
Künstliche Intelligenz in der Physiotherapie – Chancen, Anwendungen & Grenzen
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In dieser Folge von Physiokollege steht das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in der Physiotherapie im Mittelpunkt. Zu Gast ist Martin Kober, Leiter des Fitness- und Gesundheitszentrums Vitaktiv und Mitgründer eines KI-Startups. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit digitalen Workflows und zeigt auf, wie KI bereits heute im Praxisalltag eingesetzt werden kann – und welche Chancen sich für die Zukunft ergeben.
Wir beginnen mit den Grundlagen: Was versteht man eigentlich unter KI, warum wird so viel darüber gesprochen und weshalb ist der große Durchbruch erst in den letzten Jahren gelungen? Dabei geht es auch um die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die viele Praxen gezwungen hat, digitale Lösungen zu erproben und neue Arbeitsweisen zu entwickeln.
Praktische Anwendungsfelder in der Physiotherapie
Martin schildert konkrete Einsatzmöglichkeiten für KI im Praxisalltag:
Digitale Behandlungsverträge & Fragebögen: Dokumente können automatisiert erstellt, verschickt und wieder eingepflegt werden. Wichtige Daten wie Name oder Geburtsdatum müssen nicht mehrfach eingegeben werden, sondern werden automatisch übertragen. So sparen Praxis und Patient Zeit.
Datenschutz & digitale Unterschrift: Warum nicht die Handschrift auf dem Tablet, sondern die verschlüsselte Codierung eines Dokuments entscheidend ist. Martin erklärt, welche rechtlichen Anforderungen erfüllt sein müssen, um wirklich auf der sicheren Seite zu sein.
Dokumentation & Therapiepläne: Statt minutenlang Notizen zu tippen, können vordefinierte Textbausteine oder Sprach-zu-Text-Systeme genutzt werden. So sinkt der Zeitaufwand für die Dokumentation deutlich, während die Qualität der Einträge steigt.
Effizienz in großen Praxen: KI-gestützte Systeme können Räume, Therapeuten und Termine so planen, dass Wege verkürzt und Ressourcen optimal genutzt werden.
Elektronische Patientenakte (EPA) und Telematikinfrastruktur (TI)
Ein weiterer Schwerpunkt ist die EPA, die ab 2026 verpflichtend wird. Martin erklärt, welche technischen Voraussetzungen Praxen dafür brauchen, welche Fristen gelten und warum es wichtig ist, sich schon jetzt vorzubereiten. Wer wartet, riskiert nicht nur organisatorische Engpässe, sondern auch rechtliche Probleme.
Team & Kulturwandel
KI ist kein Selbstläufer. Entscheidend ist, ob Praxen ihre Mitarbeiter einbeziehen, Ängste abbauen und eine offene Fehlerkultur etablieren. Martin teilt seine Erfahrungen, wie man Teams abholt – vom digitalen Profi bis zum absoluten Neuling. Wichtig: klare Regeln, gegenseitige Unterstützung im Team und das Bewusstsein, dass KI nicht den Beruf ersetzt, sondern ergänzt.
Blick in die Zukunft
Wie könnte eine physiotherapeutische Praxis in fünf Jahren aussehen? Martin zeichnet eine Vision, in der viele Prozesse automatisiert ablaufen:
Vorabanamnese durch digitale Tools, die dem Therapeuten strukturierte Informationen liefern.
Automatisierte Verlaufskontrollen, die Patienten per App begleiten.
Digitale Trainingssysteme, die Übungen dokumentieren und den Fortschritt festhalten.
Standardisierte Befunde, die international verständlich sind – unabhängig von Sprache oder Handschrift.
Dabei bleibt eines klar: KI ersetzt keine Empathie, kein Fühlen, kein therapeutisches Gespür. Sie liefert Daten, vereinfacht Abläufe und schafft Freiräume. Die eigentliche therapeutische Arbeit – die individuelle Betreuung, die Feinabstimmung, das Zwischenmenschliche – bleibt auch in Zukunft unersetzlich.
Fazit:
Künstliche Intelligenz ist keine Bedrohung, sondern eine große Chance für die Physiotherapie. Sie kann helfen, Bürokratie zu reduzieren, die Qualität von Therapie und Dokumentation zu steigern und die Arbeitsbelastung zu senken. Wichtig ist, rechtzeitig zu handeln, Schritt für Schritt digitale Lösungen einzuführen und das ganze Team auf die Reise mitzunehmen.
Eine spannende Folge für alle, die verstehen wollen, wie KI den Praxisalltag verändert – und welche Möglichkeiten sich für Therapeuten und Patienten gleichermaßen eröffnen.