Episodios

  • (16) Der blinde, und doch: genaue Historiker
    Jun 2 2021
    Was ist ein Amanuensis? Der Historiker, Medien- und Kulturwissenschaftler Mario Wimmer erklärt, wie es dem bekanntesten Historiker des 19. Jahrhunderts möglich war, mit den Händen und Augen seiner Hilfsassistenten zu arbeiten. Daran schliessen sich Fragen nach geistigem Eigentum und intellektueller Arbeit an, die nicht zuletzt in unserer Gegenwart computergestützter Textproduktion neue Relevanz erlangen.
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    38 m
  • (15) Die Vermessung der Wälder
    May 27 2021
    Wie bewerteten Forstwissenschaftler des 19. Jahrhunderts Waldnutzungspraktiken im Hinblick auf Nachhaltigkeit? Die Medienkulturwissenschaftlerin Lisa Cronjäger gibt einen Einblick in historische Techniken der Forsteinrichtung und ihre internationale Verbreitung. Das Ziel einer nachhaltigen Forstverwaltung, zukünftige Holzerträge genau berechnen zu können, ging mit sozialen Konflikten einher.
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    26 m
  • (14) Wenn der «Regisseur» ins Bild springt
    May 27 2021
    Was verraten die frühesten Schweizer Filme über ihre eigenen Entstehungsbedingungen? Eine ganze Menge, weil sie zwischen rigoroser Inszenierung und unvorhersehbaren Störungen operieren. Der Filmwissenschaftler David Bucheli erklärt, wie man diese 125-jährigen Aufnahmen als ihre eigenen Making-ofs lesen kann und warum der erste Filmregisseur der Schweiz in seinen eigenen Filmen zu entdecken ist.
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    19 m
  • (13) Geschichtsschreibung, digitalisiert - und wozu?
    May 27 2021
    Kann Geschichte berechnet werden? Macht der Computer historiographische Arbeit genauer? Darüber wurde in den 1960er Jahren in der Geschichtswissenschaft heftig debattiert. Antonia von Schöning spricht über eine umstrittene Studie, die mit computergestützten Verfahren eine Geschichte der Sklaverei unternimmt, und erklärt, warum wir digitale Quellenkritik brauchen.
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    30 m
  • (12) Wozu Pedanten
    May 27 2021
    Wenig gelitten und oft abschätzig beschrieben, zieht der Pedant für gewöhnlich keine grosse Sympathien auf sich. Umso wichtiger erscheint sein systemischer Stellenwert in der Produktion von Wissen, wo er an der Grenze zwischen etabliertem Kenntnisstand und innovativen Einsichten patroulliert, stets darauf bedacht, die Innovation als unliebsamen Eindringling in die gehegten Bezirke des gesicherten Wissens zurückzuweisen. Markus Krajewski lotet die erkenntnisstiftende ebenso wie die erkenntnishemmende Funktion der Pedanterie in der Geschichte der Wissenschaften aus einer historischen und systematischen Perspektive aus.
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    35 m
  • (11) Van Goghs Schuhe
    May 27 2021
    Genauigkeit ist eng mit der Geschichte der Bilder verbunden: sowohl in der Wiedergabe von Gegenständen wie auch als Eigenschaft von künstlerischen Mitteln wie feinen Linien, polierten Oberflächen oder farbtreuen Monitoren. Welche Bedeutung aber hat die Genauigkeit für die Kunst der Moderne, die als Ausdruck von Subjektivität verstanden werden möchte? Sie ist einer «Genauigkeit der Einbildungskraft» verpflichtet, die zum Einspruch gegen die Schlampigkeit der Tradition, zur ernsthaften Prüfung der eigenen Mittel und zur Selbstkorrektur in der Selbsterkundigung ermuntert. Sie führt aber auch über die subjektive Dimension hinaus zu den Techniken und Prozessen, die die moderne Kunst mit der Mediengeschichte verbinden.
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    32 m
  • (10) Spuren von Korrekturen
    May 27 2021
    Warum lässt ein Künstler die Spuren seiner Korrekturen (sogenannte „Pentimenti“) im finalen Zustand eines Gemäldes sichtbar? Die Kunsthistorikerin Larissa Dätwyler geht der ursprünglichen Bedeutung solcher „Reuezüge“ nach und erklärt anhand der Überarbeitungsverfahren des Malers Henri Matisse, wie Pentimenti sowohl zur präzisen Selbstbeobachtung als auch zur rhetorischen Beweisführung dienen.
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    28 m
  • (9) Zufall in der Genauigkeit
    May 27 2021
    Wie könnte ein künstlerischer Urmeter aussehen und was würde es abmessen? Die Kunsthistorikerin Aurea Klarskov spricht über Marcel Duchamps künstlerisches Experiment mit drei geschwungenen, vom Zufall geformten Metermassen. Diese Arbeit, die Trois Stoppages Étalon, ist die ironische, aber künstlerisch ernst gemeinte Antwort auf das Urmeter.
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    29 m