• Sterben als Projekt? – Über den guten Tod, zweifelhafte Ideale und die Ambivalenz des «selbstbestimmten Sterbens»
    May 1 2025
    Gibt es ein richtiges, authentisches Sterben? Führen die Freiheit und Selbstbestimmung, die Sterbehilfeorganisationen wie Exit versprechen, zu neuen Zwängen? Kann und soll man sich mit einer Patient:innenverfügung vor Horrorszenarien wie Demenz oder dem lebenserhaltenden «Hängen an Schläuchen» schützen? Und was haben solch grundlegende Fragen mit der AHV zu tun? Die Medizinethikerin, Theologin und Journalistin Nina Streeck spricht im Podcast über Sterbeideale und Palliative Care, über Akzeptanz, Festhalten und Loslassen und über den Druck, der eigenen Familie nicht zur Last zu fallen. Es geht um das finanzpolitische Kalkül der kanadischen Regierung im Zusammenhang mit der Liberalisierung von Sterbehilfe und um den Intellektuellen Walter Jens, der sich entschied, mit Demenz weiterzuleben, obwohl er das früher ausgeschlossen hatte. Und: Sollte man Todgeweihten ihre Diagnose wirklich immer offenlegen?
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    29 m
  • Rassismus an der Uni?! – Von Diskriminierung, Rassimuskritik und Schuldgefühlen
    Apr 1 2025
    Ist Rassismus in der Schweiz eine Erfindung der «woken Eliten» oder sind People of Color tatsächlich betroffen? Was kann man tun, wenn man rassistische Aussagen mithört, Mikroaggressionen miterlebt oder sogar selbst – ungewollt – ausübt? Lea Mägli erzählt von ihren Erfahrungen als Dozentin an der Uni, sie zeigt auf, wo und wie Rassismus auch bei uns eine Rolle spielt. Sie spricht sich für einen differenzierten Rassismusbegriff aus und klärt wie sich andere Diskriminierungsformen davon unterscheiden. Ausserdem geht es um die heftigen Abwehrreaktionen, die sich beim Thema beobachten lassen, um unwillentlichen Rassismus, Scham- und Schuldgefühle und um den Umgang damit. Und schliesslich auch um die Bedeutung von Religion(swissenschaft) in diesem Kontext.
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    27 m
  • Religion im obligatorischen Schulunterricht? Worum es im Schulfach «Religionen, Kulturen, Ethik» (nicht) geht
    Mar 14 2025
    Was hat das Thema «Religion» an der öffentlichen Schule zu suchen? Sollen im Kanton Zürich die Schüler:innen religiöser werden oder vom Glauben abgebracht werden? Das obligatorische Schulfach «Religionen, Kulturen, Ethik» (RKE) will weder das eine noch das andere. Philipp Hetmanczyk, Religionswissenschaftler und Koordinator der fachwissenschaftlichen Ausbildung für dieses Fach, spricht im Podcast über Sinn und Zweck des Unterrichtes, über die Kompetenzen, die darin erworben werden, und die Herausforderungen, mit denen Schüler:innen und Lehrpersonen konfrontiert sind. Es geht um das Navigieren zwischen verschiedenen normativen Ansprüchen, um das Verstehen eigener und anderer Weltsichten und darum, wie Lehrpersonen im Unterricht mit ihrer eigenen (A-)Religiosität umgehen können und sollen. Dabei stellt sich durchaus auch die Frage: Ist es überhaupt noch zeitgemäss, in der Schule über Religion zu sprechen?
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    32 m
  • Kinderkriegen für die Ahnen – Über Spiritualität, Familie und Wirtschaftsboom in Vietnam
    Feb 28 2025
    Weshalb werden in Vietnam viel mehr Jungen als Mädchen geboren? Warum führte hier der Wirtschaftsaufschwung auch zu einer Wiederbelebung von religiösen Praktiken? Und wieso werden in Vietnam nicht Geburtstage, sondern Todestage gefeiert? Die Ethnologin Prof. Dr. Annuska Derks forscht seit Jahrzehnten zu Südostasien, insbesondere zu Vietnam. Sie erzählt von der dortigen Religionslandschaft mit den drei sich ergänzenden Lehren Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus und vom herrschenden patrilinearen und patrilokalen Verwandtschaftssystem. Derks spricht über die Zusammenhänge von Wirtschaftsboom, Kleinfamilie und Religion, über die Omnipräsenz von Ahnenaltären in der vietnamesischen Alltagskultur, über Reproduktionsmedizin und über die hohe Rate an Ultraschalluntersuchungen. Ausserdem geht es darum, weshalb am ersten Tag des Monats niemand Kohle kauft und ob die verstorbene Grossmutter auch mal bei der Parkplatzsuche hilft. Annuska Derks (https://t.uzh.ch/1Og) ist Ausserordentliche Professorin im Bereich Ethnologie am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) und forscht u.a. zu sozialem Wandel, globalen Warenketten, Migration, Gender, Sexualität und Verwandtschaft. Ausserdem leitet sie ein Teilprojekt des Universitären Forschungsschwerpunkts «Human Reproduction Reloaded» (https://t.uzh.ch/1Oh).
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    30 m
  • «Es bringt eben doch etwas» – Die Proteste von Muslim:innen gegen die hindu-nationalistische Politik in Indien
    Feb 14 2025
    2019 kam es in Indien zum bis dato grössten Aufstand seit der Unabhängigkeit 1947. Warum handelte es sich bei den Menschen, die mit Sit-In-Camps eine Hauptverkehrsachse in Delhi blockierten, vor allem um muslimische Frauen aus den unteren Kasten? Was ist aus diesen sogenannten «Shaheen Bagh»-Protesten geworden und wie ist die Situation heute? Britta Ohm, Politikwissenschaftlerin und Kulturanthropologin, forscht unter anderem zu Versammlungen und hat unter schwierigen Bedingungen mit Teilnehmer:innen der damaligen Grossdemonstrationen gesprochen. Im Podcast erzählt Ohm von der jahrzehntelangen Ghettoisierung, Überwachung und Ausgrenzung von Muslim:innen und von den Frauen, die den Kampf für das Recht auf Staatsbürgerschaft organisiert und angeführt haben – obwohl sie vorher nie alleine aus dem Haus gegangen sind. Ausserdem geht es um die Gefahren und Chancen von Social Media, um politische Gefangene, das Kastensystem in Südasien, um Indiens Premierminister Narendra Modi, Propaganda und Wahrheitsverdrehung. Weitere Informationen und Lektüre-Empfehlungen: – Personenprofil von Britta Ohm (Uni Mainz): https://kultur.ftmk.uni-mainz.de/dr-britta-ohm/ – Zum Kastensystem in Indien: «Indien heute» von Hanns Wienold und (für Fortgeschrittene) «The (im)possibility of a term: ‘Pasmanda’, the (non-)addressability of the state, and the ghettoization of communication» von Britta Ohm – Zum zeitgenössischen Widerstand in Indien: «Azadi heißt Freiheit» von Arundhati Roy
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    32 m
  • Getauft im Metaverse? – Über kirchliche Aushandlungsprozesse rund um digitale Gottesdienste
    Jan 3 2025
    Ist eine rein digitale Taufe im Metaverse «echt»? Sind Avatare identisch mit den Personen, die sie steuern? Wer bestimmt über solche Fragen und wie gehen die etablierten Kirchen mit digitalen Tauf- und Abendmahl-Praktiken um? Braucht der Heilige Geist eine Substanz um zu wirken? Der Theologe Thomas Schlag berichtet von unterschiedlichen Formen digitaler und hybrider Taufen, spricht über den (virtuellen) Raum als «relationales Phänomen» und zeigt auf, wie unterschiedlich die Forscher:innen verschiedener Fachrichtungen Gottesdienste (mit und ohne Abendmahl) im Metaverse bewerten. Ausserdem geht es um das spirituelle Festival «Find your flow» und um die Frage, ob es Gott auch ohne den Menschen gäbe. Thomas Schlag (www.trf.uzh.ch/de/personen/schlag) ist Professor für Praktische Theologie an der TRF und Direktor des Universitären Forschungsschwerpunkts «Digital Religion(s)» (www.digitalreligions.uzh.ch). Weitere Informationen: – Website der Metaverse Church: https://www.vrchurch.org/ – Youtube-Video einer Taufe im Metaverse: https://www.youtube.com/watch?v=cM-XFrgXkMo – Publikation zu dem im Gespräch erwähnte Konzept der «Hybridität» von Homi Bhabha: https://www.turia.at/titel/bhabha1.php – Website des spirituellen Festivals «find your flow!»: https://www.findyourflow.ch/
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    29 m
  • Heikle Fragen um Schwangerschaftsabbruch und Behinderung – Prekäre Geburten von Bethlehem bis Zürich
    Dec 20 2024
    Ethische Fragen rund um Geburt und Schwangerschaft: Kann ich mir das Leben mit einem Kind mit Behinderung vorstellen? Wie reagiert das Umfeld auf die eine oder andere Entscheidung? Und bekommen Familien mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen die Unterstützung, die sie brauchen? Tanja Krones, Leitende Ärztin für Klinische Ethik am Universitätsspital Zürich, erzählt von konkreten Schicksalen, ordnet ein und plädiert mit Nachdruck für Perspektivenwechsel. Es geht darum, was in Spanien anders läuft als in der Schweiz und was ein Schwangerschaftsabbruch mit (Selbst)Fürsorge zu tun haben kann. Tanja Krones spricht über Präimplantationsdiagnostik und die Kritik, dass hier Menschen mit Behinderung diskriminiert werden. Ausserdem geht es um Frauen, die wie Maria ihr Kind in prekären Situationen «fern der Heimat» gebären – der Stall des Jesuskindes, so Krones, ist auch auf der Zürcher Langstrasse. Tanja Krones (https://t.uzh.ch/1Nl) ist Ärztin, Medizinethikerin und Soziologin. Neben ihrer Arbeit als leitende Ärztin Klinische Ethik am Universitätsspital Zürich ist sie Professorin am Institut für Biomedizinische Ethik der UZH und u.a. beteiligt am Universitären Forschungsschwerpunkt Human Reproduction Reloaded (https://www.humanreproduction.uzh.ch). Wer dem Vorschlag folgen möchte, die Pfarrer Sieber Stiftung zu unterstützen: https://www.swsieber.ch/ Weitere Informationen – Aufsatz von Tanja Krones: «Pränatal- und Präimplatationsdiagnostik: Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen?»: https://www.mwv-open.de/site/chapters/e/10.32745/9783954661879-20/ – Im Gespräch erwähntes Buch von Rayna Rapp «Testing Women, Testing the Fetus The Social Impact of Amniocentesis in America»: https://shorturl.at/1dbDy – Podcast-Episode zur prekären Geburtssituation von Frauen im Migrationskontext (mit Jill Marxer): https://erleuchtung-garantiert.podigee.io/60-marxer – Die biblische Erzählung von Marias Schwangerschaft und der Geburt ihres Kindes Jesus finden Sie im Lukasevangelium: https://www.die-bibel.de/bibel/ZB/LUK.2
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    24 m
  • Diskriminierung durch KI? – Von antimuslimischen Algorithmen, Verantwortung und dem Kampf um Sichtbarkeit
    Dec 6 2024
    Wie gehen Menschen damit um, wenn ihnen eine KI bzw. AI unterstellt, sich für extremistische Inhalte zu interessieren, nur weil Merkmale wie «muslimisch» und «arabisch-sprechend» auf sie zutreffen? Wieso sind Passfoto-Automaten immer dann «kaputt», wenn eine Frau mit Kopftuch Fotos machen möchte? Und wer steht eigentlich hinter den Entscheidungen von Künstlicher Intelligenz? Die Religionswissenschaftlerin Maike Sieler hat im Rahmen ihrer Forschung mit Menschen gesprochen, die von antimuslimischer Stellvertreterdiskriminierung durch KI betroffen sind, und berichtet, wie sie damit umgehen. Sieler spricht über den Bias von Algorithmen, die Verantwortung von Programmierer:innen und über die Tricks, die angewendet werden, um KI zu überlisten. Wie erfolgreich das sein kann, haben die Fans einer K-Pop-Band bewiesen. Maike Sieler (www.trf.uzh.ch/de/personen/sieler.html) arbeitet am Religionswissenschaftlichen Seminar der UZH und am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP). Sie forscht u.a. zu antimuslimischem Rassismus und KI, zu Digital Religion und zum Mediendiskurs Islam. Weiterführende Informationen: Blogbeitrag zu «Antimuslimischem Rassismus und AI»: https://www.religion.ch/blog/antimuslimischer-rassismus-und-ai/ Artikel zum Nutzen von Künstlicher Intelligenz für die Gesellschaft: https://www.trf.uzh.ch/de/aktuell/facultativ/2023/god-like_AI.html
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    29 m
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