#35 ZOOMPOSIUM mit Ulrich Krohs: Sind Qualia wissenschaftlich fassbar? Podcast Por  arte de portada

#35 ZOOMPOSIUM mit Ulrich Krohs: Sind Qualia wissenschaftlich fassbar?

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Die Biologie des Bewusstseins, Naturphilosophie und künstliche Intelligenz

In diesem Interview sprechen wir mit Prof. Dr. Ulrich Krohs, Professor für Philosophie an der Universität Münster mit Schwerpunkt Wissenschafts-, Natur- und Technikphilosophie sowie Philosophie der Biowissenschaften. Er forscht zur erkenntnistheoretischen Einordnung biologischer und technischer Systeme und zum Bewusstsein – Thema seines Buchs „Gehirn und Freiheit – Eine Naturphilosophie des Bewusstseins“. Im Fokus stehen Fragen zu Geist, Körper, Emergenz, KI und der Zukunft unserer Erkenntnisformen.

  1. Willensfreiheit – lösbares Problem oder Illusion?
    Ist das klassische Problem der Willensfreiheit prinzipiell lösbar oder ein Scheinproblem, entstanden durch sprachliche oder theoretische Missverständnisse?

  2. Reduktionismus, Emergenz und Strukturenrealismus
    In „Philosophie der Biologie“ (2005) und „Structure and Coherence of Two-Model-Descriptions of Technical Artefacts“ (2009) kritisiert Krohs den Reduktionismus und plädiert für einen Strukturenrealismus, in dem Funktionen als emergente Eigenschaften komplexer Systeme gelten.
    Ist Reduktionismus überholt? Bedeutet „Big Data“ in der KI-Forschung nicht ebenfalls modernen Reduktionismus, der Komplexität mit Kompliziertheit verwechselt? Könnte ein strukturenrealistischer Ansatz kognitive Phänomene oder gar künstliches Bewusstsein besser modellieren – und sollte man das wollen?

  3. Computersimulationen als Erkenntnisinstrument
    In „A priori measurable worlds“ (2006) sieht Krohs Simulationen als „nicht-materielles Maßstabsmodell“, das den epistemischen Flaschenhals klassischer Beschreibungen dynamischer Prozesse umgehen kann.
    Welche Rolle spielen sie heute, etwa in der Computational Neuroscience? Können neuronale Modelle ein tieferes Verständnis des Gehirns ermöglichen – jenseits kausaler Modelle?

  4. Zustandsmodell des Bewusstseins – Naturalismus vs. Dualismus
    In „Gehirn und Freiheit“ beschreibt Krohs Bewusstsein als dynamische neuronale Prozesse, z. B. Synchronisation feuernder Neuronen.
    Kann dies die Lücke zwischen neuronaler Aktivität und subjektivem Erleben (Qualia) schließen? Wie funktioniert das Modell? Ist es instrumentalistisch oder strukturenrealistisch? Welche biologischen Eigenschaften muss ein System für Bewusstsein haben? Verbirgt sich hier ein neuer Dualismus im naturalistischen Gewand?
    Anschließend Diskussion der „4E“-Ansätze, besonders „Embodiment“ und „Embeddedness“.

  5. Multiple Realisierbarkeit – Neuromorphie und AGI
    Wenn Bewusstsein nicht an neuronale Substrate gebunden ist, stellt sich die Frage: Kann es auf anderen materiellen Grundlagen entstehen – etwa in künstlichen Systemen?
    Im Neuromorphic Engineering werden künstliche neuronale Netzwerke (KNN) und „spiking neuronal networks“ (SNN) entwickelt, die dem Gehirn nachempfunden sind.
    Erleben wir den Wechsel vom reduktionistischen „Supervised Learning“ hin zur Biologisierung der KI? Was bedeutet das für die Idee einer starken Allgemeinen Künstlichen Intelligenz (AGI)?
    Lässt sich Bewusstsein funktional simulieren? Gibt es Indikatoren für bewusste Zustände in künstlichen Netzwerken? Könnten Maschinen bereits Bewusstsein entwickelt haben – unbemerkt?

Ein Gespräch über Philosophie, Biologie, Technik – und das, was uns als Menschen vielleicht auszeichnet: unser Bewusstsein.

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