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Im Kosmos von Andrejew herrscht Dunkelheit, Verzweiflung, Brutalität, Einsamkeit, Verbitterung, Verzweiflung, Wahnsinn, Kriminalität, Angst, Paranoia und Unsicherheit. Und doch haben die Protagonisten Hoffnung, trotzdem halten sie irgendwie durch und erleben manchmal Momente des Glücks, aber nur sehr selten. Die Schicksals-Glücksalmosen werden nach unbekanntem Muster verteilt - wenn es überhaupt dazu kommt.

Das rebellierende Persönlichkeitswesen zeigte sich bereits in jungen Jahren bei Voltaire und er blieb seiner Linie ein Leben lang treu. Er war der Wortführer von Kritik an Staat und Kirche seiner Zeit. Seine Erzählungen spiegeln sein tiefes humanistisches Empfinden, seine ungezügelte Fantasie und seinen rasiermesserscharfen Verstand wider. Als ständiger Kritiker gesellschaftlicher Missstände und Freigeist sind seine Erzählungen Vorboten der am Horizont auflodernden Aufklärung und haben bis heute nichts von ihrer tiefen Menschlichkeit und ihrem Bildungscharakter verloren.

Die Hauptfigur Poprischtschin erweckt den Eindruck eines in allen Belangen durchschnittlichen Bürgers, welcher seiner Arbeit nachgeht und unglücklich verliebt ist. Allmählich bröckelt die scheinbar normale Fassade des Protagonisten und es offenbaren sich psychologische Abgründe aus Wahnvorstellungen. Hunde sprechen miteinander, das kalendarische Datum wird mit einer eigenen Begrifflichkeit versehen, Zeitungsmeldungen werden unmittelbar in einen persönlichen Zusammenhang gesetzt.

Honore de Balzac - der französische Teufel in Mönchskutte, ein besessener Workaholic, dessen Arbeitseifer legendär ist. Viele seiner Erzählungen nehmen kirchliche Würdenträger auf den Arm und charakterisieren sowohl das intrigante Verhalten von den sogenannten höheren Kreisen als auch das biedere Bürgertum. Die Liebe und der Sex sind ebenso ständige Begleiter im zivilen wie im kirchlichen Sinne. Schmunzelnd und heiter, erregt und amüsiert verlässt man das Balzac-Universum - falls man es schafft, es wieder zu verlassen.

Helen Stoner verlor durch tragische nie geklärte Umstände ihre Zwillingsschwester. Sie erinnert sich lediglich an ein Geräusch, das sie zur Tatzeit vernommen hat und an die letzten Worte ihrer Schwester. Nicht gerade aufwendiges Indizienmaterial, aber ausreichend für Sherlock Holmes, um für seine Ermittlungen eine erste Orientierung zu haben.

Ein mächtiger König strebt nach Vermehrung seines Reichtums - dafür ist ihm jedes Mittel recht. Dabei gerät er in die Fänge eines ägyptischen Alchemisten, der ihn mit seiner scheinbar allmächtigen Zauberei überzeugt. Des Königs Gesinnung wird auf die Probe gestellt, indem ihm mit praktischen, magischen und transzendentalen Erlebnissen vor Augen geführt wird, was im Leben wirklich wichtig ist.

Der "Moloch" thematisiert die Vorgeschichte des Marsches Hannibals gegen Rom. Der Bruder von Hannibal diskutiert mit einem Kind, dessen Syntax einem Erwachsenen gleicht, über die Zerstörung von Karthago und die Vernichtung Roms. Aber welche Rolle spielt der allmächtige Moloch dabei? "Der Rubin" erzählt die Geschichte von zwei jungen Abenteurern, der eine aufrichtig und derandere durchtrieben, die ihr Glück in Bagdad versuchen.

Die Hauptfigur arbeitet als unauffälliger Büroangestellter und weigert sich eines Tages, der beruflichen Bitte ihres Chefs nachzukommen und zwar nachdrücklich und auf unbestimmte Zeit. Jedermann ist ratlos, aber Bartleby ist entschlossen, nur noch Tätigkeiten auszuführen, die er für wichtig hält, unabhängig von den Meinungen anderer.

"Der Hessische Landbote" ist die Geschichte der Verteilung eines nicht genehmigten Flugblattes, auf welchem die Einnahmen und Ausgaben des Fürstentums aufgelistet werden. Wie viel wird für die einzelnen staatlichen Aufgabengebiete wie Militär und Pensionen aufgewendet und wer erwirtschaftet eigentlich wie viel von den Staatseinnahmen im Fürstentum? Interessant kommentiert führt diese Flugblattverteilung zu Büchners Flucht aus Hessen.

Jean Paul war ein "Enfant terrible" seiner Zeit und zwar nicht nur im gesellschaftlichen sondern auch im literarischen Sinne. Die in diesem Hörbuch vorgestellte Prosa und Lyrik zeichnet ein literarisches Bild des Querdenkers, Träumers, Sünders, Aufklärers, Spaßvogels und Unruhestifters, den die meisten seiner Zeitgenossen für einen Verrückten hielten. Kein Wunder - unglaubliche Horizonte, verworrene Perspektiven und mystisch-lyrische Blickwinkel enthüllen einen Charakter von schier grenzenloser Fantasie.

Die Galgenlieder strotzen vor grotesker Genialität und Geistesblitzen und sind gleichzeitig humoristisch, idealistisch, romantisch und inspirativ angelegt bzw. geschrieben. Unerwartete Wendungen und scheinbar verworrene Wirrungen folgen auf Schritt und Tritt bzw. Wort und Vers. Ein Vergnügen sondergleichen. Palmström ist der Anti-Held schlechthin. Egal ob er verunglückt oder stirbt - er lebt. Egal wie abwegig und absonderlich seine Vorschläge auf den ersten Blick erscheinen - sie machen alle Sinn.

Auf einem Straßenfest in Wien erregt ein Geigenspieler das Interesse des Erzählers. Obwohl dieser nach Noten spielt, kann sich die Menschenmenge nicht so recht mit dessen Spiel anfreunden. Der komische Kauz spricht sogar Latein und der Erzähler überredet ihn zu einem Treffen, bei welchem der seltsame Musiker ihm seine Lebensgeschichte erzählt.

Tucholskys Gesamtwerk ist so umfangreich, dass jede Auswahl und Vorstellung seines literarischen Schaffens wie ein Sandkorn in der Wüste Tucholsky erscheint. Dieses Hörbuch-Sandkorn beinhaltet Lyrik und Prosa des schreibenden Enthusiasten, welche den Zuhörer zum Nachdenken und Lachen einladen und einen Einblick in die facettenreiche Literatur Tucholskys gewähren.

Ein Bordellbetreiber erklärt sich dazu bereit, mit einer Feministin ausführlich über seine Arbeit zu sprechen. Die Feministin ist empört und entsetzt über die Schamlosigkeit und Offenheit, mit welcher der, sich keinerlei Schuld bewusste, Bordellbetreiber über sein Geschäftsleben berichtet. Schließlich bewahre er die armen Mädchen vor noch weitaus schlimmeren Lebensumständen und die Frauen würden freiwillig und gerne für sein sauberes und sicheres Etablissement arbeiten.

Die Märchen von Ludwig Bechstein gehören jedem Kleinkind vor dem Schlafengehen vorgelesen. Sie sind amüsant, lehrreich und regen die Fantasie an - natürlich nicht nur von Kindern - ein Spaß für Klein und Groß in Form von vier Märchen lässt sich hier erleben: "Das tapfere Schneiderlein", "Das Märchen von den sieben Schwaben", "Vom Probestück des Meisterdiebs", "Vom Schwaben, der das Leberlein gefressen".

In "Die Geschichte des Schuljungen" gründet eine Schülergruppe einen geheimnisvollen Bund, dem alle Beigetretenen in Loyalität und Verschwiegenheit ergeben sind. Es wird ein Regelwerk bezüglich eines Verhaltenskodex und eine Mitgliederstruktur festgelegt, die vom gewählten Präsidenten an der Spitze der Befehlskette angeführt wird.

Der Lehrer des jungen Johann Wolfgang von Goethe war zu seiner Zeit einer der meistgelesenen Autoren im deutschsprachigen Raum. Seine sehr positive und lebensbejahende Persönlichkeit spiegelt sich deutlich in dessen Prosa wider. Gellerts Erzählungen verkörpern gewissermaßen die moderne Pädagogik, da darin universelle ethische und moralische Wertvorstellungen charakterisiertwerden, die seine sehr angenehme und human belehrende Wirkung erzielen.

"Die Dame mit dem Hündchen" ist wohl die bekannteste Erzählung von Tschechow. Es geht darin um einen verheirateten Mann um die vierzig und eine wesentlich jüngere, ebenfalls verheiratete Frau. Beide sind in ihrer Ehe unglücklich, deswegen scheint ein Verhältnis unausweichlich - aus Sicht des Mannes jedenfalls. Die junge Dame zögert aufgrund der gesellschaftlichen Konventionen und kehrt aufgrund der Erkrankung ihres Mannes vorerst zu diesem zurück.

In "Der Mörder" geht es um Alfred, der mit Elise zusammen ist und gleichzeitig um Adele wirbt, welche sich jedoch bezüglich einer endgültigen Bindung ein Jahr Bedenkzeit erbittet. Alfred unternimmt mit Elise eine Kreuzfahrt, auf welcher er ihr zwar seine Zuneigung versichert, aber gleichzeitig schreibt er Liebesbriefe an Adele. Von einem Verehrer Elises genervt, brennen Alfred die Sicherungen durch und er tötet Elise mit einer Droge - Kommt er damit durch?

Ein waschechter Westfale entscheidet sich dazu, die Leidenschaft für seine Heimat in schriftlicher Form festzuhalten, stellt aber fest, dass der Weg von grandiosen Gedankenspielchen zu einem einigermaßen gut klingenden Text doch etwas zu weit ist - glücklicherweise findet er auf seinem Anwesen das Manuskript eines seiner Vorfahren, eines Edelmannes aus der Lausitz, in welchem die landschaftlichen und zwischenmenschlichen Vorzüge und Nachteile von Westfalen anhand des federführenden Lausitzers erfahrungsgetreu wiedergegeben werden.