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Mit Leichtigkeit besiegt Dr. B., Österreichischer Emigrant auf dem Passagierdampfer von New York nach Buenos Aires den amtierenden Schachweltmeister Mirko Czentovic. Diese beinahe wahnsinnige Könnerschaft ist Folge des Kampfs ums Überleben während der Isolationsfolter in einer "Hotelzelle" während des Nationalsozialismus. Die kurz vor seinem Tod (1942) erschienene Erzählung von Stefan Zweig hat immer noch brisante Aktualität: Systemgefährdete Personen werden verbannt und ringen ums Überleben in extremen Situationen - nicht zuletzt auch in Ländern in denen Krieg herrscht.

Der zwölfjährige Edgar ist mit seiner Mutter in den Urlaub gefahren. Schnell freundet er sich mit einem männlichen Gast an, den er bewundert. Doch schon bald merkt er, dass das Interesse des Herrn gar nicht ihm gilt, sondern seiner Mutter... Eine fabelhafte Erzählung Zweigs, aus der Perspektive eines Kindes geschrieben, das an der Schwelle zum Erwachsenwerden steht - und lernen wird, dass das Leben auch große Enttäuschungen parat hält.

Träges Nichtstun am Urlaubsort. Die Gäste kennen einander mittlerweile. Plötzlich erscheint ein neuer Gast, der gleich bei jedem äußerst beliebt ist. Doch kurze Zeit später ist er verschwunden, aber nicht allein: Madame Henriette, die Gattin eines Industriellen, Mutter zweier Kinder, hat ihn Hals über Kopf begleitet. Während die Mehrzahl der Gäste empört ist, äußert der Erzähler Verständnis für die Frau. Und das bringt schließlich Mrs. C., die Dame aus Schottland in den besten Jahren, dazu, dem Erzähler ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Helena und Sophia sind Zwillingsschwestern, von spektakulärer Schönheit und gleichen einander völlig - bis auf die Tatsache, dass Helena zur berühmtesten Kokotte Aquitaniens wird, ihre Schwester sich aber der Barmherzigkeit gegenüber Alten und Kranken verschrieben hat. Sittliche Reinheit, das ist ihr Ziel - bis ihre Schwester sie eines Abends auf die Probe stellt.

Da er seinen Anschlusszug verpasst hat und ihn kein anderer Zeitvertreib reizt, streift der Erzähler durch das nächtliche Vergnügungsviertel der kleinen Hafenstadt, in der er gelandet ist. Von der zwielichtigen Atmosphäre der schummrigen Bars, Cafés und Nachtlokale gleichermaßen befremdet wie fasziniert, lässt er sich schließlich in einem etwas zweifelhaften Etablissement nieder, um dort Zeuge einer denkwürdigen Geschichte zweier Menschen zu werden, die er gewiss nicht mehr vergessen wird.

Ein Kunsthändler wird zu einem alten, erblindeten Sammler gerufen, der ihm seine Preziosen zeigen will, die er trotz der herrschenden Krise niemals verkaufen würde. Jedoch - seine Familie hat Hunger, und so kann der Händler eine Sammlung inspizieren, wie er sie wohl noch nie zu sehen bekommen hat... Eine rührende Novelle über Liebe und Verlust.

Stefan Zweig war auch ein meisterhafter Novellist auf dem Gebiet der Erotik. Die vorliegende Novelle beschreibt die schwüle Witterung kurz vor dem Gewitter - nach wochenlanger brütender Hitze. Und ebenso wie die Natur scheint es auch in den Menschen zu brodeln - wie die zufällige Begegnung eines Mannes und einer Frau in einem Hotel zeigt.

Als ein Autor einen langen anonymen Brief erhält, ahnt er noch nicht, dass nach der Lektüre sein Leben nicht mehr dasselbe sein wird. Die Geschichte der Frau, die ihm schreibt, ist untrennbar mit dem seinen verbunden, obwohl er sie auf der Straße wahrscheinlich noch nicht einmal erkennen würde... Meisterhafte Novelle Stefan Zweigs, dessen Beobachtungsgabe und stilistische Meisterschaft hier einmal mehr offenbar werden.

An Deck des Überseedampfers Oceania, auf der Fahrt von Indonesien nach Europa, begegnet der Ich-Erzähler einem sichtlich verwirrten Mann, der ihm im Laufe mehrerer Nächte von seiner Begegnung mit der Frau eines holländischen Großkaufmanns erzählt, die in Abwesenheit ihres Gatten eine Affäre mit einem jungen Offizier hatte und ihn, einen Leipziger Arzt, um einen diskreten Schwangerschaftsabbruch bittet. Fasziniert von ihrer Hochmütigkeit verlangt der Arzt als Gegenleistung eine gemeinsame Liebesnacht.

An Bord eines Passagierdampfers auf der Fahrt von New York nach Buenos Aires wird die drohende Niederlage bei einer Schachpartie zwischen dem hoffnungslos unterlegenen Ölmillionär McConnor und dem amtierenden Schachweltmeister Mirko Czentovic durch den spontanen Eingriff eines fremden Beobachters in letzter Sekunde abgewendet. Der Fremde, ein gewisser Dr. B. aus Österreich, lässt sich zu einer weiteren Partie gegen den Schachweltmeister am nächsten Tag überreden. An Deck erzählt Dr. B. einem Landsmann von seiner Inhaftierung durch die Nationalsozialisten in einem Wiener Hotel.

Der junge Student Roland führt ein ausschweifendes Leben in Berlin – bis der Vater nicht mehr mitspielt: Er wird in die Provinz geschickt. An der dortigen Uni lernt er einen Philologie-Professor kennen, zu dem er ein immer engeres Verhältnis entwickelt. Aber auch die Frau des Lehrers trägt dazu bei, die Gefühlswelt des Studenten in immer tiefere Verwirrung zu bringen... Diese Novelle aus dem Jahre 1927 wurde mehrmals verfilmt.

Madame de Prie (1698-1727) war vor Kurzem noch eine der begehrtesten und einflussreichsten Damen am Königshof in Versailles. Nun, da sie in Ungnade fiel, wird sie abserviert und fristet in der Provinz ein trauriges Dasein ohne jede Ablenkung. Einzig ein junger Ehrgeizling aus dem Dorfe scheint ihr geeignet, die Langeweile zu vertreiben. Doch damit beginnt sie ein Spiel, das sie bald mit dem Abgrund ihrer eigenen Existenz konfrontieren soll.

Anlässlich seines 60. Geburtstags erinnert sich der Geheimrat R.v.D. an seinen Professor für englische Philologie, der ihm vor vierzig Jahren kraft seiner Ausstrahlung und seiner Begeisterung für die Literatur Shakespeares den Weg ins Geistesleben eröffnete. Immer mehr fühlt sich der junge Student hingezogen zu dem alten Mann, der seine Zuneigung und seine Hilfe bei der Arbeit an einem Buch über das elisabethanische Zeitalter zuweilen schroff zurückweist. Niedergeschlagen sucht der junge Mann Hilfe bei der Ehefrau des Professors.

Im Sommer des Jahres 1918 wird nahe der schweizerischen Stadt Villeneuve ein russischer Deserteur namens Boris von einem Fischer auf dem Genfer See entdeckt und an Land gebracht. Der junge Soldat hatte in Frankreich gegen die Deutschen gekämpft, wurde verwundet und floh nach seiner Genesung, um wieder zurück in seine Heimat am Baikalsee zu seiner Frau und den drei Kindern zu gelangen.

In einem kleinen Hotel an der Riviera erzählt Mrs. C., eine ältere schottische Dame, dem Erzähler eine 25 Jahre zurückliegende Geschichte, in der sie in einer einzigen Nacht einem angehenden, jungen polnischen Diplomaten verfällt. Nachdem der junge Mann sein ganzes Vermögen im Spielcasino von Monte Carlo verspielt hat, rettet Mrs. C. ihn vor dem Suizid. Doch es gelingt ihr nicht, ihn von seiner Spielleidenschaft abzubringen. Schon am nächsten Abend kommt es im Casino zu einer folgenschweren Auseinandersetzung.