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  • Katharina Starlay: Alles anders mit Mitte 50 – neues Leben auf Mallorca
    May 20 2025

    Warum eine erfolgreiche Stil-Expertin ausgewandert und beruflich neu gestartet ist – und jetzt 2 Esel als Haustiere hat.

    Was passiert, wenn man mit Mitte 50 alles hinter sich lässt – freiwillig?

    Katharina Starlay hat genau das getan. Die renommierte Stilberaterin, Buchautorin und Knigge-Expertin war viele Jahre erfolgreich, in den Medien präsent, Mitglied im Deutschen Knigge-Rat – und entschied sich trotzdem für einen radikalen Neustart.

    Heute lebt sie auf dem Land auf Mallorca, mit zwei Eseln, einer neuen beruflichen Aufgabe und einem tiefen Gefühl des Ankommens. „Ich bin das erste Mal in meinem Leben angekommen.“
Doch diesem Ankommen ging eine lange innere Reise voraus. Immer öfter merkte sie: „Wenn ich auf Mallorca war, habe ich über Deutschland nicht nachgedacht. Aber in Deutschland habe ich ständig Mallorca vermisst.“ Ein klares Zeichen, das sie irgendwann nicht mehr ignorieren konnte.

    Der Moment, in dem sie wusste, dass es Zeit war zu gehen, kam nicht plötzlich, sondern wuchs in ihr – getragen von dem Wunsch nach mehr Sinn, Entwicklung und Eigenverantwortung. „Wir werden heute so alt, dass wir mit Mitte 50 auf eine lange Karriere zurückblicken können – und trotzdem noch Raum für Neues haben.“

    Warum wir Katharina Starlay im LIVVING Podcast eingeladen haben?
Weil sie zeigt, wie viel Kraft darin liegt, einen bewussten Schnitt zu machen – und die Verantwortung für das eigene Leben neu zu übernehmen. Statt sich auf früheren Erfolgen auszuruhen, suchte sie bewusst nach einer neuen Aufgabe. Heute arbeitet sie als Immobilienmaklerin – und begleitet mit ihrer „Babyboomer-Beratung“ Menschen, die sich fragen, wie sie den dritten Lebensabschnitt aktiv und erfüllend gestalten können.

    Drei zentrale Erkenntnisse aus dem Gespräch:

    1. Neuanfang braucht Ehrlichkeit: Wer spürt, dass es Zeit für Veränderung ist, sollte hinhören – und handeln.

    2. Wirksamkeit statt Betriebsamkeit: Es geht nicht darum, beschäftigt zu sein, sondern das Gefühl zu haben, etwas zu bewegen.

    3. Stil hat mit Haltung zu tun: „Es macht älter, wenn man denkt, man wisse schon alles. Wer neugierig bleibt, bleibt lebendig.“

    Jetzt reinhören in ein ehrliches, inspirierendes Gespräch über Mut, Sinn – und das Ankommen bei sich selbst.

    Noch mehr Infos gibt es hier:


    Webseite: https://starlay.de/

    LinkedIn-Profil: https://www.linkedin.com/in/katharina-starlay/

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    33 m
  • Ellen Uloth & Dr. Kerstin Schulenburg: Gemeinschaftsprojekt als Zuhause für Generationen
    May 12 2025

    Dieses Gespräch bietet seltene und ehrliche Einblicke in die Herausforderungen und Chancen eines echten Gemeinschaftsprojekts. Es zeigt, wie klare Strukturen, offene Kommunikation und gemeinschaftlicher Wille ein visionäres Wohnprojekt möglich machen – inklusive konkreter Tipps für alle, die selbst über alternative Wohnformen nachdenken. Und vor allem: Es ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Zukunft gemeinsam gestaltet werden kann.

    Die wichtigsten Themen auf einen Blick:

    • Wie wird ein generationenübergreifendes Wohnprojekt mit rund 90 Menschen Wirklichkeit?

    • Was braucht es, um solch ein Gemeinschaftsprojekt erfolgreich umzusetzen?

    • Warum sind Planung, Auswahlprozesse und Soziokratie der Schlüssel?

    • Wie verbindet man Nachhaltigkeit, Vielfalt und Eigenverantwortung miteinander?

    • Und wie fühlt es sich an, wirklich angekommen zu sein?

    Leitbild als gemeinsamer Kompass

    Ein zentrales Element des Projekts ist das gemeinsam entwickelte Leitbild. "Starte mit dem Leitbild – die Ausrichtung ist das, was zieht", sagt Dr. Kerstin Schulenburg. Bereits in der Anfangsphase der Pioniergruppe wurde bewusst auf eine gemeinsame Ausrichtung gesetzt, die Orientierung für alle weiteren Entscheidungen bot. "Diese gemeinsame Ausrichtung wurde von allen mitentwickelt – das war nicht meine Vision, sondern die Vision der Gruppe."

    Auch bei der späteren Aufnahme neuer Mitglieder war das Leitbild ein wichtiges Kriterium: "Deswegen sage ich noch mal: Leitbild. Da kommen dann eigentlich keine Leute, die etwas komplett anderes wollen." Entscheidungen wurden im Konsent getroffen – stets mit Blick auf die Frage: "Fördert es das Leitbild oder schädigt es das?"

    Vom Konzept bis zum Einzug: Ein Prozess über viele Jahre

    Die Umsetzung des Projekts dauerte mehrere Jahre und folgte einem strategisch klar definierten Plan. "Weihnachten 2020 habe ich die Website freigeschaltet – mit dem Ziel, Menschen mit ähnlichen Sehnsüchten anzusprechen", so Kerstin. "Schon im Frühjahr 2021 startete dann die Arbeit mit der Pioniergruppe." Diese Gruppe – etwa 12 Erwachsene plus Familien – arbeitete intensiv an allen entscheidenden Fragen: Bauplanung, Architektur, Gemeinschaftsbildung und Aufnahmeverfahren. "Einige von uns haben über 20 Stunden pro Woche dafür investiert – über Monate hinweg."

    Parallel liefen Verhandlungen mit Architekturbüros, die Gründung der Genossenschaft, die Entwicklung des Bebauungsplans und die Finanzplanung. "Wir haben die Genossenschaft bewusst so konzipiert, dass niemand Anteile weiterverkaufen kann – das Projekt bleibt der Gemeinschaft erhalten", erklärt Kerstin. Der Bau begann schließlich im Jahr 2022. Der Einzug der ersten Bewohner*innen erfolgte Ende 2024, im Februar 2025 waren fast alle Wohnungen bezogen.

    Noch mehr Infos gibt es hier:
Ellen Uloth
https://www.sinnmachtgewinn.de/
https://www.linkedin.com/in/ellen-uloth/


    Dr. Kerstin Schulenburg

    www.leben-im-flaeming.de

    www.cohousing.de

    www.dialog-im-mittelpunkt.de

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    43 m
  • LIVVING Podcast mit Prof. Dr. Lioba Werth: Über gekonntes Älterwerden und die Pflege von Angehörigen
    Apr 14 2025

    Warum sind Humor und Selbstbestimmung so wichtig, wenn es um das Alter und die Pflege von Angehörigen geht?

    In dieser Folge sprechen wir mit Lioba Werth, sie ist 52 Jahre alt, Diplom-Psychologin und Professorin für Wirtschafts-, Organisations- und Sozialpsychologie. Seit über 25 Jahren arbeitet sie als Coach und hat zahlreiche Lehr- und Sachbücher veröffentlicht. Als Initiatorin der Benefizreihe „Die hohe Kunst des Älterwerdens“ beschäftigt sie sich intensiv mit Themen wie Lebensübergängen, bewusster Lebensgestaltung und Herausforderungen des Alterns.

    Ihr aktuelles Buch „Der kleine Angehörigenbegleiter“ bietet psychologisches Know-how für pflegende Angehörige und gibt wertvolle Tipps für den Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen.

    Die wichtigsten 3 Fakten aus unserem Interview:

    1. Frühzeitig planen: Wer seinen Ruhestand aktiv gestalten will, sollte spätestens fünf Jahre vorher mit der Vorbereitung beginnen – und nicht erst nach der Verabschiedung im Büro.

    2. Humor hilft: Wer auch in schwierigen Lebensphasen lachen kann, lebt gesünder, ist sozial eingebunden und bleibt psychisch flexibler.

    3. Pflege bedeutet Wahlfreiheit: Angehörige müssen nicht alles selbst machen – sie sollten sich bewusst fragen: Welche Rolle kann und will ich übernehmen?

    Lebensübergänge als Chance: Warum fällt Veränderung oft so schwer?

    Warum sind Lebensübergänge für viele Menschen eine Herausforderung? Lioba Werth erklärt: „Wenn man sich lange mit Führungssituationen beschäftigt, dann stellt man fest, dass diese Herausforderungen im Alltag sehr häufig an Lebensherausforderungen scheitern.“

    Das gilt besonders für den Ruhestand. „Gerade die super erfolgreichen Alphatierchen, die in hohen Führungspositionen gewesen sind, fallen nach Eintritt des Ruhestands häufig in ein großes Loch“, sagt Werth. „Dann haben sie den ersten Urlaub gemacht, vielleicht den Keller aufgeräumt und den Garten umgegraben – und plötzlich kommt die Leere.“

    Ihr Rat: „Ich brauche eine spannende Vision, wo es mit mir hingehen kann. Denn wenn ich mich nicht mehr auf etwas zu bewege, dann rutsche ich in eine Passivität, Resignation, Unzufriedenheit bis hin zur Depression.“

    Warum sollten Angehörige ihre Rolle in der Pflege bewusst wählen?

    Viele Menschen haben das Gefühl, in der Pflege ihrer Eltern keine Wahl zu haben. Stimmt das? „Nein, man hat immer die Wahl“, betont Lioba Werth. „Es gibt auch niemanden, der das Recht hat, darüber zu urteilen, wie man sich da entscheidet.“

    Wichtig sei, die eigene Situation ehrlich zu reflektieren: „Welche Vorgeschichte habt ihr miteinander? Wie ist die Beziehung? Gibt es Vorbelastungen?“

    Man müsse nicht alles selbst machen: „Man kann eher organisatorisch tätig sein, emotional unterstützen oder die Pflege in professionelle Hände geben.“

    Selbstbestimmung im Alter: Wie bleibt man handlungsfähig?

    Viele ältere Menschen haben Angst, ihre Selbstständigkeit zu verlieren. Was rät Werth? „Entscheidungen nicht so lange rauszuzögern, bis andere für einen entscheiden müssen.“

    Sie nennt ein Beispiel: „Nichts ist schlimmer, als wenn der Führerschein einem weggenommen wird. Besser ist es, ihn selbst abzugeben – und sich dann das Recht zu nehmen, Taxi zu fahren oder Fahrdienste zu nutzen.“

    Noch mehr Infos gibt es hier:


    LinkedIn Profil Lioba Werth: https://www.linkedin.com/in/prof-dr-lioba-werth-keynote-speaker-coach-autorin-karriereende-aelterwerden-erfuelltes-leben/

    Webseite: https://www.liobawerth.de/

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    33 m
  • Michael Schlenke: Lebenslaufbeständiges Wohnen als Zukunftsmodell?
    Feb 21 2025

    Wie durch kluge Planung Wohnräume für alle Lebensphasen entstehen.

    Das eigene Zuhause sollte sich dem Leben anpassen – nicht umgekehrt. Doch wie schaffen wir es, dass Wohnräume funktional bleiben, ohne an Wohnlichkeit zu verlieren? Unser Gespräch mit Michael Schlenke zeigt, warum lebenslaufbeständiges Wohnen kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist – nicht nur im Alter.

    Warum wir Michael Schlenke eingeladen haben?

    Michael Schlenke ist ein ausgewiesener Experte, wenn es um die Zukunft des Wohnens im Alter geht. Als Fachredakteur des Brancheninformationsdienstes CARE INVEST kennt er die Entwicklungen der Pflegewirtschaft und des Senior Living wie kaum ein anderer. Zudem hat er sich schon früh mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf Gesellschaft, Industrie und Kreativwirtschaft auseinandergesetzt. Als Mitglied des Beirats des Universal Design Forum e.V. treibt er die Gestaltung von lebenslaufbeständigen Wohn- und Lebensformen über alle Generationen hinweg aktiv voran. Sein Hintergrund als Möbeltischler und studierter Betriebswirt, kombiniert mit seiner Erfahrung in der Möbel- und Interieur-Design-Branche, machen ihn zu einem einzigartigen Gesprächspartner für diesen Podcast.

    Die wichtigsten 5 Fakten aus dem Interview:

    Pflegewirtschaft und Wohnen im Alter: Welche Entwicklungen und Trends bestimmen die Zukunft?

    Demografischer Wandel: Wie beeinflusst er Gesellschaft, Industrie und Kreativwirtschaft?

    Universal Design und lebenslaufbeständiges Wohnen: Warum wir alle davon profitieren.

    Bestandsimmobilien als Chance: Warum der kluge Umbau bestehender Gebäude essenziell ist.

    Internationale Vorbilder: Was wir von den Niederlanden und Skandinavien lernen können.

    Lebenslaufbeständigkeit – mehr als nur Barrierefreiheit

    Einer der zentralen Begriffe, die Michael Schlenke in unserem Gespräch einführt, ist „lebenslaufbeständig“. Ein Wort, das er aus den Niederlanden mitgebracht hat und das mehr umfasst als das oft verwendete „barrierefrei“:

    „Es beschreibt nicht nur, ob man eine Stufe überwinden kann, sondern denkt das ganze Leben mit. Es geht darum, Wohnräume so zu gestalten, dass sie den Menschen in allen Phasen seines Lebens begleiten können – ohne dass er sich eingeschränkt oder stigmatisiert fühlt.“

    Dieser Gedanke prägt seine Arbeit im Universal Design Forum, wo es um die Entwicklung von Produkten, Dienstleistungen und Räumen geht, die für eine möglichst breite Nutzergruppe zugänglich sind – intuitiv, nutzbar und zukunftsorientiert.

    Noch mehr Infos gibt es hier:

    Linked Profil Michael Schlenke https://www.linkedin.com/in/michaelschlenke/

Universal Design Forum e.V. https://www.universal-design.org/

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    34 m
  • Michael Conrad: Eine Werbelegende spricht über legendäre Slogans, Altersbilder und Neuanfänge
    Feb 17 2025

    Was Werbekampagnen von heute oft fehlt und warum die Einwortstrategie zeitlos ist.

    Ein Mann, der die Werbung revolutionierte, ein kreativer Kopf, der immer noch voller Ideen steckt, und ein Musiker mit Herz und Humor: Michael Conrad erzählt in unserem LIVVING Podcast von seinem außergewöhnlichen Lebensweg. Warum ihn die Werbung nie ganz loslassen kann, welche Rolle ältere Generationen in der Kreativbranche spielen und warum er in Memphis einen Song schrieb – all das erfahren Sie in dieser besonderen Episode.

    Warum wir Michael Conrad eingeladen haben?

    Weil er das ist, was viele wohl als „Werbelegende“ bezeichnen würden.

    Michael Conrad, Jahrgang 1944, hat als international agierender Werbemann die Markenwahrnehmung der Boomer-Generation nachhaltig geprägt. Von ihm stammen ikonische Werbeslogans wie „An meine Haut lasse ich nur Wasser und CD“ aus dem Jahr 1971. Durch seine kreativen Ideen wurde der Fiat Panda zur „tollen Kiste“, und er hat über zwei Jahrzehnte dazu beigetragen, dass der Marlboro-Mann fest im Sattel blieb.

    Anfang 2003 verabschiedete er sich offiziell in den Ruhestand – aber ein Visionär wie er bleibt nicht lange untätig. 2004 gründete er mit dem ADC Deutschland die „Berlin School of Creative Leadership“, eine Institution, die sich der Ausbildung kreativer Führungskräfte widmet. Heute lebt Michael Conrad in Zürich, berät weiterhin Unternehmen und bleibt eine kreative Inspirationsquelle für die Branche und darüber hinaus.

    Darstellung älterer Menschen in der Werbung?

    Die Werbung hat oft ein Problem mit dem Alter – das ist zumindest ein weit verbreiteter Vorwurf. Doch Michael sieht das differenzierter:

    „Ich bemerke keine Altersdiskriminierung, aber ich bemerke sehr viel unstrategische, klischeehafte Werbung.“

    Für ihn geht es weniger um das Alter an sich, sondern darum, psychografische Zielgruppen zu erkennen – also Menschen mit gemeinsamen Verhaltensweisen und Bedürfnissen, unabhängig vom Geburtsjahr. Besonders hebt er Marken hervor, die dies bereits umsetzen, wie die Dove-Kampagnen, die sich auf authentische Schönheit konzentrieren.

    Doch in vielen Fällen wird laut Michael Conrad zu schnell und zu oberflächlich gearbeitet. Gute Werbung brauche einen starken strategischen Ansatz – und das sieht er in vielen modernen Kampagnen nicht mehr.

    Warum sind ältere Generationen in der Kreativbranche so wertvoll?

    Viele Werbeschaffende über 50 haben das Gefühl, dass sie in der Branche keine Rolle mehr spielen. Ein Fehler, sagt Michael. Gerade in der Kombination aus Erfahrung und frischen Ideen liegt großes Potenzial.

    „McDonald's hat 'I'm loving it' nicht von jungen Kreativen bekommen, sondern von zwei erfahrenen Werbern über 60. Und der Slogan läuft seit über 20 Jahren erfolgreich.“

    Sein Vorschlag: Unternehmen sollten gezielt ältere Mitarbeiter einbinden – als Berater, als Mentoren oder als kreative Köpfe. Denn in der Werbung geht es nicht darum, jung zu sein, sondern darum, Menschen zu verstehen.

    Wie ein Wochenende ohne Gitarre zu einem Song wurde – Michael Conrads Bonustrack

    Ein ganz besonderes Highlight erwartet die Hörer am Ende dieser Podcast-Episode: Michael Conrad ist leidenschaftlicher Songwriter, Sänger und Gitarrist. Aus kleinen Alltagsgeschichten werden so großartige Songs. 
Und das Beste: Michael klingt dabei wie Johnny Cash! Seine tiefe, warme Stimme und der typische Country-Vibe machen den Song zu einem echten Highlight.

    Also, unbedingt bis zum Ende dranbleiben – es lohnt sich!

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    46 m
  • Christine Erlach: Wie negative Glaubenssätze unser Leben im Alter prägen
    Feb 13 2025

    Warum „Ich bin zu alt dafür“ nur eine Erzählung ist und wie wir unser Denken aktiv ändern.

    In dieser Folge des LIVVING Podcasts sprechen wir mit Christine Erlach. Sie ist Expertin für narrative Organisationsentwicklung und hat zusammen mit Michael Müller das Buch geschrieben „In Aktanz gehen: Wie man hinderliche Geschichten loswird“. Ihr Thema ist, wie wir uns von festgefahrenen Überzeugungen lösen und neue Handlungsmöglichkeiten entdecken können.

    Das Wichtigste auf einen Blick:

    Alte Denkmuster durchbrechen: „Ich bin zu alt dafür“ – oft stecken wir in hinderlichen Narrativen fest, die uns blockieren.

    Warum Erzählungen so mächtig sind: Unsere eigenen Geschichten prägen unser Selbstbild und beeinflussen unsere Entscheidungen.

    Wie sich Perspektiven verändern lassen: Reflexion und Story Listening helfen, neue Sichtweisen zu entdecken.

    Wissen weitergeben, bevor es verloren geht: Ältere Mitarbeitende sind wertvolle Wissensträger – doch oft wird ihr Erfahrungsschatz unterschätzt.

    KI und Storytelling für den Wissenstransfer: Neue Technologien könnten helfen, Erfahrungswissen für die Zukunft zu sichern.

    Warum prägen uns unsere eigenen Erzählungen?

    „Man merkt oft gar nicht, was für Glaubenssätze man hat“, erklärt Christine Erlach im Podcast. Sie beschreibt, wie tief verwurzelte Überzeugungen unser Leben beeinflussen – oft ohne, dass wir es merken. Besonders im Alter spielen diese eine große Rolle: „Viele glauben, dass sie zu alt sind, um noch neue Dinge zu lernen. Aber solche Geschichten sind selbstgemacht – und sie halten uns davon ab, unser volles Potenzial zu entfalten.“

    Ein typischer Satz, den sie oft hört: „Ich kann das mit der Technik nicht.“ Doch diese Überzeugung ist nicht in Stein gemeißelt. „Wenn wir uns erlauben, den Schieberegler nur ein kleines Stück zu bewegen, öffnet sich unser Handlungsspielraum“, sagt sie. Statt „Ich kann das nicht“ könnte man sich fragen: „Was, wenn ich mir einfach Zeit nehme, es zu lernen?“

    Welche hinderlichen Glaubenssätze haben ältere Menschen oft?

    Christine Erlach erklärt, dass ältere Menschen oft mit Glaubenssätzen zu kämpfen haben, die sie selbst oder die Gesellschaft ihnen einprägt. „Ich bin zu alt“ oder „Mein Wissen zählt nicht mehr“ sind typische Überzeugungen, die Menschen in der zweiten Lebenshälfte blockieren. Sie beschreibt, wie wir in Erzählungen gefangen sind, die wir uns selbst oder die uns andere über unser Alter erzählen:

    „Manche Glaubenssätze werden dysfunktional, weil sie beginnen, mich einzuschränken. Gerade in der Übergangsphase in den Ruhestand gibt es viele Narrative, die sich schwer anfühlen, die uns unbeweglich machen.“

    Doch Veränderung ist möglich. „Wenn wir anfangen, unsere eigenen Geschichten zu hinterfragen, gewinnen wir Leichtigkeit zurück“, so Erlach.

    Noch mehr Infos gibt es hier:

    LinkedIn Profil Christine Erlach: https://www.linkedin.com/in/christine-erlach/

    Webseite NARRATA Consult: https://www.narrata.de/

Webseite Narratives Management: https://www.narratives-management.de/

    Buch „In Aktanz gehen: Wie man hinderliche Geschichten loswird“ 
https://amzn.to/4jSpOv0 *

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    33 m
  • Dr. Bettina Horster: Wie digitale Helfer das Leben im Alter erleichtern
    Feb 9 2025

    Wie intelligente Systeme Senior:innen unterstützen und Angehörige entlasten – vom digitalen Notruf bis zur sozialen Teilhabe.

    In diesem LIVVING Podcast reden wir mit Dr. Bettina Horster. Warum wir sie eingeladen haben? Weil sie zusammen mit ihren Co-Autorinnen das Buch "Das Altersheim kann warten" geschrieben hat, ein Ratgeber der zeigt, wie ältere Menschen moderne Technologien nutzen sollten, um länger in den eigenen vier Wänden leben zu können.


    Und sie ist eine Pionierin im Bereich der Digitalisierung sowie der künstlichen Intelligenz und entwickelt selbst Lösungen, die den häuslichen Alltag für Senioren und deren Angehörige deutlich erleichtern.

    Welche Technologien helfen Senior:innen im Alltag wirklich?

    „Es gibt schon jetzt so viele tolle digitale Lösungen – aber die Menschen wissen oft gar nicht, dass es sie gibt“, sagt Bettina Horster. Der Schlüssel liegt in Assistenzsystemen, die Sicherheit bieten und dabei helfen, den Alltag selbstbestimmt zu gestalten.

    Dazu gehören:

    Erinnerungssysteme: „Gerade Menschen mit kognitiven Einschränkungen profitieren enorm von digitalen Erinnerungen – sei es für Medikamente, Trinken oder Arztbesuche.“

    Sturzerkennung: „Fallen ist nicht das Problem – das Problem ist, nicht mehr aufstehen zu können. Unsere Technologie erkennt, wenn jemand stürzt und nicht wieder hochkommt, und setzt dann eine Notfallkette in Gang.“

    Vitalwert-Monitoring: „Blutdruck, Zuckerspiegel, Puls – plötzliche Veränderungen können gefährlich sein. Unsere Systeme erkennen das und alarmieren im Ernstfall automatisch.“

    Soziale Teilhabe: „Viele ältere Menschen vereinsamen, weil sie nicht mehr mobil sind oder Schwierigkeiten haben, digitale Geräte zu bedienen. Wir setzen daher auf barrierefreie Video-Calls und intelligente Sprachassistenten, die echte Unterstützung bieten.“

    Welche Rolle spielen Angehörige?

    Bettina Horster weiß: Die Digitalisierung in der Pflege hilft nicht nur Senior:innen, sondern auch deren Familien. „Über ein Drittel der Angehörigen lebt über 100 Kilometer entfernt – und die Hälfte nicht mal mehr um die Ecke.“

    Hier setzen smarte Lösungen an: „Angehörige können über unsere Systeme sanft eingebunden werden, ohne sich aufdrängen zu müssen. Sie bekommen beispielsweise Mitteilungen, wenn alles in Ordnung ist – oder werden alarmiert, wenn es einen Vorfall gibt.“

    Viele Angehörige rufen regelmäßig bei ihren Eltern oder Großeltern an, nur um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist. „Aber was, wenn niemand ans Telefon geht? Dann fängt das Kopfkino an!“ Ein intelligentes System, das automatisch meldet, ob der Alltag normal verlaufen ist, kann hier enorme Entlastung bieten.

    Warum Sie dieses Podcast-Interview hören sollten?

    Dieses Gespräch mit Bettina Horster zeigt: Die Digitalisierung in der Pflege ist längst keine Zukunftsmusik mehr – sie ist schon da.

    Es geht um echte Lösungen, drängende Herausforderungen und die Chance, das Leben älterer Menschen nachhaltig zu verbessern.

    Erfahren Sie, wie Technologie den Alltag erleichtert – praxisnah, verständlich und inspirierend.

    Noch mehr Infos gibt es hier:


    LinkedIn Profil von Dr. Bettina Horster: https://www.linkedin.com/in/dr-bettina-horster-676a1810/

    Webseite VIVAIcare: https://vivai.care/

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    30 m
  • Christina Kainz: Hybrides Wohnmodell als Co-Living im Alter
    Jan 20 2025

    Wie das Beste aus Hotel, Wohnen, Aktivität, Pflege und Service kombiniert werden kann.

    In diesem LIVVING Podcast reden wir mit Christina Kainz. Warum wir sie eingeladen haben? Weil sie mit Anfang Dreißig das Leben im Alter revolutionieren will! Zusammen mit ihrem Geschäftspartner Constantin Rehberg hat sie dazu 2021 das Unternehmen LIVELY gegründet, was Service und Komfort eines modernen Hotels mit der Privatsphäre einer eigenen Wohnung verbinden soll. Ihr Ziel ist es, Senioren so ein selbstbestimmtes Leben in einer inklusiven Gemeinschaft zu ermöglichen.

    Die wichtigsten 3 Fakten aus dem Interview:

    1. Innovatives Konzept: LIVELY verbindet den Service eines modernen Hotels mit der Privatsphäre einer eigenen Wohnung, um Senioren ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

    2. Gemeinschaft und Design: Das Projekt „Weiße Dame“ in Gronau bietet über 120 stilvolle Apartments und zahlreiche Gemeinschaftsflächen, die das Zusammenleben und die soziale Interaktion fördern.

    3. Soziale Integration: LIVELY setzt auf die Einbindung in die Nachbarschaft durch Kooperationen mit lokalen Partnern wie Kindergärten und Volkshochschulen, um eine generationenübergreifende Gemeinschaft zu schaffen.

    Wohnen neu gedacht: Co-Living für Senioren

    Mehr Freiheit, weniger Vorgaben

    LIVELY versteht sich als Co-Living für Senioren, inspiriert von Konzepten im studentischen Wohnbereich. Der Fokus liegt auf der Kombination von Wohnstandards aus der Hotellerie und dem individuellen Leben in einer privaten Wohnung. Die traditionellen Modelle wie Pflegeheime oder Seniorenresidenzen waren den Gründern zu starr und unflexibel, weshalb sie eine Alternative schufen, die frei von den engen gesetzlichen Vorgaben der Pflegekasse ist. Statt auf Pflegeleistungen fokussiert sich LIVELY auf den Service und die Gemeinschaftsflächen, ähnlich wie in einem Hotel. Es will so ein neues Zuhause und aktives Lebensumfeld für Senioren mit und ohne Pflegegrad schaffen.

    Moderner Wohnkomfort trifft Gemeinschaft

    Das erste Projekt von Christina und ihrem Team ist die „Weisse Dame“ im westfälischen Gronau, ein Industriedenkmal und ehemals Europas größter Spinnerei. Über 120 barrierefreie Apartments sind dort entstanden, alle bezugsfertig und sehr stylish mit Loggia und riesigen Fensterflächen im Industrial Design. Dazu gibt es eine Vielzahl an Gemeinschaftsflächen wie Dachterrasse, Gemeinschaftsküche, Fitnessräume, Atelier sowie einen Concierge-Services. Leihautos und Leihräder gibt es direkt am Standort, ebenso wie e-Ladestationen. Außerdem werden sechs voll möblierte Apartments als Hotelzimmer vermietet, z.B. an die Angehörigen der Bewohner oder auch für Businessreisende und Kurzzeitaufenthalte.

    Nachbarschaft erleben und Stadtleben genießen

    Die Lage der Weißen Dame, nur zehn Fußminuten von der Innenstadt Gronaus entfernt, ist ideal für die Integration in das städtische Leben. Eine barrierefreie Brücke verbindet das Areal mit der Stadtmitte, wodurch die Bewohner leicht am öffentlichen Leben teilhaben können. Zudem sollen externe Nutzer, wie der benachbarte Kindergarten und lokale Vereine, die Gemeinschaftsflächen mitnutzen, was ebenfalls zur Durchmischung der Generationen und Einbindung in die Nachbarschaft beiträgt. Weitere Beispiele sind die Einbindung der Volkshochschule für Kurse oder das Reparaturcafé, das von Externen organisiert wird. Diese soziale Durchmischung trägt wesentlich zum Erfolg und zur Einbindung in das städtische Leben bei.

    Mehr Infos: https://www.lively.de/

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    27 m
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