• #4 Frauen in der Bauwirtschaft – noch ein besonderes Thema?
    Sep 24 2025

    Lena Kehl ist Gründerin des Ingenieurbüros Kehl, Expertin für Photovoltaikplanung – und Mitinitiatorin des Netzwerks Frau liebt Bau. In unserem Podcast spricht sie über ihren persönlichen Werdegang, die Hürden beim Aufbau ihres eigenen Büros und ihre Motivation, Frauen in der Branche stärker zu vernetzen. ✨

    Ihr beruflicher Weg war alles andere als geradlinig: Nach dem Studium der Kartografie und Geoinformation rutschte sie über Umwege und Eigenengagement in den Bereich Photovoltaik – und baute sich Stück für Stück ihr eigenes Ingenieurbüro auf.

    Gerade die Gründung und Selbstständigkeit waren für sie Anstoß, Frau liebt Bau ins Leben zu rufen: ein Netzwerk von mittlerweile über 250 Ingenieurinnen, Architektinnen und Fachfrauen, das sich nicht nur zu Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie austauscht, sondern auch zu Fachthemen – von Bauordnungsrecht bis zur Ausschreibungspraxis. Was sie antreibt: Die Erkenntnis, dass viele Frauen in der Branche ähnlich isolierte Erfahrungen machen – und wie viel Kraft ein gezielter fachlicher Austausch geben kann.

    Im Podcast spricht sie offen über die Herausforderungen, mit denen Frauen in der Baubranche konfrontiert sind – etwa in der Selbstständigkeit: unzureichende Kinderbetreuung, fehlende Rücksichtnahme in Ausschreibungsverfahren oder zeitliche Inflexibilität in der Baupraxis. Gleichzeitig hebt sie die Chancen hervor: Die Branche sei deutlich vielfältiger als ihr Ruf – mit Raum für technische, organisatorische, kreative und kommunikative Fähigkeiten.

    Ihr Appell an Politik und Wirtschaft: Es braucht praxistaugliche Rahmenbedingungen, echte Gleichstellung in Entscheidungsstrukturen – und Offenheit gegenüber neuen Perspektiven. 🚀

    Shownotes:

    Lena Kehl

    Mitbegründerin des Netzwerks "Frau liebt Bau" sowie Diplom-Ingenieurin und Geschäftsführerin Ingenieurbüro Kehl

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    Tobias Augsten

    Leiter Strategiezentrum Bau, Nürnberg

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  • #3 Wie KI das Planen und Bauen verändert
    Jul 27 2025

    🚀 Was passiert, wenn ein Architekturbüro nicht nur mit KI experimentiert, sondern sie zur Grundlage seiner gesamten Arbeitsweise macht? Im aktuellen Podcast „Die Zukunft der Bauwirtschaft“ sprechen wir über einen radikalen Wandel in der Planung mit Matthias Hollwich, Gründer von HWKN Architecture. ✨

    Bei HWKN wird Künstliche Intelligenz nicht als Tool verstanden, sondern als neuer Partner im Entwurfsprozess – eng verzahnt mit BIM und integriert in alle Projektphasen. Die Kombination ermöglicht eine enorme Beschleunigung komplexer Planungen, schafft neue Spielräume für Individualität und erlaubt, kreative Konzepte frühzeitig im Dialog mit dem Bauherrn zu konkretisieren.

    Gleichzeitig verändert sich die Rolle des Architekten grundlegend: Repetitive Aufgaben übernimmt zunehmend die Maschine – gefragt ist der Mensch dort, wo es um Kontext, Haltung und gestalterische Entscheidungen geht.

    Besonders spannend: Der strukturierte KI-Einsatz hat nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Mitarbeiterbindung gestärkt. Mitarbeitende erhalten Verantwortung, treiben Innovationen aktiv mit voran – und bleiben.

    Matthias Hollwichs Vision für die nächsten Jahre ist klar: Die klassische Leistungsphasenlogik wird aufgebrochen, KI und Robotik verschmelzen, neue hybride Rollen entstehen – und Architektur kann durch den intelligenten Einsatz von Technologie wieder reicher, mutiger und menschlicher werden.

    Shownotes:

    Matthias Hollwich, Gründer von HWKN Architecture

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    Tobias Augsten

    Leiter Strategiezentrum Bau, Nürnberg

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    28 m
  • #2 Nachhaltigkeitsberichterstattung - starten oder abwarten?
    Jul 16 2025

    🚀 In der neuen Folge erklärt Jessica Deilmann-Ayaz, warum ESG-Daten auch unabhängig von gesetzlichen Pflichten strategisch wichtig bleiben. Sie ist Architektin und Referentin Nachhaltigkeit der ZN BAU - Zukunft Nachhaltig Bauen (ZNB GmbH), einer Tochtergesellschaft der Bauindustrieverbände ✨

    Die EU will mit der Omnibus-Verordnung den Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit den Druck nehmen: spätere Fristen, höhere Schwellenwerte, reduzierte Datenanforderungen. Für viele Unternehmen entsteht dadurch jedoch Unsicherheit in ihren ESG-Aktivitäten. Die klare Empfehlung von Frau Deilmann-Ayaz ist: Weitermachen! Und die gewonnene Zeit strategisch nutzen. ESG-Daten bleiben relevant – für Kapitalzugang, Stakeholder-Vertrauen und Wettbewerbsvorteile. Wer jetzt mit der Erhebung beginnt, schafft sich Handlungsspielraum und kann Berichterstattung gezielt vorbereiten.

    Auch unabhängig von der Berichtspflicht bleiben zahlreiche weitere Gesetze relevant, wie das Energieeffizienzgesetz, Richtlinien zur Kreislaufwirtschaft und die Bauprodukteverordnung.

    Frau Deilmann-Ayaz erläutert zudem die Leistungsangebote der ZN BAU und den branchenspezifischen Erhebungsbogen zur Standardisierung von Nachhaltigkeitsinformationen. Dieser integriert gesetzliche Anforderungen und verfolgt das Ziel, bestehende ESG-Fragebögen verschiedener Institutionen im Bausektor zu vereinheitlichen.

    Drei zentrale Wünsche an die Politik? Bürokratieabbau, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch klare ESG-Kriterien in Vergaben – und gezielte Förderung innovativer Nachhaltigkeitsprojekte im Bauwesen.

    Shownotes:

    Jessica Deilmann-Ayaz

    Referentin Nachhaltigkeit der ZNB GmbH

    Tobias Augsten

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    21 m
  • #1 Baurobotik und die Transformation der Bauwirtschaft
    Jul 2 2025

    Im spannenden Interview mit Prof. Dr. Thomas Bock, ehemaliger Lehrstuhlinhaber für Baurealisierung und Baurobotik an der TU München sowie Gastprofessor an der Universität Tokio, erfahren wir, wie entscheidend Vorfertigung, Automatisierung und Robotik für die Zukunft der Bauindustrie sind, um kostengünstiger, qualitativ hochwertiger und schneller bauen zu können. ✨

    Prof. Dr. Bock erklärt, dass die Abhängigkeit von Billigarbeitskräften zum Verlust der technologischen Führerschaft Deutschlands geführt hat. Es sind umfassende Reformen nötig – beginnend mit einer Neustrukturierung der Ausbildung von Architekten und Bauingenieuren, um moderne Technologien wie Robotik stärker einzubeziehen.

    Für Unternehmen fordert er klare Investitionsanreize seitens der Politik, um den Übergang zu automatisierten und robotergestützten Bauprozessen zu erleichtern. Zudem müssten bestehende Regelwerke und Normen aktualisiert werden, um neue Technologien optimal zu integrieren.

    Bauunternehmen sollten verstärkt auf Automatisierung und Robotik setzen, um ihre Prozesse effizienter zu gestalten. Handwerksbetriebe könnten ihre Wettbewerbsfähigkeit ebenfalls durch automatisierte Werkzeuge und robotergestützte Verfahren stärken. Gleichzeitig müssten Architekten und Planer auf prozessorientierte und kosteneffiziente Planungsmethoden umsteigen.

    Ein weiterer zentraler Punkt ist die Reform der Lehrpläne an Berufsschulen und Hochschulen: Neue Ausbildungsprogramme sollten gezielt auf automatisiertes und robotergestütztes Bauen vorbereiten, um eine dringend notwendige Revolution in der Ausbildung anzustoßen.

    Prof. Dr. Bock führt aus, dass Building Information Modeling (BIM) zu einem prozessorientierten Ansatz weiterentwickelt werden müsse, da die Prozessabhängigkeit im Bauwesen aufgrund der unterschiedlichen Standorte noch relevanter sei als in der klassischen Industrie. Nur durch eine konsequente Ablaufoptimierung und die Überwindung der Kluft zwischen Planung und Ausführung ließen sich Kosten- und Terminüberschreitungen effektiv reduzieren. 🚀

    Shownotes:

    Prof. Dr. Thomas Bock

    Emeritierter Lehrstuhlinhaber für Baurealisierung und Baurobotik an der TU München sowie Gastprofessor an der Universität Tokio

    www.rod.de

    Tobias Augsten

    Leiter Strategiezentrum Bau, Nürnberg

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    45 m
  • #10 Digitale Lieferscheine: Effizienzbooster für die Bauindustrie
    Feb 19 2025

    In unserer letzten Folge dieser Staffel sprechen wir mit Henric Meinhardt, Geschäftsführer von comstruct, über die Vorteile der digitalen Abwicklung von Bestellungen, Lieferungen und Abrechnungen. Anhand eines Praxisbeispiels erläutert er, wie Unternehmen durch digitale Prozesse Zeit und Kosten sparen und Fehler vermeiden können.

    Gemeinsam mit unserem Gast beleuchten wir die zentralen Vorteile des digitalen Lieferscheins:

    - Effizienzsteigerung durch optimierte Prozesse
    - Verbesserte Kalkulation & Controlling
    - Belegbare CO₂-Bilanzierung für nachhaltiges Wirtschaften

    und lernen KI & Machine Learning als Erfolgsfaktor kennen und erhalten einen Einblick wie mit moderne Technologie Daten aus unterschiedlichen Quellen strukturiert aufbereitet und in Prozesse integriert werden können.

    Abschließend erläutert Henric Meinhardt, warum der digitale Lieferschein weltweit noch kein Standard ist – und wie die Bauwirtschaft ihn als Innovationshebel nutzen kann. Neben technologischen Fortschritten sind eine offene Branchenmentalität und gezielte regulatorische Anreize entscheidend, um den digitalen Wandel erfolgreich voranzutreiben.

    Shownotes:

    Henric Meinhardt

    Geschäftsführer comstruct ICT GmbH

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    24 m
  • #9 Next Level BIM
    Jan 29 2025

    In der aktuellen Folge erhalten wir spannende Infos über das nächste BIM-Level von Dr. Lisa Lenz, Gründerin und Geschäftsführerin der Start-ups BIM GLW, Think BIC (Building Information Cloud) und ScalaX, mit dem Fokus auf die Weiterentwicklung der BIM-Nutzung.

    Mit der BIM GLW setzte Lisa Lenz einen Fokus auf lebenszyklusorientierte Ansätze, Datenanalytik und die Integration von BIM in Bauprojekte, um Mehrwerte durch praxisnahe Ansätze zu schaffen, insbesondere in der Betriebsphase. Think BIC, ihre zweite Gründung, entwickelte eine Software zur normbasierten, automatisierten Qualitätssicherung und Optimierung von Bauprozessen, um wiederkehrende Fehler in Bauprojekten, wie fehlende Planungsdetails durch Softwarelösungen, zu vermeiden. ScalaX, ihre dritte Initiative, zielt auf effiziente Bestandsdigitalisierung durch den Einsatz von Punktwolken und 360-Grad-Bildern, zur Nutzung bei Revitalisierungs- und Umbauprojekten sowie das ESG-Reporting durch die Bereitstellung fundierter Informationen über Immobilienbestände.

    Lisa Lenz zeigt das Missverständnis in Bezug auf BIM auf. Es geht nicht nur um 3D-Modelle, sondern um ein umfassendes Datenmanagement, das die Transparenz und Effizienz in allen Bauphasen steigert.

    Sie betont den Mehrwert von BIM nicht nur für Groß-, sondern auch für kleine und mittlere Bauprojekte, insbesondere durch Standardisierung und Datenmanagement.

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    Dr. Lisa Theresa Lenz

    Mitgründerin und CEO von Emidat

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  • #8: Bottleneck Materialdaten
    Jan 15 2025

    In unserem heutigen Podcast mit Lisa Oberaigner, Mitbegründerin und CEO von Emidat, beleuchten wir die zentrale Rolle von Produktdaten und deren Bedeutung für eine nachhaltige Bauwirtschaft.

    Die datenbasierte Softwarelösung zur Verwaltung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) von Emidat ist ein innovativer Ansatz, der Unternehmen dabei unterstützt, die Umweltauswirkungen eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus zu dokumentieren und zu optimieren.

    Produktdaten sind entscheidend, um die Umweltbilanz von Baustoffen zu analysieren und zu verbessern. Die Automatisierung durch künstliche Intelligenz bietet hier eine effiziente Lösung für die Erstellung und Verwaltung von EPDs. Besonders deutlich wird die Dringlichkeit vor dem Hintergrund der neuen Bauprodukteverordnung, die verbindliche CO2-Daten für Bauprodukte fordert.

    Die Herausforderung liege vor allem in der Erhebung und Aufbereitung von Primärdaten entlang der Lieferketten, so Lisa Oberaigner. Um den Transformationsprozess in der Bauwirtschaft weiter zu beschleunigen, wünscht sich unsere Gesprächspartnerin die Schaffung von Anreizen für eine nachhaltige Produktion sowie die Einführung von europaweit harmonisierten Standards und regulatorischen Vorgaben wie Emissionsobergrenzen. Ziel muss es sein, den Übergang zu einer klimafreundlichen Bauwirtschaft zu beschleunigen und eine datenbasierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen.

    Shownotes:

    Lisa Oberaigner

    Mitgründerin und CEO von Emidat

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    Tobias Augsten

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  • #7 Wie zirkuläres Bauen die Bauindustrie verändert
    Dec 4 2024

    Im aktuellen Podcast erläutert Andrea Heil, Bauingenieurin und Cradle-to-Cradle-Expertin bei der EPEA GmbH - Part of Drees & Sommer, die wesentlichen Unterschiede zwischen Downcycling und echter Kreislaufwirtschaft. Sie zeigt, warum es nicht ausreicht, Materialien minderwertig zu recyceln und wie das Cradle-to-Cradle-Prinzip neue Maßstäbe für nachhaltiges Bauen setzt.

    🌱 Unsere Gesprächspartnerin teilt ihre Faszination für das Cradle-to-Cradle-Prinzip im Bauwesen, das weit über das reine Recycling hinausgeht und auf Produkte und Gebäude setzt, die von Anfang an für technische oder biologische Kreisläufe konzipiert sind. Gemeinsam beleuchten wir die Herausforderungen bei der Umsetzung. Denn eines ist klar: Der Weg zur Kreislaufwirtschaft ist komplex - von den technischen Herausforderungen beim Einsatz alternativer Materialien bis hin zum Mitnehmen der ausführenden Unternehmen.

    🎧 Andrea Heil verrät uns, wie sie beim Bau ihres eigenen Hauses innovative Materialien und Verfahren integriert und damit Pionierarbeit geleistet hat. Sie berichtet über das Projekt "Sustainable Bavaria" mit dem Bayerischen Bauindustrieverband und gibt Einblicke in das Urban Mining Projekt "Heidelberg Materials".

    🔹 Wir beleuchten die Einflussmöglichkeiten der Politik und die Bedeutung von Netzwerken. Denn um Kreisläufe wirklich zu schließen, braucht es starke politische Rahmenbedingungen, die nachhaltiges Handeln erleichtern. Gleichzeitig spielen Netzwerke und Kooperationen eine zentrale Rolle, um Wissen zu teilen und praktische Lösungen zu verbreiten.

    Shownotes:

    Andrea Heil

    Cradle to Cradle Expertin bei der EPEA GmbH – Part of Drees & Sommer

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    Tobias Augsten

    Leiter Strategiezentrum Bau, Nürnberg

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