Episodios

  • Die USA aus der Außensicht
    Oct 1 2025

    Die USA sind die Führungsmacht der westlichen Welt – wirtschaftlich, politisch und militärisch. Doch die alten Ordnungen geraten unter Donald Trump gehörig ins Wanken: Isolationistische Tendenzen werden stärker, etwa in der Zollpolitik; Autokraten werden von Washington hofiert, die Verbindung zu Europa ist nicht mehr so verlässlich wie früher. Auch in den USA selbst gerät die Demokratie immer stärker unter Druck, wie man etwa bei der Einwanderungs- oder der Medienpolitik, aber auch im Umgang mit dem politischen Gegner sehen kann. Wohin steuern die USA, welche Dynamiken haben das Land in der jüngeren Geschichte geprägt?
    Die Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft hat sechs ehemalige Leiter und die derzeitige Leiterin des ORF-Büros in Washington zu einer Diskussion eingeladen, um die Ereignisse und zukünftige Entwicklungen aus ihrer Sicht zu beleuchten.

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    30 m
  • Proteste in Serbien: Der Staatsapparat schlägt zurück
    Sep 30 2025

    In Serbien waren die Proteste gegen Präsident Aleksandar Vucic lange Zeit friedlich, seit dem Sommer gibt es aber zunehmend Gewalt. Demonstrierende, Journalisten und Oppositionspolitiker berichten von brutalen Angriffen der Polizei. Ihr Verdacht: Hier forciert ein Machtapparat Gewalt, damit er sie selbst niederschlagen kann, um die Protest-Bewegung zu diskreditieren und sich als starker Staat zu inszenieren. Die Geschichten von Verprügelten, willkürlich Festgenommenen, sexuell Bedrohten häufen sich; Lehrerinnen, die sich an den Protesten beteiligen, verlieren ihren Job, kritische Medien werden unter Druck gesetzt.

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    30 m
  • Gälisch: Eine Sprache zwischen Konflikt und Versöhnung
    Sep 29 2025

    Vor 27 Jahren wurde das Karfreitagsabkommen zur Befriedung des Nordirland-Konflikts geschlossen. Die irische Sprache, das Gälische, wurde darin als kulturelles Erbe anerkannt. Seit 2022 ist Gälisch in Nordirland Amtssprache und erlebt gerade ein beispielloses Revival. Vor allem Katholikinnen und Katholiken unterstützen das, weil sie das Verschwinden der Sprache als Ausdruck der britischen Vorherrschaft in Nordirland gesehen haben.
    Viele Unionisten, Menschen aus der protestantischen Community, fühlen sich durch die irische Sprache zwar nach wie vor in ihrer Identität bedroht – andere aber entdecken das Gälische auch für sich. Historisch betrachtet wurde die Sprache schließlich von allen gesprochen, sie ist Teil der gemeinsamen Kultur und Geschichte. Die alte Sprache könnte nun wieder zur Brücke zwischen den verschiedenen Gruppierungen in Nordirland werden.

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    30 m
  • Klartext: Anerkennung Palästinas: Mehr als nur Symbolpolitik?
    Sep 24 2025

    Mehr als zwei Drittel aller UNO-Mitgliedsländer erkennen einen unabhängigen Staat Palästina an. Knapp zwei Jahre nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel und nach fast zwei Jahren Krieg in Gaza ist die laufende UNO-Generalversammlung in New York durch eine Welle solcher Anerkennungen gekennzeichnet - unter den anerkennenden Staaten befinden sich mit Frankreich, Kanada und Großbritannien erstmals auch Vertreter der G7, der führenden Industrienationen. Gegen eine Anerkennung Palästinas ist in der UNO nur noch eine Minderheit, darunter die USA, Deutschland und auch Österreich.
    Was bedeuten diese Anerkennungen praktisch? Sind sie Belohnung für den Terror oder bringen sie Bewegung in den Nahost-Konflikt und in die Frage einer Zweistaatenlösung? Werden die Fronten dadurch nur weiter verhärtet? Und welche Rolle kann Österreich spielen?
    Darüber diskutieren:
    Ralph Janik, Völkerrechtsexperte
    Ursula Plassnik, ehem. Außenministerin (ÖVP)
    Tom Segev, israelischer Historiker

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    30 m
  • Die toten Kinder von Tuam
    Sep 23 2025

    In Irland sind im vorigen Jahrhundert tausende Kinder in Obhut der katholischen Kirche gestorben - sie waren in kirchlichen Heimen untergebracht, weil sie Kinder lediger Mütter waren.
    Ledig und schwanger zu sein - das galt in Irland bis vor nicht allzu alnger Zeit als schwerer Frevel und als Schande. Die betroffenen Frauen wurden häufig gezwungen, ihre Kinder in kirchlichen Institutionen zur Welt zu bringen. Die Kinder wurden ihnen dann aber abgenommen und in vielen Fällen so grob vernachlässigt, dass sie starben.
    Vor etwa einem Jahrzehnt hat man erstmals genauere Kenntnis über diese Opfer erlangt - als man auf dem Gelände des Nonnenklosters von Tuam im Westen des Landes auf verscharrte Babyleichen stieß. Die toten Kinder wurden also nicht einmal ordentlich begraben, sondern wie Abfall entsorgt.
    Seit dem heurigen Sommer wird nun systematisch gegraben.
    Für die Angehörigen geht es um Gewissheit darüber, was mit den Kindern geschehen ist.

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    30 m
  • Taxi-Gewalt in Südafrika
    Sep 22 2025

    Mitte August wird in Soweto ein Uber-Fahrer in seinem Auto erschossen und seine Leiche angezündet - ein weiterer Fall in einer langen Reihe von Gewalttaten, die mit dem südafrikanischen Nahverkehrssystem verbunden sind. In diesem Jahr kamen allein in Gauteng, der wirtschaftsstärksten Provinz des Landes, bereits mehr als 60 Menschen ums Leben.
    Seit Jahrzehnten liefern sich Minibus-Taxis, private Anbieter und inzwischen auch digitale Fahrdienste einen erbitterten Konkurrenzkampf. Es geht um Macht und sehr viel Geld. Die Minibusse sind für Südafrika unverzichtbar. Mehr als 15 Millionen Berufspendlerinnen und -pendler nutzen Sammeltaxis für ihre tägliche Fahrt zur Arbeit. Der Umsatz der Branche liegt bei geschätzten 5 Milliarden Euro pro Jahr. Die Politik scheint machtlos zu sein. Die Taxi-Industrie gilt schon lange als „Staat im Staat“.

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    29 m
  • Blatten: Leben nach dem Bergsturz
    Sep 18 2025

    Ende Mai hat ein Bergsturz im Kanton Wallis das Dorf Blatten fast zur Gänze zerstört. Eine Katastrophe wie diese hat es seit Menschengedenken in der Schweiz nicht gegeben. Die 300 Bewohnerinnen und Bewohner mussten den Ort wegen der Bergsturzgefahr innerhalb von kürzester Zeit verlassen, konnten kaum persönliche Gegenstände mitnehmen. Die Dorfgemeinschaft wird auf eine harte Probe gestellt, denn nicht alle haben im Lötschental eine Ersatzwohnung gefunden. Bis 2029 sollen Teile des Ortes neu aufgebaut werden. Doch hält die Dorfgemeinschaft bis dahin, funktioniert dieser ehrgeizige Plan überhaupt?

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    30 m
  • Die Verschwundenen von Mexiko
    Sep 16 2025

    Mexiko hat 130 Millionen Einwohner.
    Rund 130 000 Menschen gelten als vermisst.
    Oft sind es junge Männer, die aus ihrem Alltag verschwinden - häufig angeworben oder entführt vom organisierten Verbrechen. Sie landen bei Drogenkartellen oder in rivalisierenden Banden. Und viele von ihnen enden irgendwann selbst als Verbrechensopfer, häufig irgendwo verscharrt oder verbrannt. Aufmerksamkeit erregte jüngst ein schrecklicher Fund auf einer Farm, wo Hunderte von Kleidungsstücken und Schuhen neben verbrannten menschlichen Überresten entdeckt wurden.
    Private Suchtrupps haben es sich zur Aufgabe gemacht, Tote zu finden, sie gehen Hinweisen nach und graben auf der Suche nach ihren verschwundenen Angehörigen die Erde um.
    Denn der Staat habe versagt, lautet die Klage vieler Betroffener: er mache zu wenig gegen das große Verbrechen und helfe nicht bei der Aufklärung der Gräueltaten.

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    30 m