Episodios

  • Neil MacGregor: „Deutschland -Erinnerungen einer Nation"
    Oct 3 2025

    Den Abschluss macht ein Gast, der zu den besten Kennern der Kunst im Allgemeinen und der deutschen Kulturgeschichte im Besonderen zählt: Neil MacGregor, ehemaliger Direktor des Britischen Museums und Gründungsintendant des Berliner Humboldt-Forums, vor allem aber Autor der begeistert aufgenommenen Bücher „Eine Geschichte der Welt in hundert Objekten“, „Shakespeares ruhelose Welt“ und „Deutschland – Erinnerungen einer Nation“. Seit er mit 16 Jahren als schottischer Austauschschüler nach Hamburg kam, hat sich Neil MacGregor intensiv mit Deutschland beschäftigt, und der Rheingau ist ihm als Kulturlandschaft schon durch William Turners Bilder ein Herzensanliegen. Im Gespräch mit Andreas Platthaus, Künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals und Literaturchef der F.A.Z., wird MacGregor dem Mythos dieser Region auf den Grund gehen und einen britischen Blick auf Deutschland werfen.

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    1 h y 25 m
  • 32. Rheingau Literatur Preis / Jonas Lüscher: "Verzauberte Vorbestimmung"
    Oct 3 2025

    „Die Jury zeichnet Jonas Lüscher mit dem Rheingau Literatur Preis 2025 für seinen Roman ‚Verzauberte Vorbestimmung‘ aus. Das Buch entgrenzt wie in komatischem Zustand Zeit und Raum von der Maschinenstürmerei am Anfang des technischen Zeitalters bis zum Futurismus einer neuen ägyptischen Hauptstadt inmitten der Wüste. Der Roman thematisiert die Ambivalenz zwischen technischer Ambition und gleichzeitiger Abhängigkeit von deren Ergebnissen. Jonas Lüscher sucht sich auf seinem verschlungenen Weg durch die Geschichte auch der künstlerischen Arbeit den Kollegen Peter Weiss als Begleiter, wodurch das Buch eines über das Erzählen selbst wird. Der Roman selbst ist weder auserzählt noch auszulesen.“

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    1 h y 3 m
  • Sten Nadolny: „Herbstgeschichte"
    Oct 3 2025

    Als vierter im Reigen der in diesem Jahr geladenen Rheingau Literatur Preisträger tritt eine Legende der deutschen Gegenwartsliteratur auf: Sten Nadolny, weltberühmt geworden 1983 mit dem Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“ und unser Preisträger des Jahres 2012 für „Weitlings Sommerfrische“. In seinem neuesten Roman, schlicht betitelt als „Herbstgeschichte“, geht es um einen Schauspieler und dessen Freund, einen Schriftsteller, die auf einer gemeinsamen Reise nach Zürich eine junge Frau kennenlernen. Diese scheint vor irgendetwas auf der Flucht zu sein, besitzt eine ungewöhnliche Gabe und ringt zugleich mit einer traumatischen Familiengeschichte.

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    1 h y 31 m
  • Katerina Poladjan „Goldstrand"
    Oct 3 2025

    Es ist Katerina Poladjans erste Lesung im Rheingau nach ihrem 2022 mit dem Literaturpreis des Festivals ausgezeichneten Roman „Zukunftsmusik“ über das Leben in einer sowjetrussischen Kommunalka. Dessen Nachfolger „Goldstrand“ führt uns an die bulgarische Schwarzmeerküste. Dort entsteht von den fünfziger Jahren an ein Ferienort, genannt Goldstrand und geplant als leuchtende Vision eines Platzes an der Sonne für alle. Auf dieser Baustelle wird Eli gezeugt. Sechzig Jahre später liegt er auf der Couch einer Analytikerin in Rom. Er erinnert, mutmaßt und fabuliert seine Familiengeschichte, die durch ein ganzes Jahrhundert und quer über den europäischen Kontinent führt und begegnet dabei den Ideen der Vergangenheit als Ruinen ungehaltener Versprechen. Einmal mehr erzählt Katerina Poladjan über die Vergangenheit von unserer Gegenwart.

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    1 h y 5 m
  • Antje Rávik Strubel: „Der Einfluss der Fasane"
    Oct 3 2025

    Antje Rávik Strubel gewann 2007 den Rheingau Literatur Preis und 2021 folgte der Deutsche Buchpreis für ihren Roman „Blaue Frau“. Vier Jahre danach ist dessen Nachfolger fertig, und die Potsdamer Schriftstellerin tritt zum dritten Mal im Rheingau auf. „Der Einfluss der Fasane“ heißt der neue Roman, und man könnte seine Handlung als Psychothriller beschreiben, denn eine Berliner Kulturjournalistin wird beschuldigt, durch ihre Berichterstattung einen prominenten Theatermacher in den Tod getrieben zu haben. Doch wer Antje Rávik Strubels Bücher kennt, wird ahnen, dass es hier um mehr geht als individuelle Schuld. Es ist ein schwarzhumoriger Roman im Geiste Nabokovs. Im Umgang der Protagonistin mit den Vorwürfen entsteht das Bild einer medial aufgeheizten und aufgehetzten Gesellschaft. Für die Journalistin trotzdem Verheißung eines neuen Lebens.

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    1 h y 30 m
  • Ursula Krechel: „Sehr geehrte Frau Ministerin"
    Oct 3 2025

    Zum Auftakt des Rheingau Literatur Festivals 2025 begrüßen wir die Rheingau Literatur Preisträgerin des Jahres 2008, Ursula Krechel. Ihr neuer Roman „Sehr geehrte Frau Ministerin“ ist ein Kunststück, das von drei Frauen erzählt, deren Schicksale durch etwas verbunden werden, mit dem keine von ihnen gerechnet hätte: ein Attentat, das auf die Titelfigur des Buches verübt wird. Zugleich verbindet Ursula Krechel diese politisch brisante Gegenwartshandlung mit einem Blick auf die römische Kaisergattin Agrippina, die Mutter des berüchtigten Nero. Über einen Abstand von zweitausend Jahren hinweg offenbaren sich Konstanten weiblichen Lebens in von Männern dominierten Gesellschaften, doch es zeigen sich dadurch auch Alternativen. Mit „Sehr geehrte Frau Ministerin“ gelingt es Ursula Krechel, ihren entlarvend scharfen Blick auf die Geschichte beizubehalten und sich zugleich stilistisch neu zu erfinden.

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    1 h y 28 m
  • Iris Wolff: "Lichtungen"
    Sep 26 2025

    Iris Wolff war bereits mit ihrem Roman „Die Unschärfe der Welt“ zu Gast im Rheingau. Das war 2021. Mit ihrem Buch „Lichtungen“ hat sie den Erfolg des Vorgängers sogar noch übertroffen. Wieder erzählt die selbst in Rumänien geborene und als Jugendliche in die Bundesrepublik gekommene Autorin von heimatverwurzelten Menschen aus den deutschsprachigen Regionen Rumäniens, die sich angesichts der Bedrückung durch die Ceausescu-Diktatur anderswohin aufmachen. Nur tut Wolff das diesmal rückwärts: Ihr Roman beginnt mit dem Ende, zu dem dann die Vorgeschichte einer großen Liebe erzählt wird, die nie zur Entfaltung kam.

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    1 h y 24 m
  • Saša Stanišić: "Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne"
    Sep 26 2025

    Den Abschluss des literarischen Jahrgang 2024 bestritt der Rekordteilnehmer des Rheingau-Literaturfestivals (vier Auftritte) und Preisträger des Jahres 2016, damals mit seinem Erzählungsband „Fallensteller“: Saša Stanišić. Diesmal hat er wieder einen Geschichtenband dabei, der aber weitaus elaborierter betitelt ist als der Vorgänger: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorn“. Darauf hatte Stanišić im vergangenen Jahr beim Festival bereits einen Vorgeschmack gegeben, und nun wird er einlösen, was er damals offenlassen musste, weil die von ihm vorgelesene Geschichte noch gar nicht zu Ende geschrieben war. Saša Stanišić – das ist ein Garant für beste Unterhaltung und höchsten literarischen Anspruch.

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    1 h y 26 m