Episodios

  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Mario Voigt über Leben und Tod
    May 5 2025
    Mein heutiger Gast singt das „Hohelied“ auf Thüringen. Kein Wunder: Er ist seit Dezember 2024 der „neue“ Ministerpräsident des „grünen Herzens Deutschlands“ und er ist Thüringer. Voigt ist in Jena zur Schule gegangen und hat dort – neben Bonn und Charlottesville (USA) – auch studiert. Ob er „Jenaer“ oder „Jenenser“ ist – darüber klärt er in diesem Podcast auf 😉. Ich bin in Erfurt geboren und aufgewachsen, also eine „Erfurter Puffbohne“, und wir reden auch gleich über die 11 Dialekte in Thüringen, die man am Ende alle verstehen kann, wenn man – so der Ministerpräsident (MP) (Voigt sinngemäß – ein Glas Bier getrunken und eine Bratwurst gegessen hat. Apropos Thüringer Bratwurst: Diese muss natürlich mit Senf – und nicht mit Ketchup, wie es die seit 1976 Wahlberlinerin Petra Schwarz tut – gegessen werden! Den ersten Bissen allerdings ohne Senf. Warum? Auch das erfahren wir von Mario Voigt in diesem Podcast. Mario Voigt macht seit seiner frühen Jugend Politik: 1994 – mit 17 – wurde er Mitglied der Jungen Union und der CDU und dann gings ab dem Jahr 2000 weiter mit: Kreisvorstand, Kreisvorsitzender, CDU-Fraktion im Erfurter Landtag, Mitglied im Vorstand der Europäischen Volkspartei (EVP), seit 2022 Vorsitzender der CDU in Thüringen und seit Mai 2024 im Präsidium der CDU und derzeit Vorsitzender der „MPK-Ost“. Nun ist er also der Chef der ersten „Brombeer-Koalition“ in Deutschland, bestehend aus: CDU, SPD und BSW. „Brombeeren schmecken gut.“ sagt er und bekräftigt immer wieder, dass das nur im konstruktiven Miteinander – auch mit der Opposition – funktioniert. „Gutes Mannschaftsspiel ist wichtig.“ betont er und: „Politik ist Team-Arbeit.“ Was die AfD betrifft, die ganz aktuell – nach unserem Gespräch – vom Verfassungsschutz als (bundesweit) rechtsextremistisch eingestuft wurde, betont Mario Voigt: „Ich mag generell keine politischen Ansätze, die Menschen verachten oder klein machen. Alle Ausländer raus halte ich für ein verfehltes Konzept. Aber: Man muss einen klaren Kampf gegen illegale Migration machen.“ Zum BSW, mit dem er ja koaliert, sagt er: „Das BSW orientiert sich in Thüringen sehr pragmatisch und sehr klug an den Themen hier. Und das ist mir wichtig.“ Wir haben am 1.Mai 2025, als wir uns in der Staatskanzlei in Erfurt getroffen haben, übers Leben – u.a. über seine zwei Söhne (11 und 13 Jahre), die „Fußball-Stars“ werden wollen, gesprochen – und, wie es sich für „Schwarz hören“ gehört, auch über den Tod. Mario Voigt ist evangelischer Christ und glaubt, dass es „ein Leben nach dem Tod gibt“. Er hofft darauf, dann auf seine Großeltern zu treffen. Warum? Das und warum Familie besonders wichtig ist, erfahren wir hier. Seine eigene Trauerfeier hat der gerade mal 48-Jährige „… noch nicht durchgeskriptet. Ich hoffe aber, dass ein Song von Pearl Jam gespielt wird …“. Viel Spaß mit der Folge 131 von „Schwarz hören“ mit Mario Voigt.
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    25 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Theresa Rath über Leben und Tod
    Apr 21 2025
    Diese Episode von „Schwarz hören“ ist außergewöhnlich: Ich habe sie außergewöhnlicher Weise in einem Radio-Studio aufgezeichnet und meine Gesprächspartnerin Theresa Rath ist eine außergewöhnliche Frau. Gerade mal 34, hat sie sehr intensive Erfahrungen mit dem Sterben, konkret mit der Sterbebegleitung, gemacht. Sehr intensiv hat die Tochter ihre Mutter in deren letzten Jahren begleitet. Anfang Januar dieses Jahres 2025 ist sie gestorben und heute sagt Theresa: „Der Tod meiner Mama war eine Erlösung“. Als wir uns im Herbst vorigen Jahres trafen, erzählte mir Theresa sehr lebendig von ihrer todkranken Mutter, die sie pflegt und ich bin sehr beeindruckt von dieser jungen Frau. 1991 in Neuss am Rhein geboren, schreibt Theresa Rath, seitdem sie „… einen Stift halten kann“. Pünktlich zu ihrer Volljährigkeit im Jahr 2009 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband namens „Kleines Mädchen mit Hut“ beim Berliner Verlag Periplaneta. Im Jahr 2012 erschien dort ihr Kurzgeschichtenband „Die Ketten, die uns halten“. Und 2021 publizierte derselbe Verlag den ersten Roman von Theresa Rath namens „Liberdade“, „… in der eine toxische Beziehung analysiert wird.“ „Von Hause aus“ ist Theresa – im Klimaschutz-Recht – promovierte Juristin und arbeitet derzeit in einer Kanzlei, die auf Erbrecht sowie Familien- und Ausländerrecht spezialisiert ist. Ganz wichtig: in Teilzeit – denn weiterhin schreibt sie, hält Lesungen auf Deutsch und Spanisch und gibt als freie Schriftstellerin Schreibworkshops. Theresas Eltern waren beide Diplompsychologen und mit einem Augenzwinkern erwähnt sie, dass Menschen, die Psychologie studieren, oft selbst psychotherapeutische Betreuung brauchen. Theresa selbst jedenfalls hat Therapie-Erfahrungen, seitdem sie 15 ist und betont: „Jetzt muss ich nicht mehr in Therapie sein. Ich finde es gut, in Therapie zu sein.“ Was den Tod betrifft, so ist sich Theresa Rath ihrer eigenen Sterblichkeit schon seit ihrer Kindheit bewusst und formuliert: „Ich bin – ehrlich gesagt – sehr neugierig auf den Tod. Habe es aber nicht eilig.“ Sie ist ganz klar für selbstbestimmtes Sterben – schon aufgrund der Zustände in der Pflege, wie sie betont. Schon wieder augenzwinkernd sagt sie: „Ich bestell‘ mir im Darknet Zyankali.“ Vorher aber übt sich Theresa Rath in mehr Gelassenheit, macht mehrmals wöchentlich Kampfsport und taucht regelmäßig in ihrem Podcast „Omniversum“ in die Geschichten von Menschen ein, „… die sich besonderen Herausforderungen stellen oder sich tiefergehend mit unliebsamen Themen befassen müssen.“ Ich war dort auch jüngst zu Gast. Nun aber viel Spaß mit der 130. Episode meines Podcasts „Schwarz hören“ mit Theresa Rath.
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    24 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Claudio Maniscalco über Leben und Tod
    Apr 6 2025
    Im Film wird er gern als „Latin Lover“ oder Bösewicht besetzt. Auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ ist er höchst vielseitig und kann auch schwanger 😉. Gerade war er in „Mein Mann wird Mutter“ auf der „KomödienBühne Kassel“ zu erleben und derzeit tourt der Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher als „Papa Schlumpf“ im Musical „Die Schlümpfel“ durchs Land. By the way: Seit Jahren agiert er auch als Synchron-Sprecher, u.a. für „Die Schlümpfe“. Für mich ist der Name Claudio Maniscalco seit fast 20 Jahren mit „La Famiglia“, einer musikalischen Dinner-Komödie, verbunden. In der Geschichte reist ein schüchterner Berliner nach Bella Italia zu einer typischen italienischen Hochzeit … und die Dinge nehmen ihren Lauf. Claudio spielt darin einen „Klischee-Macho“ und hat das Stück auch geschrieben – sozusagen aus dem Leben gegriffen, denn Claudio Maniscalco hat italienische Wurzeln. Sein – leider schon verstorbener – Vater war Italiener und seine Mutter ist eine deutsche Sängerin, mit der er übrigens ab und an zusammen auf der Bühne steht und die sagt: „Ich habe zum Sterben keine Zeit.“ Anlässlich der „Rede meines Lebens“ habe ich Claudio in seinem Probe-Studio in Berlin-Kreuzberg besucht und wir haben – wie es sich für diesen Podcast gehört – übers Leben und den Tod gesprochen. Der 1962 geborene Maniscalco gesteht: „Ich habe ein Problem mit meinem Alter“. Was ein „Flexitarier“ ist, erfahren wir in dieser Podcast-Episode und dass Claudio gern mal den Henry Higgins in „My Fair Lady“ spielen würde. Im Sommer 2025 steht aber erst einmal – nach großem Erfolg im letzten Jahr – die Wiederaufnahme von „The Addams Family“ im Schlossparktheater in Berlin an. Claudio Maniscalco spielt in diesem Kult-Stück den Patron der Sippschaft. Was den Tod betrifft, steht für Claudio Maniscalco ganz klar die Frage: „Wie lange ist ein Leben (noch) lebenswert?“, und er betont: „Ich bin kein Kandidat, der in ein Altersheim gehen würde.“ Selbstbestimmtes Sterben ist für ihn ein Thema, denn er hat Angst vor dem Verfall. Allerdings ist der Tod für ihn „noch weit weg“ und er hat sich noch nicht wirklich darauf vorbereitet. Aber eine Sache ist klar: Vorher will er seinen Partner, mit dem er fast ein Vierteljahrhundert zusammen ist, heiraten. Warum? Hören Sie selbst … in dieser 129. Episode von „Schwarz hören“ mit Claudio Maniscalco.
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    25 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Peter Butschke über Leben und Tod
    Mar 22 2025
    Der Sänger und Gitarrist ist – unüberhörbar – gebürtiger Berliner und lebt seit gut 10 Jahren in Brandenburg. Seinen Namen verbindet man seit mehr als 40 Jahren mit der 1983 gegründeten „Pension Volkmann“, später „Volkmann e.V.“ sowie „Volkmann“ und heute mit „Volkmanns Gitarren“ (TROYKE RECORDS 2019). Peter Butschke, der am 25. März 2025 seinen 75. Geburtstag feiert, kommt aus der DDR-Liedszene. Er war im damals legendären „LSC“, dem Lyrik-Song-Club Berlin und im Singeklub „Venceremos“. Sein „Pension Volkmann“-Duo-Kollege Reinhard „Reini“ Sonnenburg-Buchholz war Gitarrist im „Oktoberklub“ und – zusammen mit dem Lyriker und Schriftsteller Dichter Werner Karma alias René Volkmann – waren sie dann bis zu Reinis Tod 2007 die „Pension Volkmann“. Künstlerisch ging es für den gelernten Elektro-Monteur mit der Rockband „Faible“ los – mit Bläsern, wie er betont. Das kommt nicht von ungefähr denn ursprünglich sollte es eine Karriere als Trompeter werden, „ … weil ich große Orchester geil fand.“, so Peter Butschke. In diesem Fach gab es auf der (wieder legendären) Musikschule Berlin-Friedrichshain keinen Platz, also lernte er Posaune. Als Peter, wie so viele damals, die Beatles für sich entdeckte, musste es dann aber die Gitarre sein – und sie ist es bis heute. An der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin hat Peter bei einer Schlagersängerin Gesang studiert und ist heute mit El Aleman musikalisch unterwegs. Wenn, ja wenn er sich nicht gerade seinen Ambitionen als bildender Künstler widmet … Ich habe Peter Butschke – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – im März 2025 in seinem Haus in Oranienburg im Speckgürtel Berlins besucht und wir haben – wie es sich für meinen Podcast gehört – auch über den Tod gesprochen. Angeregt dazu hatten mich die Zeilen: „Irgendwann werde ich tot sein oder ich sterbe, bevor ich es bin. Irgendwann tragen mich Menschen zu Grabe oder es kommt keiner hin.“. So singt es Peter Butschke in seinem Song „Irgendwann“ – der Text ist von Werner Karma. Von wem sonst … 😉. Butschke will sterben, während er an einer Leinwand steht und diese mit Farbe bekleckst. Ansonsten hat er sich noch keine Gedanken über seinen Tod gemacht. „Man verdrängt das.“ Aber musikalisch ist alles klar: vielleicht ein paar eigene Songs und vor allem Johann Sebastian Bach. „Es muss auch ein Bach dabei sein, wenn es dann den Bach runtergeht.“ Ja, und was die eigene Abschiedsrede betrifft, sagt Peter Butschke zu meiner Idee mit der „Rede meines Lebens“: „Das merke ich mir. Das ist jetzt auf der Festplatte.“ Viel Spaß mit der 128. Episode meines Podcasts „Schwarz hören“.
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    23 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Beate Balz über Leben und Tod
    Mar 8 2025
    Sie ist „Miss Feelgood“ und betont: „Das Wohlfühl-Zuhause ist der Kraftort, wo man seine Energie zieht.“ In ihrem Fall ist das ein skandinavisches Holzhaus nebst „Skandi-Garten“, worüber sie auch gerade ihr zweites Buch – zusammen mit Andrea Schliep und Sebastian Streich – veröffentlicht hat. „Mit Witz, Charme und Methode – Das etwas andere Gartenbuch“ heißt ihr 2022 erschienenes und mehrfach preisgekröntes Debüt. „Männer bauen Häuser, Frauen schaffen ein Zuhause.“ sagt ein Aphorismus, den Beate gut findet. Was bei mir – anlässlich des heutigen „Internationalen Frauentages“ – mit Blick auf Stereotype „Widerstand“ hervorgerufen hat. Beate Balz sieht solche Diskussionen gelassen, zumal ihre 3 Männer – der Ehemann und die beiden Söhne Anton (16) und Oskar (20) – zu Hause gelernt haben, mit Beates Leidenschaft in Richtung „Gemütlichkeit“ umzugehen … Beate Balz wurde 1978 in Berlin geboren und ist von Hause aus Bankkauffrau. Diese beruflichen Zeiten aber sind längt vorbei. Nach diversen Stationen gibt sie ihre Erfahrungen nun als Spiegel-Bestseller-Autorin an Andere weiter und coacht Menschen in Sachen Bücher-Schreiben und -Vermarkten. Anfang März 2025 habe ich Beate Balz in ihrem Haus und Garten in der Nähe Oranienburgs besucht und wir haben – wie sich das für diesen Podcast gehört – auch über den Tod gesprochen. Beate erzählt von ihrer Oma, die mit 81 gestorben ist – zwei Tage nach einem Ahnen-Treffen, wo sie Leute getroffen hat, die sie zum Teil 50 Jahre nicht gesehen hatte. Warum die Oma Beates Vorbild ist? „… auch, weil sie als frühere Buchhalterin für ihren Tod alles bestens vorbereitet und aufgeschrieben hat.“ Was eine „Rede meines Lebens“ betrifft, so hat Beate Balz in einem Business-Seminar schon einmal ihre eigene Abschiedsrede gehalten und kann sich das auch im „richtigen Leben“ vorstellen. Mit Blick auf ihren eigenen Tod sagt sie – wieder – gelassen: „Wenn es jetzt passiert, kein Problem.“ Viel Spaß mit der 127. Episode von "Schwarz hören" mit Beate Balz.,
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    28 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh über Leben und Tod
    Feb 22 2025
    Vom Schlossführer zum „Schlossherrn“? Irgendwie schon, denn der 1962 geborene Pfarrerssohn, aufgewachsen in einem kleinen Dorf bei Fürstenwalde im Land Brandenburg und später in Potsdam, war als Jugendlicher und junger Erwachsener bis 1984 Schloss- und Parkführer in Potsdam-Sanssouci und ist nun seit 2018 Generalintendant des Humboldt Forums und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss. Ab 1982 studierte Dorgerloh an der Humboldt-Universität Berlin Kunstgeschichte und Klassische Archäologie und promovierte 1997 zur „Nationalgalerie in Berlin“. Seine beruflichen Stationen bis zum „Schlossherrn“: Konservator am Institut für Denkmalpflege der DDR in Ost-Berlin, Referatsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur im Land Brandenburg, Gründungsbeauftragter für das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam und von 2002 bis 2018 dann Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Im Humboldt Forum hat uns die Ausstellung „Hin und weg – der Palast der Republik ist Gegenwart“ – von Mai 2024 bis Februar 2025 – zusammengeführt. Ich war dort eine der 100 Zeitzeugen und auf meine Frage, inwiefern der abgerissene Palast der Republik Gegenwart ist, antwortet Dorgerloh: „Der Palast auf verschiedene Weise gegenwärtig und vor allem steht die Frage: „Von welchem Palast reden wir eigentlich?“ Details dazu in dieser Podcast-Folge. Der Kulturhistoriker, Denkmalpfleger und Kulturmanager, der über sich sagt: „Ich bin halt ein Wende-Gewinner. An der richtigen Stelle gab es Leute, die mir vertraut haben.“, sieht sich als „Trainer und Moderator“ für seine rund 250 MitarbeiterInnen und betont: „Wir müssen ein viel besseres Verständnis von kultureller Vielfalt entwickeln. Auch eine Vielfalt der Perspektiven …“, was mitnichten einfach ist … In seiner Freizeit spielt er regelmäßig Badminton und tanzt Standard und Latein in Berlin-Kreuzberg, „… was auch paar therapeutisch richtig gut ist.“ Und oft kann er Dienstliches mit Vergnügen verbinden – aktuell gerade den Besuch von Veranstaltungen der „Berlinale“. Was den Tod betrifft, sagt Hartmut Dorgerloh in unserem Gespräch im Februar 2025 in seinem Büro im Humboldt Forum Berlin: „Sterben gehört zum Leben." Und: „Ich finde es gut, jeden Tag so zu leben, dass man sterben kann.“ Trotzdem hat er Angst vor dem Tod und will nicht, dass er schnell kommt. Gerade hat er ganz praktische Erfahrungen mit dem Sterben gesammelt: Seine Patentante, um die er sich – bis zuletzt – sehr gekümmert hat, ist jüngst gestorben. Die Idee vom selbstbestimmten Sterben kann er gut nachvollziehen, will das aber für sich – in seiner „protestantischen Grundierung“ – nicht in Anspruch nehmen. Auch die eigene Abschiedsrede ist nicht so sein Ding. „Ich habe so viel und zu so vielen Menschen geredet in meinem Leben, das muss dann nicht mehr sein.“ Aber: Viel Musik soll es geben, alte Musik, u.a. von Bach, dem „Hausheiligen“. Möglicherweise stehen aber auch The Doors oder Karat auf der Playlist für seine Beerdigung. Viel Spaß mit der 126. Episode von „Schwarz hören“ mit Hartmut Dorgerloh.
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    32 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Michael Krebs über Leben und Tod
    Feb 7 2025
    „… spielt krachend schöne Piano-Songs mit Texten auf die Zwölf.“ – so steht es auf seiner Website und das stimmt. Der Kabarettist, der oft auch als „Comedian“ bezeichnet wird, wurde 1974 geboren und ist in Neu-Kupfer, einem kleinen Dorf bei Schwäbisch Hall, aufgewachsen. Er kommt vom Jazz und behauptet: „Weil ich ein schlechter Jazzpianist bin, rede ich auf der Bühne“. Humor ist für ihn das A+O – dass Deutschland humorlos ist, empfindet er als Klischee. In seiner Jugend gab es eine Metal-Phase und unmittelbar darauf, so sagt er: „… habe ich mich in Supertramp verliebt.“ Außerdem beeindruckte ihn – auch schon als Jugendlicher – das „Milan Svoboda Quartet“ aus Tschechien derart, dass es im Musikstudium (in Bremen) in Richtung Jazz ging. Michael Krebst spielte in verschiedenen Bands und erhielt 1998 einen ersten Preis bei einem Wettbewerb für seinen Song „Hausverbot bei Aldi“, der den Grundstein für seine Kabarettisten-Karriere legte. Diverse namhafte „Kleinkunst“-Preise folgten … Sein erstes Soloprogramm „Vom Wunderkind zum Spätentwickler“ hatte im April 2004 Premiere. Seitdem ist er mit wechselnden Bühnenprogrammen – aktuell mit „Da muss mehr kommen!“ – im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs. Ich habe Michael Krebs in seiner Wohnung in Berlin-Kreuzberg besucht und wir haben übers Leben gesprochen und – wie es sich für diesen Podcast gehört – anlässlich der „Rede meines Lebens“ auch über den Tod. „Hat der Tod unter Umständen auch etwas Humorvolles?“ habe ich ihn gefragt. Und er antwortet: „Der Tod ist eine d e r Angstquellen, die wir so haben. Und da Ängste ein Quell für Humor sind – klar.“ Wobei er immer wieder betont, dass er das, worüber er scherzt, sehr ernst nimmt. Was den Tod betrifft, so ist sein Thema gar nicht so sehr der Tod an sich. „Zu verfallen, alt und schwach zu werden, kaum noch Energie und Lebensmut zu haben – das ist das Thema.“ Insofern hat er die Möglichkeit, sein Leben selbst zu beenden, "... immer als Trost empfunden“. Das ist für Michael Krebs „ein Stück Freiheit“. Viel Spaß mit der Episode 125 von „Schwarz hören“ mit Michael Krebs.
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    31 m
  • Schwarz hören: Petra Schwarz im Gespräch mit Manon Straché über Leben und Tod
    Jan 22 2025
    Ursprünglich wollte sie – wie ihre Mutter – Tänzerin werden. Aber: „Ich war nicht auswärts genug.“ betont Manon Straché. Was das heißt, erklärt sie in dieser Podcast-Episode 😉. Auch mit einer Karriere als Opernsängerin ist es nichts geworden. Gescheitert ist es daran, dass ihr Vater, der Musiker war, ihr klargemacht hatte, dass sie dafür Klavier lernen müsse. Versucht hat sie es, aber: „Das war eine elende Quälerei. Und dann dachte ich: Wirst du eben Schauspielerin. Da brauchst du gar nichts zu können.“ sagt sie – augenzwinkernd natürlich. Manon Straché wurde 1960 in Magdeburg geboren, wuchs in Naunhof bei Leipzig auf und absolvierte in der ersten Hälfte der 80er Jahre die Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. 1984 begann ihre professionelle Karriere beim Kabarett „Academixer“ in Leipzig. Schnell wurde sie danach einem Millionenpublikum durch ihre Rolle als Blumenhändlerin, eine der Hauptrollen in der Fernseh- Serie „Lindenstraße“, bekannt. Gefolgt von „Hotel Elfie“ und „Das Traumschiff“. Das aber ist Vergangenheit. Warum? „Ich möchte nicht mit irgendwelchen Youtubern und Influencern spielen. Schauspiel ist immer noch ein Beruf“. betont sie. Insgesamt wirkte Manon Straché in mehr als 50 Film- und Fernsehproduktionen mit. Auch die Bühne ist ihre Leidenschaft: „Ich habe jeden Abend s o Theater gespielt, als würde da ein amerikanischer Agent drinsitzen.“. Umso verwunderlicher ist es, dass Manon damit nun Schluss machen will. „Ja, das glaubt mir keiner. Aber mir machts keinen Spaß mehr.“ Und viel wichtiger: „Dieser Beruf geht an die Substanz. Er kann tödlich sein.“, womit wir beim Thema „Leben und Tod“ gelandet sind. Ende 2024 haben wir uns in ihrer Wohnung in Berlin getroffen und haben – anlässlich der „Rede meines Lebens“ – auch darüber gesprochen, wie es war, für ihre Mutter die Trauerrede zu halten und überhaupt die Feier zu organisieren. „Ich hatte das Gefühl, ihr das schuldig zu sein.“ Dabei sollten die Trauergäste unbedingt (auch) unterhalten werden. Für sich selbst hofft Manon Straché darauf, dass sie „loslassen“ und sagen kann: „Ich gehe jetzt.“ Viel Spaß mit der Episode 124 von „Schwarz hören“ mit Manon Straché.
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    33 m
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