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5.0 out of 5 starsGrusel- Episodenroman vor rassistischem Hintergrund
Reviewed in Germany on August 6, 2020
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Matt Ruff schreibt echt komisches Zeug. Bislang jedes seiner Bücher war anders als alles, was ich je vorher gelesen hatte - und dennoch jedesmal völlig unterschiedlich. Keine Ahnung, wie er auf seine Ideen kommt. Selbst wenn er sich von einem anderen Autor inspirieren lässt, kommt doch am Ende was völlig Eigenständiges raus.
Waren "Bad Monkeys" und "Mirage" mehr oder weniger klare Hommagen an Philip K. Dick, ist "Lovecraft Country" noch deutlicher dem berühmten Schauergeschichten- Autor H.P. Lovecraft gewidmet, dessen literarisches Genie leider durch seinen unverhohlenen Rassismus getrübt wird. So verbindet der Roman Lovecrafts gruselig- schauerliche Themen mit der Familiengeschichte des schwarzen Atticus Turner im Jim Crow- Amerika der Fünfziger Jahre. Ein Storyelement ist ein Reiseführer, welcher Routen, Tankstellen, Werkstätten, Restaurants und Motels enthält, wo man Schwarze bedient - und dieses "Negro Motorist Green Book" hat es erschreckenderweise tatsächlich gegeben, weil schwarze Überlandreisende sich am Steuer eines Autos praktisch in ständiger Lebensgefahr befanden.
So schafft Ruff ein doppeltes Grauen: Zum einen die alltägliche Rassendiskriminierung, zum anderen die übernatürlichen Dinge, welche geschehen, nachdem die Turner- Familie ins Visier des Logenmeisters Samuel Braithwaite und seines Sohnes Caleb gerät. Dabei erscheinen die okkulten Geschehnisse, welche die Handlung vorantreiben, weniger tödlich als der Rassismus, vor dem sie spielen. Tatsächlich bieten die übernatürlichen Stellen beinahe heiter- harmlose Auflockerungsmomente, wenn die historisch- realistischen Passagen allzu bedrückend werden. Eine Wirkung, die Ruff zweifellos beabsichtigt hat.
So wird jedes Mitglied von Turners Familie in eine eigene Braithwaite- Gruselepisode hineinmanipuliert, und im Gesamtzusammenhang entsteht ein mosaikartiger Roman, dessen Fäden im Abschlusskapitel geschickt zusammengebunden werden: Atticus wird in ein Hinterwäldlerkaff gelockt, Letitia kauft ein Spukhaus, George soll ein Zauberbuch stehlen, Hippolyta entdeckt ein vergessenes Observatorium, Ruby bekommt einen Zaubertrank, Montrose fahndet nach einem Toten, Horace wird verflucht. Für die aktuelle Verfilmung als TV- Mehrteiler ist das Buch dadurch tatsächlich geradezu prädestiniert. Fünf Sterne.
Matt Ruff schafft es Fantasy und reale Begebenheiten auf spannende Art und Weise miteinander zu verweben. Lovecraft Country ist ein Buch ganz in der Tradition Lovecraft, voller schwarzer Magie. Aber im Gegensatz zu Lovecraft braucht es nicht unbedingt die übernatürlichen Horrorwesen (keine Sorge, die gibt es in dem Roman auch). Die Geschichte spielt in der Jim-Crow-Ära der USA und das eigentliche Monster ist der Mensch selber. Rassentrennung und Rassismus durchziehen den Roman und verbinden so Fiktion mit Realität. Trotzdem gelingt es Ruff auch in diesem Werk viel Ironie und makaberen Witz unterzubringen. Wirklich lesenswert!
5.0 out of 5 stars
Fiktion trifft Realität
Reviewed in Germany on January 5, 2019
Matt Ruff schafft es Fantasy und reale Begebenheiten auf spannende Art und Weise miteinander zu verweben. Lovecraft Country ist ein Buch ganz in der Tradition Lovecraft, voller schwarzer Magie. Aber im Gegensatz zu Lovecraft braucht es nicht unbedingt die übernatürlichen Horrorwesen (keine Sorge, die gibt es in dem Roman auch). Die Geschichte spielt in der Jim-Crow-Ära der USA und das eigentliche Monster ist der Mensch selber. Rassentrennung und Rassismus durchziehen den Roman und verbinden so Fiktion mit Realität. Trotzdem gelingt es Ruff auch in diesem Werk viel Ironie und makaberen Witz unterzubringen. Wirklich lesenswert!
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okie
5.0 out of 5 starsSimsalasurium
Reviewed in Germany on November 7, 2019
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Schräges Buch mit Unterhaltungswert ohne tiefen Sinn, lustiger Zeitvertreib ohne Plan, politisch korrekt und daher unverdächtig, bei näherer Betrachtung eher Kult. Voll zu empfehlen für aufgeschlossene nicht ängstliche Zeitgenossen!