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Resumen del Editor

In einer komplizierten Welt wünschen sich viele einfache Antworten. Die gibt es aber nicht. Wenn man als Christ, die Welt besser machen will, muss man die richtigen Fragen stellen. Das tut Pfarrer, Moderator und Kolumnist Günter Mahler in seinem täglichen KolumnenPodcast! www.podcast-eins.de

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Episodios
  • Es waren zwei deutsche Brüder ...
    Oct 6 2025

    251006PC ES waren zwei deutsche Kinder

    Mensch Mahler am 06.10.2025


    "Es waren zwei deutsche Kinder, die hatten einander so lieb, solang sie zusammen nicht kamen und jeder zu Hause blieb", dichtete Peter Ensikat, einer der wichtigsten Satiriker der DDR, nach der deutschen Wiedervereinigung. Auch viele westdeutsche Kabarettisten zeigten sich skeptisch: "Wir hatten uns noch gar nicht richtig vom Feindbild des Kommunismus verabschieden können, da war am Freitag bei Aldi schon die Hölle los", erinnert sich der Berliner Frank Lüdecke. "40 Jahre lang war der Satz ‚Gehen Sie doch rüber!‘ unsere beste Waffe gegen linke Umtriebe", beklagen sich Jochen Busse und Rainer Basedow in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Und auch so mancher europäische Nachbar beäugte das wiedervereinigte Deutschland zunächst kritisch. "Wenn man sich keine Kolonien leisten kann, soll man sich keine kaufen", riet Werner Schneyder all jenen Westdeutschen, für die die Solidarität beim Soli endete. Dabei ist der Ossi im Unterhalt ziemlich preiswert, weiß Volker Pispers - und rechnet vor, dass wir für die Kosten der Wiedervereinigung mit unseren 16 Millionen ostdeutschen Landsleuten gerade mal 200 Tausend neue Kassenärzte hätten zulassen können.


    Unvorstellbar: 35 Jahre deutsche Einheit. Und immer noch haften die Ossi- und Wessi Klischees. Es wird Generationen dauern, sagte ganz am Anfang jemand. Ich wollte ihm nicht glauben. Inzwischen meine ich, dass er recht hatte. Noch mal 35 Jahre – dann ist es vielleicht so weit. Wenn die Welt dann nicht schon wieder ganz anders aussieht. Lassen sie uns das Wunder der Zusammenkunft der beiden deutschen Staaten feiern, solange wir noch können. Und bitte: gehen wir einfach respektvoll miteinander um. Das kann doch nicht so schwer sein. Weder für Bayern noch für Sachsen.


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    2 m
  • Die Arbeit geht ins Ausland
    Oct 2 2025

    251002PC Alle hauen ab

    Mensch Mahler am 02.10.2025


    Am letzten Wochenende bin ich mit einer Gruppe in den Bergen gewesen. Wir sind gewandert und haben uns gut unterhalten. Es waren einige Mitarbeitende der Weltfirma Bosch dabei. Bosch hat angekündigt, dass 22.000 Stellen in Deutschland abgebaut werden. Aber nicht deshalb, weil sie nicht mehr gebraucht werden. Nein, die Stellen werden 1:1 wieder vergeben – in Portugal, in Ungarn, in Bulgarien, in Malaysia. Sozialverträglich sollen sie aussteigen in Deutschland. Aber: die Stellen sind erstmal weg. Auch die nachfolgende Generation. Viele der Kinder meiner Freundinnen studieren Ingenieurswesen, IT, BWL, Mechatronik.

    Warum ist das so, dass man in Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig produzieren kann? Der Standort ist schlicht zu teuer. Die Energiepreise sind nicht mehr zu bezahlen. Die Lohnkosten, die Umweltauflagen – keine Chance auf dem Weltmarkt. BMW baut sein neues Flaggschiff, den elektrischen iX3 in Ungarn. Warum? Die Ungarn bieten Konditionen, die ihresgleichen suchen. Energie? Russisches Erdgas. Konkurrenzlos billig.

    Die Politik gelobt Besserung. Ein Schub soll in die deutsche Wirtschaft kommen. Diese Woche wieder mal O-Ton Kanzler März. Passiert ist bisher nichts. Kein Bürokratieabbau, keine Steuererleichterungen – keine Anreize für die Firmen, in Deutschland zu produzieren.

    Nächstes Beispiel: Mein Schwiegersohn ist Geschäftsführer einer Fabrik für Spezialbohrer. Die werden zum Beispiel für Zylinderköpfe von Verbrennermotoren gebraucht. Die Diskussion um ein Ende der Verbrenner ab 2025 hat die Branche und die Käufer tief verunsichert. Steckengeblieben ist die Energiewende. Jetzt wieder Salto rückwärts …

    Es muss endlich ein Plan her, der eine längere Halbwertzeit hat als bis zum nächsten Wahlkampf. Deutschland muss wieder in die Erfolgsspur zurück. Richtig Geld verdient derzeit nur Rheinmetall. Wir brauchen Waffen, koste es was es wolle. Und die Arbeitsplätze im Land werden outgesourct. Die Wut wächst. Und treibt die arbeitende Bevölkerung den Radikalen in die Arme.

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    2 m
  • Im Rausch
    Oct 1 2025

    251001PC Im Rausch

    Mensch Mahler am 01.10.2025


    Zwei Ertrinkende klammern sich aneinander. Wir sind in Berlin. Die junge Fotoreporterin Katja ist vor Ort, als die Polizei eine Sozialwohnung räumt. Es kommt zum Handgemenge, weil die Ordnungshüter nicht wollen, dass jemand zuguckt. Katja trägt eine Schramme an der Schläfe davon. Aber sie hat ihre Bilder und ihre Story. Stolz präsentiert sie alles ihrem Arbeitgeber, der Zeitung »facts and faces«. Um tags darauf zu erfahren, dass das Stück nicht erscheinen wird. Die Wohnungsbaugesellschaft, die jene von Katja angeprangerten gewaltsamen Entmietungen betreibt, ist der potenteste Anzeigenkunde von »facts and faces«.

    Der Film erzählt den Schlingerkurs, den Heldin Katja - wunderbar gespielt von Friederike Becht - zwischen Rückfall, Einsicht, Therapie und erneutem Rückfall in die Sucht fährt.

    Filmische Erzählungen über die Macht des Alkohols hat es immer wieder gegeben. Was diesen Film besonders macht, ist die Dramaturgie, mit der die helle Welt der Arbeit, der Leistung, des Kampfes um Gerechtigkeit und der Sehnsucht nach Normalität sowie die dunkle Zone der Verführung, des Suffs, des Bewusstseinsverlustes und die Sehnsucht nach dem Versinken im Rausch so gegeneinander geschnitten werden, dass die Spannung stetig bis zur Schwererträglichkeit steigt.

    Friederike Becht ist eine wunderbare Katja: Scheinbar unbeschwert, gern etwas schelmisch, schaut sie in die Welt, um im nächsten Augenblick eine Verzweiflung herzuzeigen, die für sie durch nichts anderes zu besiegen ist als durch Hochprozentiges.

    Im Rausch des Problemfilms, in dem stets ein erhobener Zeigefinger droht und sich das Publikum den abhängigen »Schwächlingen« überlegen fühlen darf, versinkt der Film nie. Er bleibt thematisch in einer wohltuenden moralischen Distanz und erreicht bei den Figuren eine ebenso wohltuende psychologische Nähe.

    Wenn sie den Film vorgestern nicht im ZDF gesehen haben – die Mediathek hält ihn für sie bereit: Im Rausch. Prädikat besonders wertvoll.

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