DEAR READER Podcast Por Mascha Jacobs Center for Literature arte de portada

DEAR READER

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De: Mascha Jacobs Center for Literature
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Bei Dear Reader unterhält sich Mascha Jacobs einmal im Monat mit Autor*innen über die Bücher ihres Lebens. Über die Wege, auf denen sie zu ihnen finden, wie das Gelesene sie verändert und wie oder ob für sie Lesen und Schreiben zusammengehören.Mascha Jacobs Ciencias Sociales
Episodios
  • Sebastian Guggolz über Vertrauen
    Jul 24 2025
    Dieses Mal ist Sebastian Guggolz bei Dear Reader zu Gast. Er ist Verleger, Lektor und Herausgeber. Zunächst war er Lektor bei Matthes und Seitz, als der Verlag noch sehr klein war, und erhielt dort Einblicke in alle Arbeitsbereiche eines Verlags. Mit einer Gewinnsumme von 250.000 Euro aus einer ZDF-Quizshow sicherte er sich ein gutes Polster für die kommenden Jahre der Verlagsarbeit. Seither sind in seinem Guggolz Verlag über 50 Bücher entstanden. In enger Zusammenarbeit mit den Übersetzer*innen, die konsequent mit auf dem Cover der Bücher stehen. Zu ihnen pflegt er ein vertrauensvolles Verhältnis – nicht zuletzt, weil er ausschließlich aus Sprachen übersetzen lässt, die er selbst nicht spricht. Sebastian Guggolz hat sein Verlagsprogramm auf bereits verstorbene Autor*innen aus Nord- und Osteuropa ausgerichtet. Und obwohl oder gerade weil er nur vier Bücher im Jahr veröffentlicht, sind darunter überproportional viele sehr gute Bücher. Es gibt Übersetzungen aus dem Mazedonischen, Norwegischen, Lettischen oder Isländischen, um nur einige der Sprachen zu nennen, aus denen Sebastian Guggolz Bücher verlegt. Er schreibt zudem hervorragende Nachworte und arbeitet seit 2022 auch im Lektorat des S. Fischer Verlags. Zuletzt hat er dort die Anthologie »Kafka gelesen« herausgegeben. Zusammen mit seinen Lektoratskolleg*innen hat er außerdem die aktuelle Ausgabe der Neuen Rundschau (2/25) unter dem Titel »Flops/Misslingen/Sackgassen/Aufhören« verantwortet. Mit Mascha Jacobs spricht er über Vertrauen, Relektüren, Paratexte, Übersetzungen, das Vergessen und Wiederentdecken sowie den Weltzugang über Literatur und Kunst. Natürlich sprechen sie auch wie immer über die Bücher, die Sebastian Guggolz zu Dear Reader mitgebracht hat. »Rombo« von Esther Kinsky, das 2023 bei Suhrkamp veröffentlicht wurde. Und »Das Phantom des Alexander Wolf« von Gaito Gasdanow, das 2012 in einer Übersetzung von Rosemarie Tietze beim Carl Hanser Verlag erschienen ist.
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    1 h y 9 m
  • Mara Genschel über instabile Texte
    Jul 1 2025
    Dieses Mal ist Mara Genschel bei DEAR READER zu Gast. Vielleicht erinnert ihr euch an ihren Auftritt beim Wettbewerb um den Ingeborg Bachmann Preis 2022, als diese Schönheit mit Schnurrbart mit leicht bescheuerten amerikanischen Akzent, einen sehr lustigen, verspielten, konzeptuellen und abgründigen Text vorgelesen hat. Er heißt DAS FENSTER ZUM HOF. Der Text ist Teil der „Midlife-Prosa“, wie Mara Genschel ihre Textsammlung genannt hat, die 2024 im Engeler Verlag erschienen ist. Im Untertitel steht „Performative Erzählungen“. Denn die Texte sind nicht nur für Performances geschrieben, sondern oft selbst performativ. Der Text übernimmt dann plötzlich, schreibt über die Autorin, verwirft sich, streicht sich durch. Die Texte werden zu einer Bühne. Ein weiteres Motiv vieler Texte ist die Suche nach einem Titel. Man hat manchmal den Eindruck, die Texte hätten keine Lust sich festzulegen, starr zu werden. Vielmehr interessiert sich die Autorin Mara Genschel dafür, was aus den Texten werden kann, und wie sie sich in der Konfrontation mit einem Publikum verändern. Damit fordert sie die normative Regelpoetik heraus. Sie hat ein Händchen dafür, Inhalt und Form auf humorvolle Weise auseinanderklaffen zu lassen. Zudem macht sie die gängigen Textkonventionen sichtbar, indem sie diese spielerisch unterläuft. Mascha Jacobs ist fasziniert von Mara Genschels konzeptuellen und musikalischen Texten! Von ihrer literarischen Institutionskritik, die klug spielerisch und sinnlich zugleich ist. Mara Genschel hat „Einkreisung eines dicken Mannes“ mitgebracht, die Titelerzählung des gleichnamigen Bandes von Paul Pörtner, der 1968 bei Kiepenheuer und Witsch erschienen ist. Außerdem hat sie „Geist der Peinlichkeit“ von Birgit Kempker dabei, das 2022 im Engeler Verlag erschienen ist. Mara Genschel arbeitet als Schriftstellerin und Performerin an einem Literaturbegriff, der nicht nur das klassische "Buch" umfasst. Die Performativität ihrer Texte entfaltet sich sowohl in speziellen Publikationskonzepten (etwa ihrer 2012-2016 in Kleinstauflage erschienenen und heute nur noch ausleihbaren "Referenzfläche") als auch in der bewussten Begegnung mit dem Publikum. Sie arbeitet interdisziplinär, auch in der Neuen Musik manchmal und im Hörspiel. Sie war Gastdozentin am Institut für Sprachkunst an der Angewandten in Wien, an der Kunstuni Linz und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Und arbeitet zur Zeit als Dozentin an der Kunshochschule für Medien Köln. 2024 hat sie die Hildesheimer Poetikvorlesung gehalten. Neben vielen anderen Publikationen und interdisziplinären Arbeiten erschienen 2024 das Hörspiel "Utopische Dialoge" (SWR2) und "Midlife-Prosa" (Engeler Verlag). Und im September 2025 erscheint „Das narzisstische Skript“ (Theorie und Praxis) ‎ eine erste kleine Werkschau bei edition text + kritik. Mara Genschel: Midlife-Prosa. Performative Erzählungen. Engeler Verlag 2024. Paul Pörtner: Einkreisung eines dicken Mannes. Erzählungen, Beschreibungen, Grotesken. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1968. Birgit Kempker: Geist der Peinlichkeit. Engeler Verlag 2022.
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    1 h y 10 m
  • Simoné Goldschmidt-Lechner über Nerdkultur und Fandom aus migrantisierter Perspektive
    May 22 2025
    Dieses Mal ist Simoné Goldschmidt-Lechner bei Dear Reader zu Gast. Simoné schreibt und übersetzt und arbeitet als interdisziplinäre Künstlerin und Autorin. Sie hat einen PHD in englischsprachiger Linguistik gemacht, bevor sie sich ganz aufs Schreiben, performen und übersetzen konzentriert hat. Sie interessiert sich für (queere) Fandoms online, Horror aus postmigrantischer Perspektive, Sprache in Videospielen und sprachlich Experimentelles, kann man online in ihrer Bio lesen. Seit 2022 ist Simoné Goldschmidt-Lechner Teil verschiedener Theater-, Performance- sowie Filmprojekte und gibt sie das Literaturmagazin process*in mit heraus. 2022 erschien der Debütroman »Messer, Zungen«, 2024 das zweisprachige Buch »Ich kann dich noch sehen (an diesen Tagen)«, Sie hat zudem u. a. »Against White Feminism« von Rafia Zakaria (2022), »Exponiert« von Olivia Sudjic (2023) und »Good Talk« von Mira Jacob (2022) übersetzt. Gerade ist ihr aktuelles Buch »Nerd Girl Magic. Fandome aus migrantischer Perspektive« im Verbrecher Verlag erschienen. Dort widmet sich Simoné Goldschmidt-Lechner “der Nerd und Geek Culture aus nicht-weißer, nicht-männlicher Perspektive.” Diskutiert werden dort “das nerdy Coming-of-Age als Potential für gesellschaftlichen Widerstand und Wandel anhand verschiedener Beispiele. Diese reichen vom Magical Girl-Genre und seiner (scheinbar) inhärenten Queerness über Gaming Culture, Videospiele und den Kampf gegen den Ausschluss von Personen, die nicht weiß, männlich und cis sind, um Pen & Paper und alternative Realitäten, Fantasy und Sci-Fi bis hin zu Pro-Wrestling sowie K-Pop und K-Drama.” Es geht ihr in diesem schönen, keinesfalls nur akademischen Text, darum, “dass Fandom schon immer von antiautoritären, widerständigen, female and non-white Strömungen durchzogen war und ist, dass Nerd Culture ein utopischer Rückzugsort für FLINTA, queere Menschen, BIPoC, neurodivergente Menschen und Arbeiter*innen sein kann.” Wer wissen will, warum Sailor Moon bestärkend und problematisch ist, was Simonés Buch mit Julia Frieses „Delulu. Der Roman“ gemeinsam hat. Warum wir für Kritik- und Lernfähigkeit sind und gegen die bildungsbürgerliche Überschätzung des gedruckten Buches sind. Warum wir Genreliteratur und andere abgewertete populäre Formen und Formate toll finden. Man sollte uns zuhören! Wir sprechen über Nerdwissen und Feminismus, darüber, wie man mit Hyperweiblichkeit das Böse besiegen kann, Moon-Power-Make-up, internalisierten Sexismus und Rassismus sowie die Faszination für Popkultur und Internetkultur. Natürlich sprechen wir auch ausführlich über die zwei mitgebrachten Lieblingstexte der Autorin Simoné Goldschmidt-Lechner. Wir sprechen über Nerdwissen und Feminismus, darüber, wie man mit Hyperweiblichkeit das Böse besiegen kann, Moon-Power-Make-Up, internalisierten Sexismus und Rassismus und die Faszniation für Popkultur und Internet Culture. Aber auch über die zwei mitgebrachten Lieblingstexte der Autorin Simoné Goldschmidt-Lechner sprechen wir natürlich ausführlich. »The Ones that Run away from Ormelas«, eine Kurzgeschichte von Ursula K. Le Guin, die 1973 zunächst in einer Anthologie veröffentlicht und heute als pdf im Internet frei zugänglich. https://ia600508.us.archive.org/13/items/the-ones-who-walk-away-from-omelas-ursula-k-leguin/The%20Ones%20Who%20Walk%20Away%20from%20Omelas%20-%20Ursula%20K%20LeGuin.pdf Auf Deutsch ist sie unter dem Titel »Die Omelas den Rücken kehren.« In einer Übersetzung von Margot Kempf. In: Wolfgang Jeschke (Hg.): Im Grenzland der Sonne 1978 erschienen Der zweite mitgebrachte Lieblingstext ist ein Lyrikband. »Don’t call us Dead« von Danez Smith, 2017 bei Graywolf Press in den USA erschienen. Danez Smith war mit diesem Text für den National Book Award nominiert, was für Lyriker eine sehr seltene Ehre ist. Viel Spaß beim Zuhören!
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    1 h y 13 m
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