleibt in Erinnerung und wird die nächste Spielzeit prägen? In der vierten Folge unseres Podcasts diskutieren Autor:innen der DEUTSCHEN BÜHNE mit Thilo Sauer und Chefredakteur Detlev Baur über besondere Theaterereignisse der letzten Saison. Ausgangspunkt ist der Themenschwerpunkt „Saisonbilanz” in Heft 4/2024 der DEUTSCHEN BÜHNE.
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    57 m