Folge 8: KI und Robotik auf der Intensivstation – Zwischen Lebensrettung und Datenrisiko
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Diese Folge beleuchtet den Einzug von Künstlicher Intelligenz und Robotik in die hochsensible Welt der Intensivmedizin. Es geht nicht um ferne Zukunftsvisionen, sondern um Technologien, die bereits heute getestet werden oder im Einsatz sind, und die damit verbundenen ethischen und sicherheitstechnischen Herausforderungen.
Kerninhalte & Highlights1. Lebensrettende KI-Anwendungen (Monitoring)
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Der "intelligente" Beatmungsschlauch: Ein Forschungsteam aus Taiwan hat eine KI entwickelt, die per Kamera rund um die Uhr die Position des Endotrachealtubus überwacht. Verrutscht dieser (was bei bis zu 59% der Patienten passiert), schlägt das System sofort Alarm, noch bevor die Sauerstoffsättigung fällt.
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Sepsis-Früherkennung ("DAISI"): Ein digitales Alarmsystem, das Vitaldaten und Blutbilder analysiert, um eine Sepsis (Blutvergiftung) zu erkennen, lange bevor sie für das menschliche Auge sichtbar wird.
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ADVISOR Multi: Ein System, das bei komplexen Entscheidungen im Falle von Multiorganversagen unterstützt.
2. Robotik in der Pflege
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Physische Entlastung: Der Fokus liegt auf Robotern (wie „Pflegecoro“ oder Systeme von „Figure AI“), die Pflegende bei schwerer körperlicher Arbeit unterstützen (z. B. Patienten umlagern, Logistik), statt sie zu ersetzen. Das Ziel ist mehr Zeit für menschliche Zuwendung.
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Das "IKEA-Training" für KIs: Um Robotern den Umgang mit der chaotischen Realität beizubringen, nutzt das Startup Sunday Robotics (Memo) Datenhandschuhe, mit denen Menschen alltägliche Handgriffe aufzeichnen – quasi ein Skill-Capture für Haushaltsroboter.
3. Die Daten-Kontroverse (Charité & Epic)
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Der 200-Millionen-Deal: Die Charité Berlin setzt auf das US-System "Epic" zur Digitalisierung.
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Das Risiko: Es entsteht ein Vendor Lock-in (Abhängigkeit von einem Anbieter) und Datenschutzbedenken durch den US Cloud Act (Zugriff von US-Behörden auf Daten). Es ist ein Konflikt zwischen notwendiger Modernisierung und digitaler Souveränität.
4. Sicherheitsrisiken & Psychologische Fallen
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Security Theater: Ein Whistleblower-Fall bei einer Robotik-Firma zeigt, dass Startups oft Sicherheit nur vortäuschen, um Investorengelder zu bekommen, während die Systeme in Wahrheit ungeschützt sind.
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Automation Bias: Die psychologische Gefahr, dass Menschen (Ärzte/Pfleger) einem Computer blind vertrauen, selbst wenn dieser falsch liegt (ähnlich wie beim blinden Folgen eines Navis).
Die Medizin steuert auf eine Spaltung zu: Auf der einen Seite hochregulierte, klinische KI-Systeme und auf der anderen Seite unregulierte Consumer-KI (wie ChatGPT), die Patienten privat nutzen. Die zentrale Frage bleibt: Wie bewahren wir die menschliche Kompetenz und Datensicherheit in einer automatisierten Medizin?