Chlorgesänge  By  cover art

Chlorgesänge

By: Ute Zill Martina Schrey
  • Summary

  • Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
    Ute Zill, Martina Schrey
    Show more Show less
Episodes
  • Folge 69: Unser Mann für Olympia
    May 29 2024
    Diesmal waren wir beide ziemlich aufgeregt, auch wenn eine von uns das vermutlich vehement bestreiten würde. Nicht nur, dass wir das erste Mal die Schwimmhalle im Sportforum Hohenschönhausen betreten würden - wir hatten einen Termin mit Deutschlands bestem Rückenschwimmer! Und Ole Braunschweig ist wirklich beeindruckend. Weil der 26jährige zwar seit Jahren Bestzeiten, Siege und Rekorde nach Hause bringt, aber ansonsten ein überaus netter und bodenständiger Mensch ist. Das ist sicher auch das Besondere an ihm. Ole war nie der Überflieger, auch in der Sportschule nicht. Jedesmal musste er zittern, wenn die nächste Überprüfung anstand. War er gut genug, um an der Sportschule bleiben zu dürfen? Zum Glück gab es dann doch immer noch jemanden, der oder die sich für ihn einsetzte - Ole blieb. Obwohl ihm immer wieder attestiert wurde, dass es ihm eigentlich an Athletik fehle. Dass er nicht genug Talent habe. Und dann waren da noch die Verletzungen, die ihn immer wieder aus der Bahn warfen. Eine Scherbe im Knie. Dann der Kreuzbandriss. Das Pfeiffersche Drüsenfieber. Und natürlich Corona. Ole hat trotzdem immer weiter gemacht. Sein ADHS hat ihm dabei geholfen, sagt er. Im Tunnel zu sein und sich auf´s Schwimmen zu konzentrieren. Geholfen hat ihm sicher auch der Ansporn in der eigenen Familie. Sein Bruder, Malte Braunschweig, drei Jahre jünger - aber viel früher schon als Schwimmer erfolgreich. Er tritt bei den Paraschwimmern an, hat eine Dysmelie, eine Fehlbildung am Arm - und wird genauso wie Ole in diesem Sommer in Paris sein. Ole bei Olympia. Malte bei den Paralympics. Und weil das historisch einmalig ist, treten die beiden auch oft gemeinsam bei Interviews auf. Doch in dieser Folge soll es nur um Ole gehen. Der nicht nur schwimmt, sondern auch Aktivensprecher ist. Also andere Schwimmer und Schwimmerinnen vertritt, wenn es um ihre Rechte geht, darum, ob sie nicht doch an einem Wettkampf teilnehmen können. Um Trainingsbedingungen und vieles andere mehr: Er nehme eben kein Blatt vor den Mund, sagt Ole. Und trete gern für andere ein. Neben dem Sport studiert Ole noch - natürlich Sport. Und angewandte Trainingswissenschaft an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Das hilft ihm auch beim eigenen Training. Was sein Ziel nach seiner Schwimmerkarriere ist, weiß er noch nicht. Vielleicht eine Ausbildung machen. Als Tischler zum Beispiel. Jetzt ist er erstmal froh, dass er so viele Schwimmerinnen und Schwimmer als Freunde hat. Da musss er sich nicht dauernd erklären, warum er ausgerechnet diesen Sport gewählt hat, ständig in der Bahn, täglich 5 Stunde 6 Tage die Woche, 1800 Kilometer im Jahr. Den anderen geht es ja genauso. Kein Wunder, dass er mit einem Schwimmer zusammenwohnt. Und seine beste Freundin eine Schwimm-Weltmeisterin ist. Wir wünschen ihm alle Gute für Olympia. Und werden seine Wetkämpfe auf jeden Fall mit fest gedrückten Daumen verfolgen! Ins Schwimmbecken im Sportforum haben wir übrigens auch mal einen Zeh reingestreckt, die können wir jetzt in die Liste unserer absolvierten Schwimmbäder aufnehmen. Ute war übrigens die erste … https://www.ole-braunschweig.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Ole_Braunschweig https://www.sueddeutsche.de/sport/schwimmen-ole-braunschweig-portraet-berlin-1.6281031 https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sportforum-hohenschoenhausen/ https://de.wikipedia.org/wiki/Dysmelie https://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung
    Show more Show less
    38 mins
  • Folge 68: Durch´s Wasser flickern
    May 22 2024
    Wir haben es endlich geschafft - und waren beim Unterwassehockey-Training! Genauer gesagt war nur eine von uns dabei, während die andere versucht hat, Unterwasser-FOTOS zu machen - aber immerhin waren wir beide im Wasser. Aber das Ganze ist eben doch anspruchsvoll: Alex Kootstra, gebürtiger Niederländer und seit 20 Jahren dabei, erklärt uns deshalb wirklich sehr geduldig, was es mit diesem Sport auf sich hat. Man braucht natürlich Hockeyschläger, die sind aber mitnichten so lang wie beim Hockey an Land, sondern messen höchstens 35 Zentimeter und sehen ein bisschen aus wie kleine Säbel. Damit „flickert“ man den rund anderthalb Kilo schweren Puck über den Beckenboden in Richtung gegnerisches Tor. Flickern heißt, dass der Puck mit einer Drehung des Handgelenks nach vorne geschleudert wird. Das erfordert einiges an Übung, kann man aber in ein, zwei Monaten lernen, meint Alex. Unterwasserhockey-Spieler:innen tragen Tauchermaske mit Schnorchel, Flossen, Mundschutz, die Hand mit dem Schläger steckt in einem mit Silikon verstärktem Handschuh, um Verletzungen zu vermeiden. Denn beim Kampf um den Puck könnte man sich sonst auch schon mal am Beckenboden die Hand aufschrammen oder gar im schlimmsten Fall den Finger brechen - obwohl es sich bei Unterwasserhockey eigentlich um einen kontaktlosen Sport handelt. Man darf also den Gegner weder schubsen noch an ihm zerren, aber ganz vermeiden lässt sich der Körperkontakt beim Kampf um den Puck eben nicht. Die Regeln sind schnell erklärt: Man braucht ein mindestens zwei Meter tiefes Becken, was mindestens 15 Meter lang ist, 2 Mannschaften mit je 6 Spielern und gespielt wird 2x15 Minuten. Ziel ist es, den Puck so oft wie möglich ins gegnerische Tor zu bringen. Drei Schwiedsrichter im und einer außerhalb des Wassers achten darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. Alle anderen achten darauf, möglichst lange unter Wasser die Luft anzuhalten. Besonders publikumsfreundlich ist dieser Sport allerdings nicht: Richtig spannend ist es nur, wenn die Zuschauer:innen selber unter Wasser sind. Insofern auch nicht wirklich verwunderlich, dass lediglich in zehn deutschen Städten Unterwasserhockey gespielt wird, sieben Clubs kämpfen um die deutsche Meisterschaft. Aber die Deutschen spielen beim Unterwasserhockey ohnehin keine große Rolle, in Europa sind vor allem die Franzosen und die Engländer weit vorn. Aber auch das ist nichts gegen Australien und Neuseeland - hier kann man Unterwasserhockey sogar als Wahlfach in der Schule belegen! Gespielt wird übrigens außer auf nationaler Ebene immer in gemischten Teams. In Berlin bei den Sporttauchern Berlin e.V. Was man dafür braucht: Spaß am Tauchen und Lust auf Spaß. Dann ist man hier bestimmt richtig! https://sporttaucher-berlin.de/unterwasser-hockey/ https://sporttaucher-berlin.de/media/ https://www.youtube.com/watch?v=-ylBLd3bQlc https://de.wikipedia.org/wiki/Unterwasserhockey https://www.youtube.com/watch?v=Z46c7vt9TME
    Show more Show less
    28 mins
  • Folge 67: Mehr Gewalt in Freibädern? Falsch!
    May 15 2024
    In Berlin hat die Freibadsaison begonnen - und damit auch mal wieder unzählige Debatten. Grund genug, dass wir uns diesmal mit Claudia Blankennagel treffen, sie arbeitet in der Abteilung Kommunikation der Berliner Bäderbetriebe. Und da ist einiges schief gelaufen, räumt sie gleich zu Beginn unseres Gesprächs ein. Denn dass sowohl im Kreuzberger Prinzenbad wie auch im Neuköllner Columbiabad wichtige Schwimmbecken noch bis Mitte/Ende Juni geschlossen bleiben, das hätte man auch schon mal bekannt geben können, BEVOR die Schwimmbäder Ende April/Anfang Mai geöffnet haben. War aber nicht so, und deshalb gab es vor allem im bevölkerungsreichen Kreuzberg jede Menge Unmut, weil die Badegäste zum einzig offenen Schwimmbecken durch diverse Bauzäune irren müssen und vor allem Kinder und Jugendliche komplett Neese sind. Kein Nichtschwimmer-, kein Plantschbecken und auch das zweite 50-Meter-Becken - geschlossen. Im nicht allzuweit entfernten Neuköllner Columbiabad sieht es nicht viel besser aus: Hier ist das einzige Sportbecken zu. Und damit stellt sich auch gar nicht erst die Frage, ob wohl der Sprungturm in dieser Saison wieder aufmacht … Wir finden es gut, dass Claudia gar nicht lange drumrumredet, dass das für alle Beteiligten extrem Mist ist. Die Bauarbeiten zogen sich nicht nur länger hin, die unterirdischen Rohre erwiesen sich aich als maroder als gedacht, an einer Stelle kam gleich auch noch die Betondecke runter und im Columbiabad lösten sich Fliesen im Becken - hat keiner so gewollt, ist aber trotzdem kein Spaß. Spaß verstehen Bäderbetriebe und Berliner Bäderbetriebe auch nicht, wenn es um das diesjährige Sicherheitskonzept in den Bädern geht. Ausweiskontrolle ohne Ausnahmen, höhere Zäune und Online-Tickets, dazu natürlich Verstärkung der Sicherheitskräfte in mindestens vier der 13 geöffneten Freibäder und ein Ampel-System auf der Webseite - 2,5 Millionen soll das Ganze kosten. Geld, das man auch gut für was anderes ausgeben könnte, zumal entgegen anderslautender Meldungen die Zahl der Straftaten in Berliner Freibädern sogar GESUNKEN ist! Von 512 Fällen im Jahr 2013 auf 285 Fälle 2022! Und anders als immer behauptet, gab es im Sommerbad am Insulaner in den letzten beiden Jahren genau EINEN Vorfall - und der war vor allem deshalb so spektakulär, weil die Wasserpistolenschlacht von so vielen Menschen gefilmt und ins Netz gestellt wurde. Neben den Ausweiskontrollen erhitzen vor allem die Online-Tickets die Gemüter, zumal es in einigen Bädern ab 10 Uhr keinen Ticket-Verkauf mehr geben wird. Was ist mit Kindern, die spontan ins Freibad wollen, aber kein Handy haben? Claudia verspricht Bei unserem Gespräch im windigen Sommerbad Wilmersdorf (Lochow), dass man sich das Ganze genau anschauen und gegebenenfalls auch nochmal nachsteuern wird. Einen Vorteil haben die Online-Tickets zumindest für Menschen wie uns - wir können, genauso wie zu Corona-Zeiten, die Tickets wieder ins Wallet laden - und brauchen so weder Handy noch Portemonnaie, sondern nur eine Smartwatch. Muss man sich allerdings auch erstmal leisten können - und wollen. https://www.berlinerbaeder.de/ https://www.tagesschau.de/faktenfinder/freibaeder-straftaten-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3JWGCcFJRHurZFaDxGky-fhdkWU0Z2t9EEJ7D6yVT7Oei2FU_l9L2JTjM_aem_AVs63dWPkE_mA7kTM3eusPhjqNuY0-hprrkgiCgT0_WpI2tcUItxPcbazzlFLdPSI8dc9W8xYw6SZsZWqSFfRcWT https://www.tagesspiegel.de/berlin/probleme-bei-sanierung-berliner-freibader-columbiabad-und-prinzenbad-erst-im-juni-fertig-11658068.html https://www.tagesspiegel.de/berlin/wasserpistolen-spritzerei-fuhrt-zu-massenschlagerei-in-berliner-freibad-4341313.html
    Show more Show less
    35 mins

What listeners say about Chlorgesänge

Average customer ratings

Reviews - Please select the tabs below to change the source of reviews.