Stufen.aufs.Ohr

De: Stufen des Lebens
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  • Stufen.aufs.Ohr – Stufen zum Lauschen - für Zwischendurch jede Woche 3 gute Minuten mit verschiedenen Impulsgebenden
    Stufen des Lebens
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Episodios
  • Wertungsfrei
    May 5 2025

    Es gibt Worte, die einem plötzlich an ganz verschiedenen Stellen begegnen. Mir geht es gerade mit dem Wort „wertungsfrei“ so.

    Zuerst wahrgenommen habe ich das Wort wertungsfrei als ein Prinzip der Achtsamkeit. Je nach Autor wird dort auch vom Prinzip nicht zu urteilen, nicht werten oder auch Wertneutralität gesprochen. Wir sind sehr stark damit beschäftigt alles was wir denken, wie wir handeln oder was wir von anderen wahrnehmen einzuordnen und damit auch zu beurteilen. Bei der Achtsamkeit geht es darum, diesen Bewertungskreislauf zu unterbrechen.

    Als Beispiel: Ich kann auf die Uhr sehen und feststellen, es ist jetzt 10:00 Uhr – das ist wertungsfrei. Oder fällt mir sofort ein, was ich eigentlich bis 10 Uhr erledigen wollte und dass ich also zu langsam bin?

    Auch das Verhalten oder Aussagen von anderen Personen soll wertungsfrei wahrgenommen werden. Nicht wertungsfrei ist es, wenn ich mir Gedanken mache, ob mich der andere gerade schief anschaut oder wie er diesen Satz wohl gemeint hat.

    Ergänzt wird die wertungsfreie Wahrnehmung bei der Achtsamkeitslehre unter anderem von der liebevollen oder wohlwollenden Wahrnehmung.

    Sich selbst und andere wertungsfrei anzunehmen erleichtert zunächst einmal meinen Denkprozess. Ich muss nicht einordnen, bewerten, beurteilen und darauf basierend Zukunftsszenarios aufbauen. Den Gegensatz dazu habe ich auf einem Kalenderblatt gelesen: ich könnte mich schon wieder über Dinge aufregen, die noch gar nicht passiert sind.

    Wir leben in einer Zeit, in der alles öffentlich bewertet wird, Restaurants, Friseure, Ärzte, Urlaub, Feste, Menschen. Die Bewertungen sind nicht wohlwollend liebevoll, sondern höchst kritisch und werden häufig auch als Retourkutsche verwendet, wenn irgendetwas nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte.

    Wie entspannend ist es, wenn ich mich einem Menschen gegenüber finde, der mir wertungsfrei begegnet. Es nimmt mir die Anspannung genügen zu müssen. Niemand fühlt sich wohl dabei, bewertet zu werden.

    Jesus ist so mit Menschen umgegangen. Ohne Beurteilung, ohne Einordnung, ohne Kategorisierung. Und seine Art der liebevollen, wertungsfreien Annahme bildet die Basis, dass in diesen Menschen ein Verwandlungsprozess starten kann. Wenn Jesus eine Einordnung vornimmt, dann nur die einer Handlung, nicht einer Person und das auch erst dann, wenn er eine persönliche Beziehung geknüpft hat.

    Das will ich mir zum Vorbild nehmen im Umgang mit anderen und auch im Umgang mit Bewertungen.

    Eine gute Woche wünscht Christine Sommer

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    3 m
  • Ostern - ganz anders!
    Apr 28 2025

    Ostern – ganz anders.

    So habe ich diese Passions- und Osterzeit erlebt.

    Ganz anders. Und doch: ganz tief und lebensnah.

    Ein Satz von Andrea Schwarz hat mich begleitet:

    Wenn ich das Dunkel des Karfreitags wegnehme, wird Ostern ein bisschen weniger leuchten“.

    Ich kenne das.

    Erst wenn ich das Dunkel nicht ausblende, die schwierigen Zeiten und persönlichen Herausforderungen, sondern zulasse, erlebe ich sie als zum Leben, lebendig sein dazugehörig.

    Dieses Jahr wurde unsere Kirche geschlossen.

    Von heute auf morgen.

    Für immer. Verriegelt. Keine Glocken mehr.

    Das fühlte sich an wie Karfreitag.

    Trauer. Sprachlosigkeit. Wut.

    Und doch: Wieder habe ich erlebt, wie nah Karfreitag und Ostern beieinanderliegen.

    Dass im Dunkeln das Licht schon wächst.

    Denn Menschen kamen zusammen, ein Gottesdienstteam entstand.

    Man traf sich nicht nur für Gottesdienste – sondern zum Beten, Zuhören, Austauschen, Hoffen.

    Ein neues Miteinander entstand.

    Auf der Suche nach einem Raum für unsere Passionsandachten, die wir auf keinen Fall ausfallen lassen wollten, fanden wir diesen Raum:

    Einen leereren Kindergartenraum – hell, liebevoll, still.

    Dort lag das Kreuz, auf einem blauen Tuch

    Zeichen für Gottes Treue.

    Auf der einen Seite des Kreuzes Dunkelheit. Auf der anderen Seite Blumen.

    Blühendes Leben.

    Dort hielten unsere Passionsandachten, Stille, Gebet, jeden Abend!

    Und dazu läuteten die Glocken.

    Niemand hatte es erwartet.

    Aber sie klangen.

    Einladend.

    Menschen hörten sie –

    Und kamen.

    Einfach so.

    Der Raum füllte sich

    Mit Jung und Alt, mit Tränen und Lachen, mit Klage und Hoffnung.

    Das Leben kehrte ein.

    Sogar eine Auferstehungsfeier wurde möglich –

    Am frühen Morgen, mit kleinem Feuer, mit gemeinsamem Frühstück.

    Mit Licht.

    All das, weil Menschen das Dunkel nicht verdrängten

    Sondern offen blieben für das, was wächst.

    Für den, der lebt.

    Gott spricht:

    Siehe, ich will ein Neues schaffen –

    Jetzt wächst es auf –

    Erkennt ihr´s denn nicht? (Jes. 43,19)

    Ostern – ganz anders.

    Und doch: ganz echt.

    Ganz lebendig.

    Ganz nah.

    Und wie war es bei Euch und Ihnen?

    Es grüßt österlich, Isabel Prinzessin zu Löwenstein, Heidelberg

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    3 m
  • Jeden Morgen...
    Apr 14 2025

    Jeden Morgen ereignet sich im Kleinen Ostern: leuchtet der Ostermorgen in unser Leben hinein. Jeden Morgen drängt Gott aufs Neue alle Kälte und Dunkelheit zurück, wälzt den Stein vom finst`ren Grab und erschafft uns neue Zukunft.

    So beginnt meine morgendliche Stille mithilfe der Lebensliturige – App.

    Am Anfang waren mir diese Sätze fremd. Je öfter ich es höre, desto tiefer fällt es hinein, in meine Seele, mein Herz, mein Leben.

    Ich genieße es mittlerweile, diese Sätze mitzusprechen und selbst zu sprechen. Ich merke, ich habe mich darin beheimatet. Darin liegt für mich Kraft und Hoffnung.

    Jeden Morgen neu.

    Ostern.

    Nicht nur in diesen Wochen mit den 3 Feiertagen, an denen es uns ganz präsent wird – sondern jeden Morgen ereignet sich Ostern.

    Jeden Morgen erschafft Gott neue Zukunft. Neue Chance zu leben. Der Stein zur Seite gerollt. Für mich liegt darin so viel Hoffnung.

    Die Auferstehungshoffnung leuchtet auf, trotzt der Dunkelheit und des Todes, der Macht der Schuld, Trennung und Zerrissenheit.

    Gottes Licht strahlt auf – wie am Morgen die Sonne.

    An Karfreitag ist noch nicht zu sehen. Da heißt es, dass es dunkel wurde, die Erde bebte… eine Sonnenfinsternis…

    Doch der Vorhang im Tempel zerreißt schon in diesem Moment. Für mich ist das ein Hoffnungszeichen Gottes noch vor der Auferstehung am 3. Tag, das er leise sendete, hinein in die Ohnmacht seiner Freunde: Der Weg ist frei zu mir, deinem liebenden Vater. Ich stehe mit offenen Armen da und warte auf dich, bereit, mich mit dir zu verbinden.

    Jesus malte es als Bild:

    Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben – ich in dir und du in mir. Ganz verbunden. Aus mir herauswachsend, von meiner Kraft tankend, Neues sprießen lassen. Frucht wächst.

    In einem Lied von Johannes Hartl und Freunde singen sie davon, dass hinter den Wolkentürmen, dem grauen Nebel – für uns nicht sichtbar und doch da – die Sonne steht und leuchtet. Da ist. Auch an Karfreitag und jeden Morgen neu – wenn Gott den Rhythmus von Tag und Nacht in seinen Händen hält und die Sonne jeden Morgen wieder aufgeht.

    Gehalten von ihm erleben wir Karfreitag, Ostern, unser Leben in dieser zerbrochenen Welt. Christus ist auferstanden. Unsere Hoffnung lebt. Schöne und gesegnete Feiertage wünscht euch Damaris Friedrich

    Frohe Ostern!

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    3 m
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