Episodios

  • Folge 6: Strafe muss sein! - Muss Strafe sein?
    Oct 13 2025

    Kurze Zusammenfassung der Podcast-Folge

    In dieser Folge begrüßen wir Humberto, einen ehrenamtlichen Mitarbeiter unserer Straffälligenhilfe und Juristen mit Schwerpunkt Strafrecht. Gemeinsam sprechen wir über die verschiedenen Dimensionen von Strafe, deren Entwicklung im historischen und internationalen Vergleich sowie die oft unsichtbaren Folgen für die Angehörigen von Inhaftierten.

    Beschreibung des Gastes

    Humberto stammt ursprünglich aus Kolumbien, hat dort Rechtswissenschaften studiert und sich schon früh auf das Strafrecht spezialisiert. Nach einem Jahr in der kolumbianischen Justiz wechselte er für ein Masterstudium nach Deutschland. Derzeit promoviert er zum Thema Strafmaß in Deutschland, engagiert sich ehrenamtlich beim SKM Freiburg und bringt durch seine internationale Perspektive spannende Einblicke in die Diskussion um Strafe und Resozialisierung.

    Die wichtigsten Themen der Folge

    Strafe im Wandel der Zeit: Wir beleuchten, dass Strafe historisch und kulturell sehr unterschiedlich verstanden und ausgestaltet wurde. Die gängigen Freiheits- und Geldstrafen sind vor allem im westlichen Raum und in der Moderne verbreitet.

    Westlicher versus lateinamerikanischer Strafvollzug: Humberto erklärt die Unterschiede zwischen dem deutschen und kolumbianischen System. Während auf dem Papier vieles ähnlich geregelt ist, gibt es in der Praxis – etwa bei der Höhe des Strafmaßes und den Haftbedingungen – gravierende Abweichungen.

    Rolle der Angehörigen – Mitbestrafung: in zentrales Thema unseres Podcasts: Welche Auswirkungen hat Inhaftierung auf das Umfeld des Täters, insbesondere auf Familienangehörige und Kinder? Humberto schildert seine Erfahrungen, die er bei der Betreuung der Kinder macht und wie sich sein Blick auf das Thema Strafe erweitert hat.

    Resozialisierung und Sinn der Strafe: Wir diskutieren, wie sich der Gedanke der Resozialisierung erst relativ spät herausgebildet hat und warum eine humane Perspektive in der Justiz wichtig ist. Themen wie Abschreckung, zweite Chancen und gesellschaftlicher Umgang mit Straffälligen werden kritisch beleuchtet.

    Der Ermessensspielraum von Richtern: Humberto erläutert, wie im deutschen, aber auch im kolumbianischen Strafrecht das genaue Strafmaß oftmals im Ermessen des Richters liegt – und wie dies zu unterschiedlichen Urteilen führen kann.
    Prägnante Zitate aus dem Podcast

    „Die Angehörigen sind definitiv mitbestraft."
    „Das, was wir heute unter Strafe verstehen, ist historisch betrachtet eine Besonderheit."
    „In Kolumbien sind die Gefängnisse überfüllt – echte Resozialisierung ist dort kaum möglich."
    „Eine Strafe ist für mich kein endgültiges Urteil über eine Person."
    „Kinder sind trotz dieser schwierigen Situation einfach Kinder – voller Lebensfreude."
    Im Podcast angesprochene Links und Webseiten
    SKM Freiburg - Straffälligenhilfe: https://www.skm-freiburg.de
    Kontakt per E-Mail:podcast@skm-freiburg.de
    Infos zur JVA Freiburg: https://www.jva-freiburg.de
    Über den Podcast
    Im Podcast „Mitbestraft – Im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten" sprechen wir über die Auswirkungen der Inhaftierung auf Familien, Partner*innen und Kinder. Wir geben Raum für persönliche Erfahrungen, stellen Hilfsangebote vor und diskutieren gesellschaftliche Hintergründe. Unser Ziel ist es, Betroffene zu vernetzen, Verständnis zu schaffen und auch die juristischen und sozialen Fragen rund ums Thema „Mitbestraft sein" zu beleuchten.

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    30 m
  • Folge 5: Mein Vater zum zweiten Mal in Haft – Eine Tochter erzählt
    Sep 10 2025

    In dieser Folge von „Mitbestraft – Im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten" sprechen wir mit Frau B., einer jungen Frau, die bereits zweimal die Inhaftierung ihres Vaters als Kind und als Erwachsene miterlebt hat.

    Gemeinsam reflektieren wir, wie sie diese Zeit als Kind und später als Erwachsene erlebte, welche Herausforderungen auf sie und ihre Familie zukamen und wie sie es geschafft hat, trotz aller Belastungen ihren Weg zu gehen. Im Zentrum steht der Umgang mit Scham, die offene Kommunikation in der Familie, die Bedeutung von Unterstützung und wie sich Beziehungen durch die Haft verändern.
    Unser Gast: Frau B.
    Frau B. ist mittlerweile Ende zwanzig und arbeitet im sozialen Bereich. Sie ist Tochter eines mehrfach inhaftierten Vaters und berichtet offen über ihre Erfahrungen als Kind und als erwachsene Frau. Nach der zweiten Inhaftierung suchte sie Unterstützung beim SKM Freiburg und engagiert sich für einen offenen Dialog über die Auswirkungen von Haft auf Angehörige. Frau B. gibt im Gespräch sehr persönliche Einblicke in familiäre Dynamiken und den Einfluss der Haftzeit auf ihr eigenes Leben und ihr Erwachsenwerden.

    Die wichtigsten Themen der Folge

    Offenheit in der Familie: Wir sprechen darüber, wie in Frau B.s Familie von Anfang an offen mit der Inhaftierung des Vaters umgegangen wurde. Ihr wurde die Wahrheit altersgerecht vermittelt, was ihrer Entwicklung und dem familiären Zusammenhalt geholfen hat.

    Kindliche Entzauberung und Erwachsenwerden: Frau B. beschreibt, wie durch die Haft der „Heiligenschein" des Vaters verloren ging und sie gezwungen war, ihren Vater und ihre Familie neu zu betrachten und als Tochter erwachsen zu werden.

    Herausforderungen und Belastungen für Angehörige: Die Folge beleuchtet eindrücklich, wie viele organisatorische, emotionale und bürokratische Herausforderungen mit einer Inhaftierung verbunden sind. Frau B. berichtet, wie sie als erwachsene Tochter zur zentralen Ansprechpartnerin und „Kümmerin" wurde.

    Vorurteile, Scham und Umgang im Freundeskreis: Wir gehen darauf ein, welche Ängste es geben kann, wenn im Umfeld bekannt wird, dass ein Elternteil inhaftiert ist, und wie wichtig ein tragendes soziales Netzwerk und positive Erfahrungen mit Offenheit sind.

    Strategien und Unterstützung: Neben familiärem Rückhalt spricht Frau B. über die Bedeutung von Beratung und Therapie. Wir stellen heraus, dass externe Unterstützung, professionelle Hilfe und der Mut, Grenzen zu setzen, für Angehörige entlastend und bestärkend sind.

    Würdigung von Krisenkompetenz und Selbstfürsorge: Frau B. berichtet darüber, wie sie gelernt hat, zwischen Nähe und Distanz zu pendeln, abzuschalten und sich trotz eigener Belastung immer wieder Rückzugsräume zu schaffen.
    Prägnante Zitate aus dem Podcast„Ich glaube, jedes Kind erlebt irgendwann mal eine Entzauberung, was die Eltern angeht und der erste Schritt dieser Entzauberung war: Hey, dein Papa ist im Gefängnis und ist kein Heiliger."

    „Die Welt geht nicht unter. Selbst bei uns ist die Welt nicht untergegangen und es war wirklich kompliziert."

    „Der offene Umgang hat mir geholfen – und der Kontakt. Aber auch der Abstand."

    „Mir hat vor allem die Unterstützung durch den SKM und die Therapie geholfen, da durchzugehen."


    Im Podcast angesprochene Links und Webseiten

    www.skm-freiburg.de (Straffälligenhilfe SKM Freiburg)

    Kontakt und Feedback: podcast@skm-freiburg.de

    Über den Podcast „Mitbestraft"

    Wir sprechen mit Angehörigen von Menschen in Haft über ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Wege, sich Hilfe zu holen. Gemeinsam wollen wir Betroffenen eine Stimme geben, für Offenheit sorgen und Ressourcen zur Verfügung stellen. Jede Folge greift neue Themen und Fragestellungen auf – immer mit dem Ziel, Austausch und Unterstützung zu fördern.

    Abonnieren Sie unseren Podcast, um keine Folge zu verpassen.

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    46 m
  • Folge 4: Partner*in im Knast…was nun? Erste Hilfe für Angehörige von Inhaftierten
    Aug 6 2025

    1. Zusammenfassung der Podcast-Folge

    In dieser Folge von „Mitbestraft im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten" beschäftigen wir uns mit den wichtigsten ersten Schritten, die Angehörige nach der Inhaftierung eines Familienmitglieds unternehmen sollten. Wir möchten Betroffenen praktische erste Hilfestellungen geben, um Krisensituationen besser bewältigen und existenzielle Unsicherheiten abfedern zu können. Im Zentrum der Folge stehen sowohl emotionale als auch organisatorische Herausforderungen, die die Inhaftierung eines nahen Angehörigen mit sich bringt.

    2. Über die Beraterin

    Die Sozialarbeiterin und systemische Beraterin Monika Fröwis ist langjährige Mitarbeiterin der Straffälligenhilfe des SKM Freiburg. Sie hat umfassende Erfahrung in der Begleitung und Beratung von Menschen, deren Angehörige inhaftiert wurden, und gibt in dieser Folge praxisnahe und einfühlsame Hinweise.

    3. Die wichtigsten Themen der Folge

    Schock und Orientierungslosigkeit meistern: Wir sprechen darüber, wie die Nachricht von der Inhaftierung eines Familienmitgliedes oft als Schock erlebt wird und wie wichtig es ist, sich Zeit für die Verarbeitung zu nehmen, Unterstützung im nahen Umfeld zu suchen oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Über den Umgang mit Kindern: Wir geben Empfehlungen, wie Eltern mit ihren Kindern über die Inhaftierung offen und altersgerecht sprechen können und wie Routinen Sicherheit geben. Literaturtipps für Gespräche mit Kindern finden Sie in den Shownotes.

    Existenzsicherung: Wir erklären, wie wichtig es ist, Sozialleistungen wie Bürgergeld, Wohngeld oder Unterhaltsvorschuss zu überprüfen und bei den zuständigen Stellen die Inhaftierung rechtzeitig mitzuteilen. Wir erläutern, wie und warum eine Haftbescheinigung benötigt wird und worauf bei der Krankenversicherung zu achten ist.

    Kommunikation und Kontakt zur inhaftierten Person: Wir stellen die Unterschiede zwischen Untersuchungs- und Strafhaft vor und geben Hinweise zu Besuchsmöglichkeiten, Briefkontakt und aktuellen Möglichkeiten für Videotelefonate. Außerdem erklären wir, warum zunächst häufig keine Informationen zur Inhaftierung herausgegeben werden können.

    Unterstützende Materialien: Wir geben hilfreiche Literatur- und Broschürenempfehlungen und weisen auf Angebote für Beratungen und Netzwerke für betroffene Familien hin.

    4. Im Podcast angesprochene Links und Webseiten

    Online-Beratung für Angehörige von Inhaftierten:

    www.caritas.de/angehoerige_von_straffaelligen

    https://treffpunkt-nbg.assisto.online/

    https://www.gesaonline.de/unterstuetzungsangebote/navi-navi-projekt/

    Literaturempfehlung :

    Heike Clephas „Mann im Knast – Was nun? Ratgeber für Angehörige von Inhaftierten und Haftentlassenen“, zu beziehen über den Verein Chance Münster: www.chance-muenster.de

    Kinderbücher:- „Wie Schokopudding und Spaghetti“ (Treffpunkt e.V. Nürnberg)

    - „Tim und das Geheimnis der blauen Pfote“ (Europäisches Forum für angewandte Kriminalpolitik, ISBN 978-3-00 051117-2), ein Bilderbuch zum Lesen mit Kindern von 3 bis 7 Jahren

    - „Dinos Papa lebt auf einer einsamen Insel“ (Herausgeberin Stadt Freiburg, psychologische Beratungsstelle) von 3 bis 7 Jahren

    - „Im Gefängnis“ ein Kinderbuch über das Leben hinter Gittern von Thomas Engelhardt und Monika Osberghaus, empfohlen für Kinder ab 8 Jahren

    Broschüre „Partner in Haft. Was nun?“

    Netzwerk Kinder von Inhaftierten/kvi des Vereins Treffpunkt Nürnberg e.V.: www.netzwerk-kvi.de/haft/
    Informationen zu Besuchen und Kontaktmöglichkeiten der jeweiligen JVA:

    Homepage der jeweiligen Justizvollzugsanstalt (JVA), Rubrik „Informationen für Angehörige"

    SKM Freiburg:

    www.skm-freiburg.de
    Kontakt zum Podcast:

    E-Mail: podcast@skm-freiburg.de

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    8 m
  • Folge 3: Drinnen und Draußen – Dazwischen die Mauer
    Jul 4 2025

    In dieser Folge sprechen wir mit Frau K., deren erwachsener Sohn inhaftiert war. Sie berichtet offen und eindrucksvoll von ihren Erfahrungen als Mutter eines Gefangenen und schildert, mit welchen Herausforderungen Angehörige konfrontiert sind – von der ersten Nachricht über die Festnahme bis hin zur Organisation und Durchführung von Besuchen während der Haftzeit. Dabei beleuchten wir besonders die Informationslage, bürokratische Hürden und die emotionale Belastung für die Angehörigen.
    Beschreibung des Gastes
    Unser heutiger Gast ist Frau K., Mutter eines erwachsenen Sohnes, der inhaftiert war und inzwischen auf Bewährung entlassen ist und eine Therapie statt Strafhaft absolviert. Frau K. gewährt uns einen ehrlichen Einblick in die Gefühle, Sorgen und praktischen Schwierigkeiten, mit denen sie als Mutter konfrontiert war – von der überraschenden Festnahme bis zur Organisation des Alltags für ihren Sohn hinter Gittern.
    Die wichtigsten Themen der Folge
    Die erste Konfrontation mit der Situation: Frau K. schildert anschaulich, wie plötzlich und für sie völlig unerwartet die Inhaftierung ihres Sohnes erfolgte, inklusive Hausdurchsuchung und der schwierigen ersten Informationsbeschaffung.

    Informationsfluss und bürokratische Hürden: Wir sprechen über die Schwierigkeiten, Auskünfte zu Aufenthaltsort, Anwälten und Abläufen zu bekommen. Frau K. berichtet von den Unsicherheiten bei Geldüberweisungen, dem Kontakt zum Anwalt und den bürokratischen Stolpersteinen bei Behördenanträgen und Paketversand.
    Kontaktaufnahme und Besuchsmöglichkeiten: Wir thematisieren, wie wenig Kontaktmöglichkeiten es zunächst gibt – etwa, dass Angehörige oft wochenlang auf Besuchsgenehmigungen warten müssen. Auch das Briefeschreiben, Telefonieren und die strengen Regeln für Besuche in Untersuchungs- und Strafhaft werden detailliert besprochen.
    Emotionale Belastungen: Frau K. berichtet, wie sie als Mutter mit Gefühlen wie Schuld, Trauer und Ohnmacht ringt, und wie wichtig es ist, die Verantwortung beim/bei der Inhaftierten zu lassen. Trotz aller Schwierigkeiten erzählt sie, wie ihr Sohn durch die Haft neue Perspektiven entwickelte und die Zeit als Chance begreifen konnte.
    Praktische Tipps für andere Angehörige: Im Gespräch gibt Frau K. zahlreiche Hinweise, etwa zur Paketgröße, zum Geldtransfer, zum Mitgeben von Briefmarken oder zu den Internetseiten der JVA. Sie plädiert für Gelassenheit und die Hoffnung, dass schwierige Situationen besser werden können.
    Prägnante Zitate aus dem Podcast
    „Das war eine Katastrophe, es ist unerwartet passiert."
    „Für alles muss er eine Genehmigung bekommen. Und diese Genehmigungen, das braucht ja alles Zeit."
    „Man kann den Häftling nicht anrufen. Der Häftling kann nur jemanden draußen erreichen, telefonisch."
    „Ruhe bewahren. Das ist doch nicht das Ende der Welt. Auch wenn man es so empfindet."
    „Man gibt sich selber auch Schuld. Und das sind sehr bohrende und zehrende Fragen."
    „Es gibt für alles eine Vorschrift – aber niemand weiß alles und die Uhren gehen drinnen anders."

    Im Podcast angesprochene Links und Webseiten
    JVA Freiburg (Informationen für Angehörige zu Besuchen und Geldüberweisungen):www.jva-freiburg.de

    StaatsanwaltschaftFreiburg (Beantragung Besuchserlaubnis U-Haft)

    abteilung03@stafreiburg.justiz.bwl.de
    SKM Freiburg - Straffälligenhilfe:www.skm-freiburg.de
    Für E-Mail-Kontakt zum Podcast: podcast@skm-freiburg.de
    Über den Podcast
    Mitbestraft – Im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten ist der Podcast der Straffälligenhilfe des SKM Freiburg. Wir sprechen mit Angehörigen von Menschen in Haft über deren Erlebnisse und Herausforderungen.

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    31 m
  • Folge 2: Papa im Knast – (Wie) sag ich´s meinem Kinde?
    Jun 5 2025

    In dieser bewegenden zweiten Folge sprechen wir mit einer betroffenen Mutter darüber, wie sie und vor allem ihre zwei kleinen Kinder die plötzliche Inhaftierung des Familienvaters erlebt haben. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie spricht man kindgerecht über die Inhaftierung eines Elternteils, wie bewältigt man die Situation und wie können Kinder damit aufwachsen, ohne seelischen Schaden zu nehmen? Wir geben ganz praktische Einblicke und wertvolle Tipps für betroffene Familien und Fachkräfte.

    Kurzbeschreibung unseres Gastes:

    Unser Gast Frau K. ist Mutter von zwei Kindern und berichtet aus eigener Erfahrung, wie sie und ihre Familie die Haftzeit ihres Partners und Vaters ihrer Kinder bewältigt haben. Sie erzählt offen und ehrlich, wie sie mit ihren Kindern über die Inhaftierung gesprochen hat, welche Herausforderungen es gab – und welche Wege für sie hilfreich waren.

    Die wichtigsten Themen der Folge:

    Die Inhaftierung aus Sicht der Angehörigen: Frau K. schildert emotional, wie die Verhaftung ihres Partners sie und ihre Kinder überrascht und überrollt hat. Sie thematisiert den ersten Schock und die praktischen Fragen, die direkt danach auftauchen – aber auch die eigene Überforderung und Unsicherheit.

    Offener Umgang mit Kindern: Wir sprechen darüber, ob, wann und wie man kleinen Kindern die Wahrheit sagt. Frau K. berichtet, warum es ihr wichtig war, ehrlich zu ihren Kindern zu sein und wie sie kindgerechte Worte fand – unterstützt durch spezielle Kinderbücher zu dem Thema.

    Unterstützungsangebote und Bücher für betroffene Familien: Vorgestellt werden hilfreiche Materialien und Kinderbücher wie „Wie Schokopudding und Spaghetti“, „Tim und das Geheimnis der blauen Pfote“ und „Dinos Papa lebt auf einer einsamen Insel“. Diese unterstützen Eltern, mit Kindern über das schwierige Thema Gefängnis kindgerecht ins Gespräch zu kommen.

    Besuchsalltag und Corona-Krise: Wir sprechen über die, organisatorischen und emotionalen Hürden der ersten Gefängnisbesuche, wie Corona den Familienkontakt erschwerte, welche Rolle Videoanrufe gespielt haben und wie wichtig regelmäßige Kontakte für die Kinder waren.

    Umgang mit dem Umfeld und Institutionen: Offenheit als Chance: Wir diskutieren, wie viel Offenheit gegenüber KiTa, Familie und anderen Bezugspersonen möglich und hilfreich ist – und welche Erfahrungen Frau K. mit ihrer Haltung gemacht hat.

    Prägnante Zitate aus dem Podcast:

    „Ich wollte wirklich vermeiden, dass mein Kind denkt, der Papa hat kein Interesse mehr an ihm oder hat es nicht mehr lieb.“

    „Für mich war es eine Erleichterung, ehrlich zu sein – dem Kind ein Bild zu geben, wie es dem Papa geht.“

    „Ich denke, Kinder spüren ganz viel – auch, wenn man ihnen etwas verschweigt.“

    „Im Nachhinein bin ich froh, dass ich zu meiner Tochter ehrlich war – die Haftzeit hatte ein Ende, und wir konnten immer Kontakt halten.“

    „Es ist wichtig, dass Kinder sich nicht für die Situation ihrer Eltern schämen müssen.“

    Links und Materialien aus dem Podcast:

    Treffpunkt e.V. (Nürnberg) – Materialien für Angehörige: https://www.treffpunkt.nuernberg.de/

    Kinderbücher:- „Wie Schokopudding und Spaghetti“ (Treffpunkt e.V.)- „Tim und das Geheimnis der blauen Pfote“ (Europäisches Forum für angewandte Kriminalpolitik, ISBN 978-3-00-051117-2)- „Dinos Papa lebt auf einer einsamen Insel“ (Herausgeberin Stadt Freiburg, psychologische Beratungsstelle)

    Kontakt zur Straffälligenhilfe des SKM Freiburg: podcast@skm-freiburg.de oder post@skm-freiburg.de

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    32 m
  • Folge 1: Warum diesen Podcast
    Jun 5 2025

    In der ersten Folge des Podcasts „Mitbestraft – Im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten“ gibt Monika Fröwis, systemische Beraterin und Sozialarbeiterin beim SKM Freiburg, eine Einführung in das Thema.

    Der Podcast beleuchtet die oft unbeachtete Situation von Familienangehörigen Inhaftierter, die durch die Inhaftierung eines Familienmitglieds resultierenden Herausforderungen und die emotionale Belastung der Angehörigen.

    Der Podcast zielt darauf ab, das Tabuthema Inhaftierung in den gesellschaftlichen Diskurs zu bringen.

    Statistiken und Realitäten

    In Deutschland gibt es etwa 180 Justizvollzugsanstalten, der Großteil der Inhaftierten sind Männer. Angehörige, insbesondere Frauen, bleiben oft im Verborgenen und müssen mit Scham und Schuldgefühlen umgehen.

    Emotionale Belastung der Angehörigen

    Die Inhaftierung eines Familienmitglieds hat weitreichende Auswirkungen auf das soziale Umfeld, was zu Veränderungen in den Lebensumständen führt. Besonders herausfordernd ist die Situation für die Kinder, die oft mit Unwahrheiten über den Verbleib eines Elternteils konfrontiert werden.

    Unterstützungsangebote für Betroffene

    Der SKM Freiburg bietet Einzelberatungen und Gruppentreffen für Angehörige von Inhaftierten an. Diese schaffen eine wertvolle Möglichkeit für Austausch und Unterstützung in einem vertraulichen Rahmen.

    Webseite des SKM : www.skm-freiburg.de

    Über den Podcast

    „Mitbestraft – Im Gespräch mit Angehörigen von Inhaftierten“ ist ein Podcast, der darauf abzielt, das Bewusstsein für die Herausforderungen und die emotionale Belastung der Familien inhaftierter Personen zu schärfen. Jede Folge bietet einen tiefen Einblick in die individuellen Geschichten und Erfahrungen der Betroffenen, um ein Tabuthema in die Gesellschaft zu tragen und Unterstützung zu bieten. Wir begrüßen Gäste, die offen über Ihre Erlebnisse sprechen und so anderen Betroffenen Mut machen können. Freuen Sie sich mit uns auf spannende und aufschlussreiche Themen rund um die Situation von Angehörigen Inhaftierter.

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    8 m