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Daniela Burdova
5.0 out of 5 stars Excellent book about philosophy!
Reviewed in the United States on August 13, 2007
I received this book as a gift in 1996. Before I have never heard about Mr.Gaarder but I got caught by the first page and the book did not let me loose till I finished it. Since then I bought several other books by Jostein Gaarder and each one is a treasure! I have just superlatives for this book, it is realy amazing!
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Zen-Cola
4.0 out of 5 stars Spannende Verknüpfung von Roman und philosophischem Sachbuch
Reviewed in Germany on December 31, 2018
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Vor einigen Jahren bin ich zum ersten Mal auf das Buch »Sofies Welt« gestoßen und wollte es unbedingt mal lesen. Nun habe ich es endlich geschafft, muss aber sagen, dass es einige Durststrecken mit sich brachte und letztlich doch ziemlich gezogen hat.

Sofie erhält Briefe eines Unbekannten, in denen der Freme DIE Fragen des Lebens an sie stellt. Im Folgenden wird er ihr Philosophielehrer, der sie mit jedem Brief, mit jedem Treffen weiter in diese wissenschaftliche, so interessante Disziplin einführt – und damit ihr kleines, behütetes Leben in einer norwegischen Kleinstadt ziemlich ins Wanken bringt.

Nach den ersten Kapiteln scheint es erst so, als würde einen das Buch behutsam dazu inspirieren, sich selbst mal wieder mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Dieses Gefühl tritt jedoch bald stark in den Hintergrund. Natürlich kann man von sich aus damit anfangen; das Buch selbst setzt aber ganz andere Schwerpunkte, die bereits im Untertitel angesprochen werden: Hier geht es vorrangig um die Geschichte der Philosophie. Einmal quer durch die Geschichte. Diese Nachhilfestunden lesen sich tatsächlich ziemlich genau wie in einem Sachbuch und sie machen etwa die Hälfte, wenn nicht mehr, des Buches aus. Muss man mögen. Dann ist es anschaulich erklärt. Die »Lektionen«, die Sofie lernt, werden anschließend auch häufig in die Rahmenhandlung eingebunden: in Sofies Welt und ihr Leben.

Zuerst scheint die Rahmenhandlung eher ein nötiges Übel zu sein, damit das Buch als Roman durchgeht. Im Laufe des Buches hält die Geschichte aber die eine oder andere spannende Wendung bereit, die auch diesen Teil der Geschichte absolut lesenswert macht und auch die Themen des Philosophiekurses nicht verfehlt.

Wer also einen langen Atem hat, der wird letztlich mit einer spannenden, interessanten und lehrreichen Geschichte belohnt. Meines Erachtens absolut nicht nur für junge Leser geeignet und nützlich.
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Peter Chamära
5.0 out of 5 stars Ein wirklich gutes Buch!
Reviewed in Germany on March 5, 2018
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Kann man die 3000 jährige Geschichte der Philosophie tatsälich spannend erklären? Ja, es geht tatsächlich. Der Autor hat es geschafft, einen unterhaltsamen und spannenden Roman zu schreiben, bei dem er bei den Griechen anfangend, Zusammenhänge erklärt, zeigt wie alle Theorien aufeinander aufgebaut sind, von einander profitiert haben und sich bis heute weiter entwicklelt haben.

Das ganze so geschrieben, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Top. Eines der besten Sachbücher, die ich je in den Händen hatte.
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Meatlove
4.0 out of 5 stars Eher Sachbuch als Roman
Reviewed in Germany on September 10, 2019
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Der "Roman" stand lange in meinem Buchregal bis ich endlich ihn vor Kurzem in die Hand genommen habe. Lange hat mich abgeschreckt, dass es sich um einen "Jugendroman" handeln sollte und mit meinen 47 Jahren bin ich da doch weit von entfernt.
Über die Story etc. möchte ich hier nicht schreiben, sondern eher meine persönlichen Erfahrungen mitteilen und vielleicht auch etwas warnen, wenn es um die Deutung des Wortes "Roman" geht.

Tatsächlich handelt es ich meiner Meinung nach eher um ein Sachbuch als um einen Roman. Die Rahmenhandlung ist dabei lediglich Beiwerk um das Fachbuch als Roman vertreiben zu können. Letztendlich ist es eine komplette Zusammenfassung verschiedener Strömungen der Philosophie der letzten 3000 Jahre.

Einem Jugendlichen würde ich das Buch nur bedingt empfehlen. Dafür ist es doch sehr sachorientiert. Die Fülle an Informationen die vermittelt werden sind teilweise so umfangreich, dass man manche Kapitel durchaus mehrmals lesen muss um zu begreifen, welche Gedankengänge den einzelnen Strömungen zugrunde liegen. Ich könnte mir vorstellen, dass das für den ein- oder andern Romanleser einfach zu langatmig und langweilig ist.

Mich lässt das Buch etwas ratlos zurück, da ich den philosophischen Teil super beschrieben finde, aber die Romangeschichte nicht gebraucht hätte. Dann hätte ich eher ein Fachbuch erworben. Vielleicht wäre das im nachhinein auch besser gewesen.

Trotzdem gebe ich dem "Roman" 4 Sterne, denn als Einstieg in die Philosophie macht das Buch Spaß auch wenn es anstrengend ist.
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Prof. Pillkahn
4.0 out of 5 stars "Ein Philosoph versucht, ... den Sachen auf den Grund zu gehen." (S.88)
Reviewed in Germany on December 4, 2019
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Man könnte vermuten, dass sich der Autor am Dialog von Platon orientierte. Jedenfalls ist um die Geschichte der Philosophie die Geschichte um Sophie drumrum gebastelt. Dadurch zieht sich das Ganze aber auch etwas. Ich habe für das Buch über ein Jahr gebraucht, immer wieder mal ein Kapitel gelesen, dann aber erst wieder erinnern, wer nun Alberto war etc. Der Rahmen gibt die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, z.B. die Frage, warum die meisten Philosophen Männer waren (S.315) und dann Simone de Beauvoir erscheint (S.537). Es ist sicher Geschmacksache, ich mochte die Sophie-Geschichte nicht so, da man dadurch alles auf Kindes-Niveau näher gebracht bekommt. Für Philosophie-Einsteiger verringert sich die Einstiegshürde, ansonsten langweilt es auch schnell. Empfehlen kann man es demzufolge insbesondere Philosophie-Neulingen.
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Wordworld
4.0 out of 5 stars Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit
Reviewed in Germany on December 1, 2019
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Oft zitiert, preisgekrönt, verfilmt und diskutiert - "Sofies Welt" ist mittlerweile ein echter Klassiker geworden, dem sich meiner Meinung nach jeder Leser mindestens einmal widmen sollte. Fragen wie "Wer bist du?", "Woher kommt die Erde?", "Was ist ein Mensch?", "Was ist wirklich sicher?" oder "Gibt es einen Gott?" wurden durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte anders beantwortet und sich heute noch von großer Relevanz - also warum sich nicht auf einen schnellen Crashkurs der Philosophie einlassen und eine erste Annäherung an brillante Denker und schwierige Theorien vornehmen?

"Sie stellte fest, dass man Philosophie im Grunde nicht lernen kann, aber vielleicht, dachte sie, kann man lernen, philosophisch zu denken."

Wer sich auf diesen Roman einlässt, der auf den ersten Blick mit den 600 Seiten und dem ausufernden Sach- und Personenregister am Ende recht sperrig wirkt, wird mit einer spannenden Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit mit einem genaueren Blickwinkel auf Denkweisen, Kulturen und Religionen belohnt. Wir lernen nämlich nicht nur das Leben, den Kontext und die Theorien von Denkern wie Parmenides, Heraklit, Demokrit, Sokrates, Aristoteles, Platon, Augustins, Thomas von Aquin, Hobbes, Descartes, Spinoza, Locke, Hume, Berkeley, Kierkegaard, Marx, Darwin oder Freud kennen, sondern reisen auch durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte. So kann altes Wissen über die großen Zusammenhänge der Geschichte wieder aufgefrischt und mit neuen Informationen ausgeschmückt werden. Wir befassen uns im Laufe des Romans kurz mit der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock mit Reformation und Dreißigjährigem Krieg, der Aufklärung mit Industrialismus, der Romantik und der späte Neuzeit mit neuen technologischen Entwicklungen und Globalisierung.

Der Untertitel "Roman über die Geschichte der Philosophie" und der Klapptext vermitteln den Anspruch, 3000 Jahre Geschichte des Denkens, der Religion und der Wissenschaft verständlich für Jugendliche wie für Erwachsene darzustellen. Ein ganz schön gewagtes Vorhaben - selbst auf 600 Seiten müssen da natürlich Abstriche gemacht, müssen Fokusse gesetzt und komplizierte Schlussfolgerungen an einfachen Beispielen erklärt werden. Wer also durch einen leicht zugänglichen Grundkurs der Philosophie einen groben Eindruck von wichtigen Strömungen von Wissenschaft und Glaube über die Jahrhunderte hinweg erhalten will, wird in diesem Roman viele spannende neue Informationen und Blickweisen erhalten. Durch gut verständliche, eingängige Beispiele werden Zusammenhänge auch Neulingen auf dem Gebiet klargemacht und die sachbuchartigen Info-Abschnitte sind einfach genug um von Kindern und Jugendlichen verstanden werden zu können, aber doch so komplex um Erwachsene zu bereichern.

"Sie selber war einfach nur ein zufälliger Mensch. aber wenn sie ihre historischen Wurzeln kannte, wurde sie etwas weniger zufällig. Sie selber lebte nur wenige Jahre auf diesem Planeten. Aber wenn die Geschichte der Menschheit auch ihre eigene Geschichte war, war sie in gewisser Weise viele tausend Jahre alt."

Wer sich aber gerne tiefgehender mit Theorien befassen möchte oder sich selbst durch die Geschichte philosophieren möchte, sollte sich eher an den ursprünglichen Werken der Denker oder an ausführlicheren Sachbüchern orientieren. Denn wir befassen uns hier leider nur mit einer recht begrenzten Auswahl an Themen und setzen einen klaren Fokus auf die Anfänge der Philosophie und die tragen dabei wie sooft die Brille der europäischen Kultur. Außerdem setzt der Autor großteils einen sehr belehrenden Stil auf, der viele (gerade Erwachsene Leser mit Vorwissen) stören könnte. Das resultiert vor allem daraus, dass die Art und Weise, wie der Autor versucht, die Informationsblöcke aufzulockern nur bedingt funktioniert. An manchen Stellen wirken die Dialoge, zwischen Sofie und ihrem "Lehrer" Alberto Knag, die der Autor nutzt um Informationen zu vermitteln, sehr zäh und trocken, da sich immer wieder dieselbe Phrasen wiederholen und fehlende gedankliche Tiefe aufseiten von Sofie dafür sorgt, dass man den Dialog schnell als Farce entlarven kann. So wiederholen sich ständig bestimmte Phrasen vonseiten Sofies ("Erklären!", "Und das bedeutet?", "Ich verstehe.", "Erzähl.", "Beispiele bitte.", "Mach weiter.", "Ich höre.", "Begriffen."), die wie abgehackte Einwürfe erscheinen, sie aber nicht zu einem wertvollen Gesprächspartner machen. Sie stellt keine wirklichen Fragen, die sich der Leser dann selber für sich beantworten kann sondern fungiert über große Teile des Romans nur als Stichwortgeberin für den Monolog des Lehrers. So erreichen die Theorie-Teile nicht immer die gewünschte gedankliche Tiefe - aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.

"Im Garten war alles wunderbar klar und still. Die Vögel zwitscherten so energisch, dass Sofie fast lachen musste. Morgentau kullerte von den Grashalmen wie kleine Kristalltropfen. Wieder ging ihr auf, was die Welt für ein unfassbares Wunder ist."

Ein weiterer Kritikpunkt, den man in Bezug auf Sofie anbringen kann ist dass sie über die gesamte Handlung hinweg sehr blass bleibt und der Autor das Identifikationspotential, das er durch seine junge Protagonistin für ebenfalls junge Leser gehabt hätte, verschenkt. An manchen Stellen wirkt sie nicht nur kilometerweit weg sondern auch schlichtweg unsympathisch. Bevor man sich als Leser jedoch über die scheinbar total belanglose Rahmenhandlung ärgern kann, überrascht der Autor mit einer spannenden Wendung, die Sofies Geschichte nicht nur zum Medium sondern auch zum Beispiel für philosophische Probleme und deren Lösung macht. Bald wird klar, dass der Aufbau des Plots mit den zwei ineinander verschachtelten Handlungsebenen voller echter und romantischer Ironie leicht über die banale, oberflächliche Geschichte mit ihren blassen Figuren hinwegtrösten kann. Sieht man großzügig über einige Stellen hinweg, in denen der Autor etwas über das Ziel hinausschießt und konstruiert märchenhaft und übertrieben abstrakt Märchenfiguren auftauchen lässt oder die physikalischen Kräfte außer Kraft setzt, lockert die Rahmenhandlung also den Theorieteil auf und lädt unterhaltsam zum Miträtseln und Mitfiebern bei den großen und kleinen Rätseln unseres Daseins ein.

"Leben und Tod waren zwei Seiten derselben Sache. Man kann nicht erleben, dass man existiert, ohne auch zu erleben, dass man sterben muss, dachte sie. Und es ist genauso unmöglich, darüber nachzudenken, dass man sterben muss, ohne zugleich daran zu denken, wie phantastisch das Leben ist."

Das tatsächliche Ende ist wohl einfach Geschmacksache und auch wenn die Mischung aus Sachbuch und Roman an manchen Stellen etwas unausgegoren wirkt, wird diese Geschichte den Horizont sämtlicher Leser erweitern und zum Sinnieren und Reflektieren anregen.

Fazit:

Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit mit einem ganz neuen Blickwinkel auf Denkweisen, Kulturen und Religionen. Eingängige Beispiele, eine unterhaltsame, gut durchdachte Rahmengeschichte und der leichte Erzählton trösten über oberflächliche, blasse Figuren und die doch recht begrenzte Auswahl an Themen hinweg. Zu Recht ein echter Klassiker!
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4.0 out of 5 stars Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit
Reviewed in Germany on December 1, 2019
Oft zitiert, preisgekrönt, verfilmt und diskutiert - "Sofies Welt" ist mittlerweile ein echter Klassiker geworden, dem sich meiner Meinung nach jeder Leser mindestens einmal widmen sollte. Fragen wie "Wer bist du?", "Woher kommt die Erde?", "Was ist ein Mensch?", "Was ist wirklich sicher?" oder "Gibt es einen Gott?" wurden durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte anders beantwortet und sich heute noch von großer Relevanz - also warum sich nicht auf einen schnellen Crashkurs der Philosophie einlassen und eine erste Annäherung an brillante Denker und schwierige Theorien vornehmen?

"Sie stellte fest, dass man Philosophie im Grunde nicht lernen kann, aber vielleicht, dachte sie, kann man lernen, philosophisch zu denken."

Wer sich auf diesen Roman einlässt, der auf den ersten Blick mit den 600 Seiten und dem ausufernden Sach- und Personenregister am Ende recht sperrig wirkt, wird mit einer spannenden Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit mit einem genaueren Blickwinkel auf Denkweisen, Kulturen und Religionen belohnt. Wir lernen nämlich nicht nur das Leben, den Kontext und die Theorien von Denkern wie Parmenides, Heraklit, Demokrit, Sokrates, Aristoteles, Platon, Augustins, Thomas von Aquin, Hobbes, Descartes, Spinoza, Locke, Hume, Berkeley, Kierkegaard, Marx, Darwin oder Freud kennen, sondern reisen auch durch alle Epochen der Menschheitsgeschichte. So kann altes Wissen über die großen Zusammenhänge der Geschichte wieder aufgefrischt und mit neuen Informationen ausgeschmückt werden. Wir befassen uns im Laufe des Romans kurz mit der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock mit Reformation und Dreißigjährigem Krieg, der Aufklärung mit Industrialismus, der Romantik und der späte Neuzeit mit neuen technologischen Entwicklungen und Globalisierung.

Der Untertitel "Roman über die Geschichte der Philosophie" und der Klapptext vermitteln den Anspruch, 3000 Jahre Geschichte des Denkens, der Religion und der Wissenschaft verständlich für Jugendliche wie für Erwachsene darzustellen. Ein ganz schön gewagtes Vorhaben - selbst auf 600 Seiten müssen da natürlich Abstriche gemacht, müssen Fokusse gesetzt und komplizierte Schlussfolgerungen an einfachen Beispielen erklärt werden. Wer also durch einen leicht zugänglichen Grundkurs der Philosophie einen groben Eindruck von wichtigen Strömungen von Wissenschaft und Glaube über die Jahrhunderte hinweg erhalten will, wird in diesem Roman viele spannende neue Informationen und Blickweisen erhalten. Durch gut verständliche, eingängige Beispiele werden Zusammenhänge auch Neulingen auf dem Gebiet klargemacht und die sachbuchartigen Info-Abschnitte sind einfach genug um von Kindern und Jugendlichen verstanden werden zu können, aber doch so komplex um Erwachsene zu bereichern.

"Sie selber war einfach nur ein zufälliger Mensch. aber wenn sie ihre historischen Wurzeln kannte, wurde sie etwas weniger zufällig. Sie selber lebte nur wenige Jahre auf diesem Planeten. Aber wenn die Geschichte der Menschheit auch ihre eigene Geschichte war, war sie in gewisser Weise viele tausend Jahre alt."

Wer sich aber gerne tiefgehender mit Theorien befassen möchte oder sich selbst durch die Geschichte philosophieren möchte, sollte sich eher an den ursprünglichen Werken der Denker oder an ausführlicheren Sachbüchern orientieren. Denn wir befassen uns hier leider nur mit einer recht begrenzten Auswahl an Themen und setzen einen klaren Fokus auf die Anfänge der Philosophie und die tragen dabei wie sooft die Brille der europäischen Kultur. Außerdem setzt der Autor großteils einen sehr belehrenden Stil auf, der viele (gerade Erwachsene Leser mit Vorwissen) stören könnte. Das resultiert vor allem daraus, dass die Art und Weise, wie der Autor versucht, die Informationsblöcke aufzulockern nur bedingt funktioniert. An manchen Stellen wirken die Dialoge, zwischen Sofie und ihrem "Lehrer" Alberto Knag, die der Autor nutzt um Informationen zu vermitteln, sehr zäh und trocken, da sich immer wieder dieselbe Phrasen wiederholen und fehlende gedankliche Tiefe aufseiten von Sofie dafür sorgt, dass man den Dialog schnell als Farce entlarven kann. So wiederholen sich ständig bestimmte Phrasen vonseiten Sofies ("Erklären!", "Und das bedeutet?", "Ich verstehe.", "Erzähl.", "Beispiele bitte.", "Mach weiter.", "Ich höre.", "Begriffen."), die wie abgehackte Einwürfe erscheinen, sie aber nicht zu einem wertvollen Gesprächspartner machen. Sie stellt keine wirklichen Fragen, die sich der Leser dann selber für sich beantworten kann sondern fungiert über große Teile des Romans nur als Stichwortgeberin für den Monolog des Lehrers. So erreichen die Theorie-Teile nicht immer die gewünschte gedankliche Tiefe - aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.

"Im Garten war alles wunderbar klar und still. Die Vögel zwitscherten so energisch, dass Sofie fast lachen musste. Morgentau kullerte von den Grashalmen wie kleine Kristalltropfen. Wieder ging ihr auf, was die Welt für ein unfassbares Wunder ist."

Ein weiterer Kritikpunkt, den man in Bezug auf Sofie anbringen kann ist dass sie über die gesamte Handlung hinweg sehr blass bleibt und der Autor das Identifikationspotential, das er durch seine junge Protagonistin für ebenfalls junge Leser gehabt hätte, verschenkt. An manchen Stellen wirkt sie nicht nur kilometerweit weg sondern auch schlichtweg unsympathisch. Bevor man sich als Leser jedoch über die scheinbar total belanglose Rahmenhandlung ärgern kann, überrascht der Autor mit einer spannenden Wendung, die Sofies Geschichte nicht nur zum Medium sondern auch zum Beispiel für philosophische Probleme und deren Lösung macht. Bald wird klar, dass der Aufbau des Plots mit den zwei ineinander verschachtelten Handlungsebenen voller echter und romantischer Ironie leicht über die banale, oberflächliche Geschichte mit ihren blassen Figuren hinwegtrösten kann. Sieht man großzügig über einige Stellen hinweg, in denen der Autor etwas über das Ziel hinausschießt und konstruiert märchenhaft und übertrieben abstrakt Märchenfiguren auftauchen lässt oder die physikalischen Kräfte außer Kraft setzt, lockert die Rahmenhandlung also den Theorieteil auf und lädt unterhaltsam zum Miträtseln und Mitfiebern bei den großen und kleinen Rätseln unseres Daseins ein.

"Leben und Tod waren zwei Seiten derselben Sache. Man kann nicht erleben, dass man existiert, ohne auch zu erleben, dass man sterben muss, dachte sie. Und es ist genauso unmöglich, darüber nachzudenken, dass man sterben muss, ohne zugleich daran zu denken, wie phantastisch das Leben ist."

Das tatsächliche Ende ist wohl einfach Geschmacksache und auch wenn die Mischung aus Sachbuch und Roman an manchen Stellen etwas unausgegoren wirkt, wird diese Geschichte den Horizont sämtlicher Leser erweitern und zum Sinnieren und Reflektieren anregen.

Fazit:

Eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Menschheit mit einem ganz neuen Blickwinkel auf Denkweisen, Kulturen und Religionen. Eingängige Beispiele, eine unterhaltsame, gut durchdachte Rahmengeschichte und der leichte Erzählton trösten über oberflächliche, blasse Figuren und die doch recht begrenzte Auswahl an Themen hinweg. Zu Recht ein echter Klassiker!
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