Episodios

  • Lymph- und Lipödem - von Schmerzen und dicken Beinen
    Oct 4 2025
    Schon in ihrer Jugend litt Susanne Krummel unter geschwollenen Beinen, starken Schmerzen und Erschöpfung. Trotz gesunder Ernährung, viel Bewegung und zahlreichen Arztbesuchen bekam sie jahrelang keine Diagnose. In der Schwangerschaft stieg ihr Gewicht auf 160 Kilo. Sie fühlte sich unverstanden und allein gelassen. Jahre später kamen zwei Schlaganfälle mit gesundheitlichen Folgen hinzu. Erst vor wenigen Monaten erhielt sie endlich die Diagnose: Lip- und Lymphödem – zwei chronische Erkrankungen, die Arme und Beine betreffen, starke Beschwerden verursachen und nicht heilbar sind. Heute helfen ihr Lymphdrainage, Kompression und gezielte Bewegung, das Druckgefühl zu lindern. Eine Operation kommt für sie nicht infrage. Besonders wichtig ist ihr der Austausch mit anderen: Sie gründete eine Selbsthilfegruppe in Minden. „Ich habe mich zum ersten Mal verstanden und aufgehoben gefühlt“, sagt sie.
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    19 m
  • ADHS bei Erwachsenen
    Sep 13 2025
    ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, gilt nicht mehr als reine Kinderkrankheit. Viele Betroffene leiden auch im Erwachsenenalter unter Unaufmerksamkeit, innerer Unruhe, Impulsivität und Konzentrationsproblemen. ADHS bei Erwachsenen bleibt oft lange unerkannt und kann zu psychischen Problemen führen. Ursachen sind genetische Faktoren, Frühgeburten oder Komplikationen bei der Geburt. Die Diagnose erfolgt meist bei großen Veränderungen wie Berufseinstieg oder Familiengründung. Häufig erkennen Betroffene ihre Symptome erst spät und suchen dann ärztliche Hilfe. Diagnosekriterien ähneln denen bei Kindern, es gibt dazu aber noch spezielle Fragebögen und Untersuchungen. Behandelt wird ADHS oft mit Medikamenten wie Methylphenidat oder mit Verhaltenstherapie. 60 – 70 % der Betroffenen profitieren von diesen Medikamenten, dadurch dass sie sich besser konzentrieren können. Hilfreich sind strukturierte Tagespläne, Entspannungstechniken und Selbsthilfegruppen. Trotz Einschränkungen bringt ADHS auch positive Eigenschaften wie Kreativität mit sich.
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    21 m
  • Hypochondrie - wahrscheinlich tödlich
    Aug 23 2025
    Ein Ziehen im Bauch, ein Stechen in der Brust – viele ignorieren solche Beschwerden, doch Hypochonder denken sofort an eine ernste Krankheit. Hypochondrie ist die übermäßige Angst, krank zu sein, ohne medizinischen Befund. Betroffene beobachten ihren Körper intensiv, suchen häufig ärztliche Bestätigung und recherchieren Krankheiten online. Ursachen sind oft negative Kindheitserfahrungen oder belastende Lebensereignisse. Diagnostiziert wird Hypochondrie durch Ausschluss organischer Ursachen und spezielle Tests. Die anschließende Therapie besteht meist aus einer Verhaltenstherapie, um Ängste zu bewältigen. In schweren Fällen können Antidepressiva helfen. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, autogenes Training und Atemübungen lindern Symptome. Angehörige sollten Verständnis zeigen und zur Therapie ermutigen. Hypochondrie ist keine Einbildung, sondern eine ernsthafte psychische Erkrankung. Mit Behandlung kann sich der Zustand bessern oder heilen. Unbehandelt verstärkt sich die Störung oft.
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    18 m
  • Genetik - selbst Schuld an Krankheiten?
    Aug 2 2025
    Unsere Gene beeinflussen nicht nur unser Aussehen und Krankheitsrisiko, sondern möglicherweise auch unsere Entscheidungen und Persönlichkeitsmerkmale. Die Humangenetik erforscht die Vererbung solcher Merkmale sowie genetisch bedingte Krankheiten wie das Down-Syndrom, Mukoviszidose oder bestimmte Krebsarten. Trotzdem zeigen neue Studien, dass der Lebensstil – Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung – einen deutlich größeren Einfluss auf unsere Gesundheit hat als lange angenommen. Sogar im hohen Alter können wir durch unsere Gewohnheiten aktiv auf die Genregulation einwirken. Die Epigenetik erklärt dazu, wie Umweltfaktoren unsere Gene beeinflussen und diese Veränderungen sogar an kommende Generationen weitergegeben werden können. Damit wird deutlich: Unsere Gene legen eine Grundlage – unser Lebensstil entscheidet aber wesentlich mit über unsere Gesundheit und unser Verhalten.
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    23 m
  • Zum Verrücktwerden - Tinnitus
    Jul 18 2025
    Ihr sitzt in einem absolut stillen Raum. Plötzlich hört Ihr ein Pfeifen oder Rauschen. Genau das passiert fast jedem, wenn das Umfeld genauso ist. Tinnitus ist also nichts Ungewöhnliches, doch für einige Menschen wird er zu einer dauerhaften Belastung. Stress, Lärm oder Hörschäden können ihn auslösen oder verstärken. Betroffene berichten von anhaltenden Ohrgeräuschen, die oft den Alltag erheblich beeinträchtigen. Dabei gibt es keinen „typischen“ Tinnitus-Patienten, sowohl junge als auch ältere Menschen sind betroffen. Viele kämpfen mit Schlafproblemen, Angst oder Depressionen, weil das Geräusch nicht mehr verschwindet. Die Ursache liegt nicht nur im Ohr, sondern vor allem in der Verarbeitung des Signals im Gehirn. Man kann lernen, besser mit Tinnitus umzugehen. Psychologische Strategien, Entspannungs-techniken und eine bewusste Ablenkung können helfen. Wer stark unter Tinnitus leidet, sollte sich professionelle Unterstützung holen.
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    36 m
  • Der Palliativmediziner
    Jun 21 2025
    Die Palliativmedizin betreut unheilbar kranke Patienten mit dem Ziel, deren Lebensqualität zu verbessern und Symptome zu lindern. Von Schmerztherapie, Symptomkontrolle bis hin zu psychosozialer und spiritueller Unterstützung. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Sozialarbeitern betreut die Patienten. Palliativversorgung kann ambulant (zu Hause, in Pflegeeinrichtungen) oder stationär (Krankenhaus, Hospiz) erfolgen. Behandelt werden u.a. Krebserkrankungen, Herz- und Lungenerkrankungen, neurologische Krankheiten und Demenz. PalliativmedizinnerInnen unterstützen Patienten und auch Angehörige intensiv und ganzheitlich. Außerdem stellen Leitlinien fest, dass Patienten wahrheitsgemäß informiert und in Entscheidungen eingebunden werden. Persönliche Wünsche können zudem in einer Patientenverfügung stehen. Ziel ist eine ganzheitliche Betreuung ohne Leidensverlängerung. Im Mindener Hospiz kümmert sich ein Neurologe mit zwei anderen Palliativmedizinerinnen um die Patienten. Eine/r von ihnen ist immer erreichbar. 24/7.
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    25 m
  • Hospiz-Leben - von Heimweh und Alpenglühen
    May 31 2025
    „Ich möchte, dass die Menschen, bevor sie sterben, noch einmal die Abendsonne sehen, die die Alpen in rotgelbes Licht taucht, das Alpenglühen“, sagt Anna Franck, die aus der Schweiz kommt und als Sterbebegleiterin im Hospiz arbeitet. Anna möchte, dass die Sterbenden auf ihr Leben zurückblicken. Das Schöne noch einmal zu sehen und sich mit Dankbarkeit bewusstwerden, was übrig bleibt von einem. Auch Fehler und große Vergehen sehen, aber auch das Gute, dass die Sterbenden vielleicht Kindern das Leben geschenkt haben. Anna Franck selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie hat, wie sie sagt „einen natürlichen Umgang mit dem Sterben“. „Ich habe gesehen, wie Tiere geschlachtet werden. Das war für mich ganz normal“. Sie hat keine Angst vor dem Sterben. „Der Tod gehört zum Leben, wir müssen uns damit auseinandersetzen“. Sie möchte es ihren Angehörigen so leicht wie möglich machen. „Ich möchte in Vergebung und mit Dankbarkeit gehen“. Anna Franck ist eine von 35 Ehrenamtlichen. Die kümmern sich nicht nur um die Menschen, auch um die Wäsche, helfen in der Küche und bei Veranstaltungen. Es gibt sogar zwei Mal in der Woche frische Blumen. Alles ehrenamtlich. Und Margot kommt zu Wort, die sich im Hospiz noch nicht richtig eingelebt hat.
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    35 m
  • Hospiz-Leben - von Gästen und Harleys
    May 10 2025
    Sterbehilfe ist ein kontroverses Thema in Deutschland. 2020 erklärte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig, sodass eine gesetzliche Neuregelung nötig wurde. Aktive Sterbehilfe bleibt strafbar, während passive und indirekte Sterbehilfe erlaubt sind. Aber die rechtliche Lage befindet sich in einer Grauzone, da es noch keine neue gesetzliche Regelung gibt. Gegner der Sterbehilfe fordern einen Ausbau der Palliativmedizin, um Leiden zu lindern. Hospize und Palliativstationen bieten schwerkranken Menschen Begleitung, Schmerztherapie und emotionale Unterstützung, um ihnen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. Tina besucht das Volker Pardey Hospiz in Minden. Nach dem Tod ihres Sohnes Volker im Jahr 2014 gründete Edeltraud Pardey die Volker-Pardey-Stiftung, um ein stationäres Hospiz zu eröffnen. Ein modernes, im skandinavischen Stil gebautes Haus. Ein Platz, um in Ruhe zu sterben.
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    16 m