Wie hört sich Armut an? Der Groschendreher - Podcast Podcast Por Groschendreher – Kieler Bündnis gegen Altersarmut arte de portada

Wie hört sich Armut an? Der Groschendreher - Podcast

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De: Groschendreher – Kieler Bündnis gegen Altersarmut
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Armut verkürzt die Lebenszeit und heißt auch: jeden „Groschen“ zweimal umzudrehen und sich jede Ausgabe zu überlegen. Und: Altersarmut trifft bis zum Jahr 2035 jeden fünften Menschen, der in Rente geht. In Kiel leben schätzungsweise 30 % der Personen über 65 Jahren unter der Armutsgrenze oder sind von Armut bedroht. Armut ist oft still, schweigend und unsichtbar. Dabei betrifft Armut immer mehr Menschen. Im Podcast sprechen wir mit Menschen, die in Altersarmut leben und sie alltäglich erfahren. Sie berichten uns davon, damit wir zuhören und Armut laut wird. Zudem werden Themen in Bezug zu Altersarmut aus dem Verein aufgegriffen und gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen und Expert*innen bearbeitet. Benjamin Walczak, Vorsitzender des Vorstandes des „Groschendreher – Kieler Bündnis gegen Altersarmut e. V.“, regte bereits 2015 einen „Runden Tisch gegen Altersarmut“ an, um auf die wachsende Anzahl von Altersarmut Betroffener in Kiel, aufmerksam zu machen. Hier trafen sich Vertreter*innen Kieler Einrichtungen und Institutionen um über Altersarmut zu diskutieren. Aus dem daraus entstandenen „Bündnis gegen Altersarmut“ gründete sich 2019 der Groschendreher – Kieler Bündnis gegen Altersarmut e. V. Im Verein engagieren sich Institutionen und Akteur*innen aus Kiel. Ciencias Sociales
Episodios
  • 14 - Überleben und weitermachen - eine Lebensgeschichte zwischen Gewalt und Altersarmut
    Nov 25 2025
    Warnung: In dieser Folge sprechen wir übersexuellen Missbrauch und Gewalt. Wenn man sich mit diesen Themen nicht sicher fühlt, empfehlen wir, die Folge nur nach Bedarf anzuhören. Bitte suchen Sie sich Unterstützung, wenn es Ihnen nicht gut geht. Dafür steht zum Beispiel das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Nummer 116 106 zur Verfügung. In der Folge 14 des Groschendreher-Podcast erzählt uns Käthe (Name geändert) ihre Lebensgeschichte. Sie berichtet über eine lieblose Kindheit und sexuellen Missbrauch durch ihren Vater. Ihr ganzes Leben kämpft Käthe mit Folgen ihrer Kindheit und erlebt erneut sexualisierte Gewalt in einer Einrichtung, in der sie Hilfe und Unterstützung gesucht hatte. Und trotz aller Rückschläge, sie kämpft sich immer wieder zurück ins Leben. Heute steht sie gefestigt im Leben, ist aktiv und fröhlich. Es ist ihr wichtig zu sagen: „Ich bin glücklich und nicht nur Opfer.“ Aber auch im Alter sieht sie sich mit langfristigen Folgen konfrontiert: Durch die Schwierigkeiten, psychische Erkrankungen und die späte Aufarbeitung zu bewältigen, konnte sie nur wenig arbeiten und lebt heute von einer kleinen Rente.. Käthes Geschichte ist eine von vielen: Jeder siebte bis achte Erwachsene in Deutschland war von sexuellem Kindesmissbrauch betroffen, Mädchen sind doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Besonders betroffen sind auch Mädchen und Frauen mit Behinderung, die bis zu dreimal häufiger Opfer sexueller Gewalt werden. So wie Käthes Geschichte zeigt, können diese traumatischen Erlebnisse weitreichende Folgen für das Leben haben und unter anderem auch in Altersarmut führen. Der Weg der Aufarbeitung ist individuell – bei einigen bleibt das Erlebte lange verborgen, bei anderen beeinflusst es das Leben über Jahre. Im Nachgespräch werfen wir einen Blick auf die breitere gesellschaftliche Dimension von sexuellem Missbrauch. Die Dunkelziffer ist vermutlich sehr hoch. Viele Betroffene schämen sich, Täter*innen agieren häufig in vertrauensvollen Kontexten wie der Familie, kirchlichen Institutionen oder sozialen Einrichtungen. Diese Strukturen und die gesellschaftliche Tabuisierung erschweren eine umfassende Aufklärung und verhindern oft, dass Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden. Auch heute noch, auch durch die #MeToo-Bewegung, wird sichtbar, wie tief dieses Problem in der Gesellschaft verwurzelt ist. Es ist entscheidend, offen und empathisch über diese Themen zu sprechen, um Scham abzubauen und Betroffene zu unterstützen. Die Scham sollte nicht bei den Opfern bleiben – die Gesellschaft muss ihren Blick auf die Täter*innen richten. Ein Beispiel dafür ist der Fall der Französin Gisèle Pelicot, der international Aufsehen erregte und die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Auseinandersetzung verdeutlicht. Wir bedanken uns bei Käthe für ihre Offenheit und den wertvollen Einblick in ihre Erfahrungen. Ihr Gespräch ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, über Gewalt und deren Auswirkungen zu sprechen, um Veränderungen anzustoßen und Hilfe zu ermöglichen.
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    51 m
  • 13 - Bürgerschaftliches Engagement – auch im Alter eine gute Idee
    Feb 25 2025
    In dem Groschendreher-Podcast spricht Alexandra Hebestreit vom nettekieler Ehrenamtsbüro in der aktuellen Folge "Bürgerschaftliches Engagement - auch im Alter eine gute Idee" über die Bedeutung und Vorteile von ehrenamtlichem Engagement. Sie betont, dass aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nicht nur für die Gemeinschaft wertvoll ist, sondern ganz besonders für jede einzelne Person und das unabhängig vom Alter. Engagement wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus: das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Gemeinschaft, der Spaß an dem eigenen Ehrenamt, die Herausforderungen, neue Dinge zu lernen oder einfach der Kontakt zu den Mitmenschen. Der Podcast vermittelt eine positive Perspektive auf das Ehrenamt und zeigt, dass es nie zu spät ist, aktiv zu werden. Haben Sie den Mut und trauen Sie sich! Jeder Mensch ist wertvoll und kann sich mit Lebenserfahrung und den eigenen Kompetenzen mit in die Gesellschaft einbringen. Kontakt nettekieler Ehrenamtsbüro: Anschrift Neues Rathaus Andreas-Gayk-Str. 31, Eingang A 24103 Kiel Kontakt Telefon: 0431/901-55 02 und -55 06 Fax: 0431/901-655 04 E-Mail: ehrenamtsbuero[at]nette-kieler.de Beratungszeiten Montag, 14 – 16 Uhr Dienstag, 10 – 12 Uhr Donnerstag, 16 – 18 Uhr Freitag, 10 – 12 Uhr Die Beratung für an einem Engagement Interessierte findet nur nach telefonischer Anmeldung (Tel. nettekieler Ehrenamtsbüro: 0431-901-5502), statt.
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    41 m
  • 12 - Über Armut spricht man nicht?!
    Feb 4 2025
    Doch! Denn wir machen (Alters)Armut hörbar. In dieser Folge erzählt uns Gisela aus ihrem Leben. Gisela ist Rentnerin und erhält nur eine kleine Rente. Wie sie mit ihrer Armut im Alter umgeht, trotzdem aktiv ist, gelernt hat Hilfe anzunehmen und zuversichtlich bleibt, berichtet sie im Podcast. Und eins ist ihr ganz wichtig: über Armut sprechen, Menschen darüber zu informieren und zu ermutigen Hilfe anzunehmen. An Schulen spricht Gisela zum Beispiel über ihre Lebensgeschichte, um über das Thema Altersarmut aufzuklären und gesellschaftliche Vorurteile abzubauen. Vielen Dank, liebe Gisela, für dein Engagement.
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    50 m
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